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Die schoene Tote im alten Schlachthof

Die schoene Tote im alten Schlachthof

Titel: Die schoene Tote im alten Schlachthof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Schneider , Stephan Brakensiek
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in
unserer Stadt verkaufen. Aufreibend, sag ich dir. Und gestern habe ich einen
unserer Verdächtigen observiert. Da saß ich die ganze Nacht über im Auto.«
    »Aber das kann doch ganz angenehm sein, je nachdem, wo man so
steht.«
    »Du hast gut lachen. Aachener Straße. Da ist nachts nix los. Nur ab
und an geht da mal ’n Penner lang.«
    »Aachener Straße?«, fragte Ferschweiler. »Na, da hätten wir uns ja
sehen können. Ich bin letzte Nacht auch dort gewesen. Ich stand auf dem Gelände
des alten Schlachthofs.«
    »Ich hab von deinem Fall bereits gehört. Dann warst du also der Typ,
der so gegen zwei das Gelände betreten und sich so auffällig unauffällig nach
allen Richtungen umgesehen hat? Ganz so, als ob er nicht gesehen werden wollte?
Ich hab dich gesehen. Mein Wagen stand genau gegenüber der Einfahrt.« Juppes
gab sein berühmtes Lachen zum Besten, das für seine stattliche Figur eigentlich
mehrere Oktaven zu hoch klang. »Ich dachte, da sucht sich wieder so ein Berber
eine Stelle zum Ausnüchtern.«
    »Allmählich habe ich den Verdacht, wir interessieren uns für
dieselbe Person: Laszlo Kafka, stimmt’s?«
    »Exakt«, sagte Simon. »Und nun sag nicht, er ist ein Verdächtiger in
eurem Mordfall.«
    »Es sieht immer mehr danach aus. Er ist sogar unser
Hauptverdächtiger. Nur nachweisen können wir ihm noch nichts.«
    »Dann geht es euch so wie uns. Vielleicht sollten wir uns mal zusammensetzen
und Informationen austauschen beziehungsweise Strategien entwickeln?«
    »Gute Idee, Juppes. Ich werde gleich unseren obersten Häuptling
anrufen und um seine Zustimmung bitten. So gegen neun Uhr in meinem Büro? Passt
dir das?«
    Gequält schaute Simon Ferschweiler an. »Eigentlich wollte ich nach
Hause und eine Runde schlafen. Aber in Ordnung, Rudi. Es muss ja weitergehen.
Wenn ich also nichts mehr von dir höre, um neun Uhr bei dir.«
    Das Telefonat mit Dr.   Süß dauerte keine Minute. Der Polizeipräsident
war damit einverstanden, dass die beiden Abteilungen in diesem Fall
zusammenarbeiteten. Nur legte er besonderen Wert darauf, dass keine
Informationen nach außen drangen. Er könne, so kam es gebetsmühlenartig aus der
Leitung, momentan einen Skandal einfach nicht gebrauchen. Kurz nachdem
Ferschweiler aufgelegt hatte, betrat de Boer voller Energie den Raum.
    »Gleich haben wir ein Treffen mit den Kollegen vom Drogendezernat.«
Ferschweiler berichtete de Boer von seinem nächtlichen Spaziergang, den gemachten
Beobachtungen und dem Gespräch mit Juppes Simon beim Frühstück.
    De Boer blieb der Mund offen stehen. Dass der Fall solche Dimensionen
annehmen würde, wäre ihm offenbar nie in den Sinn gekommen.
    Um Punkt neun Uhr klopfte es an der Tür des Büros. Juppes Simon
hatte noch zwei seiner Kollegen mitgebracht, Manuela Lübeck-Polfer und Klaus
Ternes. Beide waren Ferschweiler zumindest vom Sehen her bekannt. De Boer
hingegen kannte beide aus dem Polizeisportverein, wo er mit ihnen regelmäßig
Fußball spielte.
    Ferschweiler berichtete den versammelten Kollegen vom Stand der
bisherigen Ermittlungen in den Mordfällen Rosskämper und Kinzig. Nachdem er
fertig war, wartete er gespannt auf den Bericht der Kollegen vom
Drogendezernat.
    »Unsere Geschichte ist schnell erzählt«, hob Simon an. »Seit nunmehr
knapp vier Monaten finden wir bei Razzien in der Region immer wieder Pillen,
die bei uns zuvor noch nie aufgetaucht sind. Sie tragen alle als Emblem einen
stilisierten Heiligen Rock, ganz so, als wolle da jemand unser schönes Trier
für alle erkennbar als Drogenzentrum etablieren.«
    »Was der Bischof wohl dazu sagen würde?«, sagte Manuela
Lübeck-Polfer.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Simon fort. »Die chemischen Analysen haben
gezeigt, dass es sich um eine synthetische Droge handelt, die nicht in Europa
produziert wird. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass sie aus Süd- oder
Mittelamerika stammt und auf den Kapverdischen Inseln umgeschlagen wird. Von
dort aus erreicht sie über den Luftweg Luxemburg. Wie die Drogen aus dem Findel
herausgeschmuggelt werden, war uns lange unklar. Nun haben wir aber einen
deutschen Mitarbeiter der Cargo-Lux im Visier, der sich einen auffallend
extravaganten Lebensstil leistet, obwohl er dazu seinem Lohnzettel nach
eigentlich nicht die Mittel dafür hätte.«
    »Rolf Kinzig?«, fragte de Boer. »Mitte fünfzig, leicht untersetzt,
an einem Arm stark tätowiert?«
    »Genau der: Rolf Kinzig, trägt ein Skorpion-Tattoo. Woher kennt ihr
den denn? Unsere Erkenntnisse über

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