Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Bekanntschaft das tat, was sie sich von ihm wünschte.
Sie gab im Geiste ein Seufzen von sich. Dass aber auch immer irgendwo ein Haken dabei sein musste.
Als sie sich innerlich für die unangenehme Aufgabe, die ihr nun bevorstand, stählte, entfuhr Fiona ein kummervolles Wimmern. Sie legte die Hände flach auf Walkers Brust, um sich von ihm zu lösen, doch genau in diesem Moment startete er seinerseits einen Überraschungsangriff, indem er seine Hand an ihrem Nacken hinuntergleiten ließ, wobei seine Finger wahllos Muster auf ihre hypersensible Haut zeichneten, wobei ihr die Knochen im Leibe zu schmelzen drohten.
Ihr Wimmern ging in ein Stöhnen über, und sie ließ sich an seine Brust sinken. Zur Hölle, noch eine Minute länger konnte doch nichts schaden …
»Entschuldigung?«
Noch eine wundervolle, atemberaubende Minute, bei der sich ihr die Zehen krümmten …
»Miss, wenn Sie bitte entschuldigen …?«
Zur Hölle mit allen Türstehern.
Walker riss seinen Mund von ihrem los und bedachte den Mann mit einem wüsten Fauchen. Nach Luft japsend suchte Fiona Halt auf ihren Füßen, bis ihr Hirn sich wieder einschaltete und sie daran gemahnte, wo sie sich befand.
Sie daran erinnerte, wer sie war. Und was sie hier wollte.
Der Portier hielt in der einen Hand das Klemmbrett, doch die nichtssagende Höflichkeit auf seinem Gesicht war irgendwann während der vergangenen paar Sekunden, die die Welt in ihren Grundfesten erschüttert hatten, einem kaum verhohlenen Ausdruck von Verachtung gewichen.
»Es tut mir leid, aber ich sehe hier auf meiner Liste …«
Fiona unterbrach ihn mitten im Satz, nahm ein Gutteil der Energie zusammen, die sie aus dem Kuss gezogen hatte und sandte sie geradewegs in den Dickschädel des Mannes. Er bekam natürlich überhaupt nicht mit, was mit ihm geschah, aber seine Feindseligkeit zerschmolz zu einem dümmlichen, einladenden Grinsen.
»… keinen Grund, warum ich Sie nicht nach oben schicken sollte.«
Vor lauter Diensteifer geradezu brummend, stürzte der Portier, der nun so gebauchpinselt wirkte, als wären ihm davon Flügel an den Knöcheln gewachsen, zur Tür und hielt sie ihnen mit großer Geste weit auf.
»Ihr Onkel bewohnt Apartment Nummer Siebzehn-zehn. Ich wünsche Ihnen beiden einen angenehmen Besuch, und wenn sie ihn beendet haben, melden Sie sich doch bitte gerne wieder bei mir, damit ich Ihnen ein Taxi für die Heimfahrt besorge. Doch nun genießen Sie den Aufenthalt in unserem Haus. Und bestellen Sie Ihrem Onkel bitte meine besten Grüße.«
»Verbindlichsten Dank.« Zufrieden grinsend ergriff Fiona Walkers Hand und zog ihn in Richtung Tür.
»Sie sind ein Schatz.«
Hinter ihr setzte der Werwolf wieder seinen finstersten Blick auf, aber sie achtete gar nicht weiter darauf und steuerte schnurstracks auf die Aufzüge zu.
»Vom ersten Augenblick an habe ich gewusst, dass es mit dir nur Theater gibt«, murmelte er, folgte ihr aber willig in den Lift und ließ auf dem Weg nach oben die Anzeigetafel mit den Stockwerken nicht aus den Augen.
»Das nennst du Theater?«, schnaubte sie. »Du solltest mehr unter Leute gehen, mein Lieber. Spar dir deinen Ärger für meinen Onkel auf. Bei ihm wirst du damit nicht weiterkommen als bei mir, aber zumindest hat er’s nicht besser verdient.«
Walker sagte sich, dass er wohl irgendeinem großen Tier auf den Schlips getreten sein musste. Irgendeinem nachtragenden großen Tier. Was sonst könnte das Elend seiner derzeitigen Situation erklären? Warum sonst musste er sich mit einer Elfenprinzessin abquälen, mit der er auf keinen Fall etwas anfangen durfte, die aber andererseits ihre Hände, ihre Lippen und vor allem ihren Körper, bei dessen Anblick ihm das Wasser im Munde zusammenlief, nicht von ihm lassen konnte. Was hatte er bloß getan? Womit hatte er das nur verdient?
»Nur, damit du’s weißt«, sagte seine Strafe auf zwei Beinen, als sich in der siebzehnten Etage die Fahrstuhltüren öffneten, »mein Onkel kann sehr … schwierig sein. Du solltest es mir überlassen, mit ihm zu reden.«
Ihr Onkel? Schwierig? Wer hätte das gedacht?
Er folgte ihr aus dem Fahrstuhl und den mit dickem Teppichboden
ausgelegten Flur hinunter, wobei er sich angestrengt darauf konzentrierte, ein möglichst teilnahmsloses Gesicht zu machen und seinen Blick nicht zu sehr auf ihren wackelnden Hintern zu heften. Diese beiden Aktivitäten ließen ihm kaum Energie für irgendetwas anderes; anstatt also irgendwelche Einwände zu erheben, dümpelte
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