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Die Schoene und der Prinz

Die Schoene und der Prinz

Titel: Die Schoene und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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vorkam. Und doch waren der Junge und sie Augenzeugen eines grausigen Verbrechens gewesen.
    Sie hatten die Außentür zum Salon erreicht, und Miklos machte Anstalten, zu seinem Onkel zu rennen und ihm alles zu berichten, als Forella erregte Stimmen vernahm und den Jungen zurückhielt.
    „Warte einen Augenblick!“ flüsterte sie ihm zu und legte warnend den Zeigefinger auf die Lippen.
    Sie wollte den Prinzen allein sprechen. Unschlüssig stand sie an der Tür und wußte nicht, wie sie es anstellen sollte, ihm die schreckliche Nachricht zu überbringen, ohne daß sein Gesprächspartner es mitbekam.
    Plötzlich hörte sie den Prinzen mit völlig veränderter Stimme wütend sagen:
    „Was redest du da, Jacques? Du hast mir immer noch nicht erklärt, was du hier zu suchen hast!“
    Er sprach Französisch, und während Forella noch herumrätselte, wer sein Gesprächspartner sein mochte, vernahm sie eine männliche Stimme, die sie noch nie gehört hatte:
    „Du hast genau zwei Minuten Zeit, Kovác, um zu überlegen, was du tun willst. Du hast die Wahl!“
    „Zum Teufel, wovon redest du überhaupt?“
    „Ich will es ganz klar sagen: Lucille und ich sind zusammen hierhergekommen.“
    „Lucille ist hier?“
    „Hör zu. Für Geschwätz haben wir keine Zeit. Sie machte der Pflegerin deiner Frau weiß, sie hätte sich den Knöchel verstaucht, und während die sich um die vermeintliche Patientin kümmerte, hat jemand das arme schwachsinnige Wesen aus dem Fenster gestoßen.“
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du redest!“ rief der Prinz aus.
    „Du hast die Wahl“, fuhr Jacques fort, als hätte er den Einwurf des Prinzen gar nicht gehört. „Entweder schwörst du, meine Schwester zu heiraten, oder du wirst des Mordes angeklagt! Ich werde aussagen, ich hätte gesehen, wie du deine Frau aus dem Fenster gestoßen hast, als niemand sonst im Zimmer war.“
    „Du mußt entweder verrückt oder betrunken sein!“ sagte der Prinz verächtlich. „Mein Stallmeister war bis 2u dem Augenblick, als du hier auftauchtest, bei mir.“
    „Kein Gericht wird der Aussage eines Untergebenen Bedeutung beimessen, besonders nicht, wenn es um Mord geht“, sagte Jacques zynisch. „Wofür entscheidest du dich, Kovác? Für die Heirat oder das Gerichtsverfahren im Old Bailey?“
    Forella atmetete einmal tief durch, nahm Miklos bei der Hand und betrat mit ihm zusammen den Salon.
    Sie hatte zu ihrer Erleichterung festgestellt, daß Miklos die französische Sprache nicht beherrschte und nicht verstanden hatte, was dieser Jacques von seinem Onkel verlangte.
    Sie erkannte ihn sofort wieder. Es war der Mann mit dem schwarzen Haar und dem dichten schwarzen Schnurrbart, den sie kurz am Fenster gesehen hatte.
    Der Prinz fuhr herum, als er sie kommen hörte. Bevor Forella etwas sagen konnte, stürmte Miklos zu ihm. „Onkel János!“ stieß er aufgeregt hervor. „Ich hab* durchs Fernrohr beobachtet, wie eine weißgekleidete Dame aus dem Fenster fiel! Ich habe alles gesehen!“
    „Du hast noch eine Minute!“ drohte der Franzose, als wollte er doch noch eine Entscheidung erzwingen.
    „Ich habe den Tathergang ebenfalls beobachtet“, sagte Forella in französisch. „Die ‚arme Lady’ stürzte aus dem Fenster, weil jemand, der nach dem Sturz am Fenster erschien, um zu sehen, wohin sie gefallen war, sie gestoßen hat.“
    Sie wies mit ausgestreckter Hand auf den Franzosen. „Das war der Mann, den ich am Fenster gesehen habe!“
    Jacques zuckte zusammen. „Noch mehr Dienstbotengeschwätz, wie?“ fragte er dann wütend. „Ich bezweifle, daß es auf den Richter und die Geschworenen den geringsten Eindruck machen wird.“
    „Falls es Sie interessiert, Monsieur“, sagte Forella langsam und würdevoll in Französisch, „mein Name ist Forella Claye, und mein Onkel ist der Marquis von Claydon, seines Zeichens königlicher Kammerherr bei Ihrer Majestät, der Königin Victoria!“
    Während sie es aussprach, hatte sie den Eindruck, als schrumpfe der Franzose vor ihren Augen zusammen.
    Er wußte, daß er verloren hatte, und sein gehetzter Blick erinnerte an ein in die Enge getriebenes Tier. Er schien plötzlich noch kleiner zu werden, als der Prinz ihn mit befehlsgewohnter Stimme anherrschte:
    „Jetzt habt ihr, Lucille und du, genau eine Minute Zeit, dieses Haus und dieses Land zu verlassen! Wenn ihr euch noch einmal hier blicken laßt, werdet ihr des Mordes angeklagt. Meine Augenzeugin wird gegen euch aussagen, und ihr werdet am Strang

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