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Die Schöne und der Tod (1)

Die Schöne und der Tod (1)

Titel: Die Schöne und der Tod (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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muss sie es mitbekommen haben. Dann hat sie diesen Brief gebastelt. So liebevoll, sie hat jeden einzelnen Buchstaben mit der Schere ausgeschnitten. Sie wollte mir wohl helfen. Rührend, nicht?
    – Sie war es tatsächlich?
    – Ja. Sie hat nur nicht daran gedacht, noch einen zweiten Brief zu schreiben, einen Übergabeort zu vereinbaren. Sie ist alt, das darf man ihr nicht übel nehmen.
    – Wo ist sie?
    – Sie schläft.
    – Warum die Töpfe?
    – Die standen im Keller herum. Marga wollte was einsetzen im Frühjahr, Rosen vor dem Haus, sie hat Blumen sehr gemocht.
    – Du hast sie einfach einbetoniert.
    – Ja, bis nichts mehr von ihr da war, nur noch fünf Töpfe, sauber, ordentlich, alles hat so ausgesehen wie immer. War ein ziemliches Stück Arbeit.
    – Und weiter?
    – Ich habe ein Loch in den See gebohrt und die Töpfe versenkt. Und weg war sie. Niemand hätte sie vermisst. Ich habe alles so gemacht, dass niemand je davon erfahren hätte, keinem hätte es weh getan, keinem.
    – Und Dennis?
    – Kollateralschaden sozusagen.
    – Und die Drogen?
    – Die musste ich natürlich abwaschen, das war ziemlich widerlich.
    – Du verdammte Drecksau.
    – Muss hart sein, wenn man sich so beherrschen muss, lieber Max. Am liebsten würdest du mich totschlagen, stimmts?
    –
    – Woher wusstest du eigentlich, wo du suchen musst?
    – Ich wusste es.
    – Psychopath.
    – Ich?
    – Ja, du. Du vergräbst Leichen.
    – Sag das nicht.
    – Ich sage es gerne noch einmal. Psychopath. Und dein verschissener kleiner Freund war auch einer.
    – Es reicht.
    – Den vermisst sowieso niemand hier.
    – An deiner Stelle würde ich jetzt aufhören.
    – Was sonst?
    – Es könnte mir egal sein, dass Baroni stirbt.
    – Er ist dein Freund. Das riskierst du nicht.
    – Was ist schon Freundschaft?
    – Wenn du dich in meine Richtung bewegst, stirbt er.
    – Das könnte passieren.
    – Er stirbt, ich meine es ernst.
    – Und?
    – Du bist dann dafür verantwortlich.
    – Bin ich das? Du hast doch die Axt in der Hand.
    – Du hast wirklich niemanden angerufen?
    – Nein.
    – Du bist wirklich ein Idiot, Max Broll.
    – Vielleicht bin ich das.
    – Noch einen Schnaps? Einen letzten?
    – Sag mir noch, was du mit Dennis gemacht hast. Wo war er, bis du ihn auf die Bank gesetzt hast? Wo hattest du ihn versteckt?
    – Er saß im Schuppen.
    – Unten im Garten?
    – Er ist zwei Tage lang unten gesessen, ich habe ab und zu nach ihm gesehen. Er war brav, hat sich nicht gerührt, man hätte fast meinen können, aus ihm wird nochmal was. Immer wenn ich runter ging, um nachzusehen, saß er genauso da wie vorher. Ein guter Junge war das.
    – Sau.
    – Nicht schon wieder.
    – Sau, Sau, Sau.
    – Bleib, wo du bist.
    – Du hast ihn einfach in den Schuppen gesetzt und einfrieren lassen.
    – Die Idee war gut, die war richtig gut. Ich habe ihn auf eine Kiste gesetzt, genau im richtigen Winkel. Er ist dann hart geworden, Totenstarre, dann ist er gefroren. Ein tiefgekühlter Totengräber in meinem Schuppen. War witzig.
    – Warum mitten auf den Dorfplatz?
    – Damit er gefunden wird.
    – Ich habe ihn gefunden.
    – Bravo.
    – Warum, will ich wissen.
    – Ein tragischer Unfall.
    – Nein.
    – Ein Jugendlicher, der sich besäuft und die Kontrolle verliert, er zieht sich aus und erfriert. Kann vorkommen.
    – Nein, nein, nein.
    – Was nein?
    – Das hättest du nicht tun sollen. Und auch das mit dem Grab nicht.
    – Das war knapp, schade.
    – Warum wolltest du mich umbringen?
    – Weil du dich in Dinge einmischst, die dich nichts angehen.
    – Das hättest du nicht tun sollen. Das mit mir nicht. Das mit Marga nicht. Und das mit Dennis nicht.
    – Was hast du denn immer mit dem Jungen? Wer vermisst den schon? Er war ein Verlierer. Genauso wie du einer bist.
    – Schluss jetzt.
    – Du hast jetzt also genug gehört?
    – Ja. Wie machen wir das jetzt?
    – Ganz einfach, zuerst töte ich Baroni und dann dich.
    – So schnell bist du nicht.
    – Willst du jetzt noch einen Schnaps oder nicht?
    – Einen noch. Und dann bringen wir das zu Ende.
    Max springt. August hält die Flasche in der Hand, er ist dabei, sein Glas zu füllen, der Schnaps rinnt, da hechtet Max über den Tisch. Die Gläser fliegen, die Flasche in Augusts Hand, wie er sie festhält, wie die andere Hand mit der Axt nach oben kommt, die Flasche, wie er sie fallen lässt, wie er die Axt auf Max schleudert. Wie sie an seinem Kopf vorbeifliegt, wie Max sie spürt, wie seine Haare von dem Metall

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