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Die schoene Tote im alten Schlachthof

Die schoene Tote im alten Schlachthof

Titel: Die schoene Tote im alten Schlachthof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Schneider , Stephan Brakensiek
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ihn sind absolut frisch.« Simon war
sichtlich überrascht.
    »Er ist der Ehemann des zweiten Mordopfers, das mit einem Spaten in
Roscheid erschlagen wurde. Ulrike Kinzig arbeitete als Putzfrau in der
Kunstakademie, und sie war auch diejenige, die nur wenige Tage zuvor Melanie
Rosskämper, das erste Mordopfer, gefunden hat. Wir vermuten, dass sie etwas
gesehen oder gehört hatte und der Täter sie daher mundtot machen wollte«,
erklärte Ferschweiler. »Wisst ihr, ob dieser Skorpion etwas zu bedeuten hat
oder ob er lediglich Körperschmuck ist? Wim hat dazu nichts in unseren
Datenbanken finden können.«
    »Wir vermuten, dass der Skorpion ein Bandenzeichen ist und dass die
Größe des Tattoos den Rang des jeweiligen Mitglieds innerhalb der Organisation
widerspiegelt«, sagte Lübeck-Polfer. »Vieles spricht dafür, dass Kinzig das
Zeug aus dem Terminal herausschmuggelt und an jemanden übergibt, der es dann in
Trier unter die Leute bringt.«
    »Möglichkeit zwei ist«, fügte Ternes hinzu, »dass Kinzig auch für den
Transport nach Trier verantwortlich ist. Ich halte diese Variante für die
wahrscheinlichere. Zumal für unsere übrigen Verdächtigen das Risiko, an der
Grenze kontrolliert zu werden, auf diese Weise wegfällt.«
    »Aber welche Rolle spielt dabei Kafka?«, fragte Ferschweiler. »Wisst
ihr eigentlich, dass er in Wirklichkeit Hans-Walther Kommittke heißt und auch
eine Zeit lang unter dem Namen Manfred Bolski aufgetreten ist?«
    Als die Kollegen dies verneinten, referierte de Boer den
diesbezüglichen Stand ihrer Ermittlungen.
    Simon war baff. »Nach unseren Recherchen ist Kafka – oder wie
immer er auch heißen mag – der Hauptverantwortliche für den Handel mit
dieser Droge in unserer Region. Bei ihm laufen die Fäden zusammen, er bekommt
den Löwenanteil des Gewinns.«
    »Hat er Komplizen?«
    »Nach unserem Wissen sind es zwei. Kinzig schmuggelt die Drogen vom
Flughafengelände, und sein Kollege besorgt den Vertrieb an die Kleindealer hier
in der Region. Ihn haben wir auch schon identifiziert. Er heißt Thomas Gorges
und studiert offiziell an der Uni Jura. Aber wer’s glaubt, wird selig. Er
vertreibt so einiges, was in Deutschland offiziell verboten ist.«
    »Ich weiß«, entgegnete Ferschweiler, der immer mehr darüber staunte,
was sich ihm da offenbarte. »Unter anderem ägyptische Zigaretten.«
    Nun schaute wiederum Simon irritiert.
    »Die spielen in unserem Fall eine wichtige Rolle als Indiz«, schob
Ferschweiler zur Erklärung nach. »An beiden Tatorten haben wir
Zigarettenstummel dieser seltsamen Marke gefunden. Unter anderem dadurch
konnten wir eine definitive Verbindung zwischen den beiden Morden herstellen.«
    »Okay«, sagte Simon. »Gorges also«, fuhr er fort. »Aber der ist seit
zwei Tagen verschwunden. Die Kollegen, die ihn observieren sollten, haben ihn
verloren. Und weder seine Kommilitonen noch seine Freunde wissen, ob er
eventuell verreist ist oder wo er sich aufhalten könnte.«
    Oder ob er vielleicht auch ermordet wurde, dachte Ferschweiler.
    »Und an seinem Stammplatz im ›Bistro A/B‹ an der Uni hat man ihn auch schon seit zwei Tagen nicht mehr gesehen, was wohl,
zumindest wenn man seinen Kommilitonen Glauben schenken will, recht
ungewöhnlich für ihn ist.«
    »Ja, dort habe ich die Tage noch mit ihm gesprochen, aber er hat
mich ziemlich dreist abgefertigt. Danach wollte ich ihn zur offiziellen
Vernehmung aufs Präsidium bestellen, aber wir konnten ihn nirgendwo finden«,
sagte Ferschweiler.
    Simon nickte. »Wir sind uns sicher, dass er ganz tief in der
Geschichte drinhängt. Ich habe da einen Informanten aus der Drogenszene. Er ist
eigentlich nur ein kleiner Fisch, aber hin und wieder beliefert er mich mit
nützlichen Informationen. Er hat gehört, dass demnächst ein größerer Deal über
die Bühne gehen und dass Thomas Gorges etwas damit zu tun haben soll. Woher er
die Infos hat, wollte er mir nicht sagen, aber bisher waren seine Angaben immer
zuverlässig, und wir konnten dank seiner Tipps schon ein paar ganz beachtliche
Erfolge erzielen. Rudi, du erinnerst dich sicherlich an die Razzia auf dem Bauernhof
in der Nähe von Hermeskeil?«
    »Ja, natürlich«, antwortete Ferschweiler. »Das haben doch alle im
Präsidium mitbekommen. Wer hätte gedacht, dass eine achtzigjährige Bäuerin aus
dem Hunsrück in ihrer alten Scheune in großem Stil Hanf anpflanzt und diesen dann
auch noch mit Hilfe ihres Enkels in der Nachbarschaft verkauft?«
    »Richtig«, lachte Simon. »Und

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