Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
nicht den Jargon aneignen? So weit kommt’s noch. Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist.«
Fiona hatte übrigens auch eine Vorliebe für Filme und DVD-Spieler. Weil die Menschen ja nun mal nicht zaubern konnten, ließen sie sich als Ersatzbeschäftigung wirklich nette Spielzeuge einfallen.
»Ich hoffe, Sie behalten recht«, knurrte Graham aus seinem Sessel neben dem Rafaels.
»Wenn ich nämlich plötzlich eine Streitmacht rekrutieren muss, um mich einer anrollenden Armee von Elfen entgegenzustellen, könnte mir das gründlich den Tag verderben.«
Rafael schüttelte den Kopf.
»Vor einer Invasion sind wir, glaube ich, sicher. Für den Augenblick jedenfalls. Aber wenn das auch in Zukunft so bleiben soll, müssen wir uns wegen Dionnu was einfallen lassen.«
Er, Graham und Jake sahen Fiona erwartungsvoll und mit ernsten Mienen an – wobei Letzteres sogar Walkers Neffen mit einschloss, und das gab ihr zu denken.
»Ich gehe davon aus, dass das mein Stichwort gewesen sein soll?«
»Nein.« Walker bedachte die ganze Versammlung mit einem finsteren Blick.
»Deswegen brauchen Sie sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Diesen Dionnu werde ich übernehmen. Ich werde herausfinden, was er hier treibt und warum er Mab außen vor
hält. Möglicherweise kriege ich von ihm sogar einen Tipp, wie wir die Prinzessin heil wieder nach Hause bekommen.«
Fiona spürte, wie die Anspannung von ihm wich, als hätte er Dampf aus seinen Ohren abgelassen. Tatsächlich glaubte sie eine kleine Rauchwolke aus seinem linken Ohr aufsteigen gesehen zu haben. Oder waren das Spinnweben gewesen? Wie auch immer. Jedenfalls brauchte Walker ihr nicht zweimal zu sagen, dass ihm der Gedanke, sie könne irgendwas auf eigene Faust unternehmen, nicht behagte. Zum Glück schienen die anderen Männer im Raum eher geneigt, ihr zuzutrauen, auf sich selbst aufpassen zu können.
Mit gemischten Gefühlen blickte sie zwischen Walker und der vereinten Front ihm gegenüber hin und her.
»Tut mir leid, Boss, aber ich fürchte, in dem Fall sind Sie überstimmt.«
Die drei nickten einmütig wie Marionetten.
»Sie hat recht.«
»Vollkommen.«
»In der Hinsicht ist sie dir über, Onkel.«
»Mag ja sein, aber hören Sie jetzt damit auf. Es ist mir unangenehm. « Sie sah die drei vorwurfsvoll an, dann versuchte sie es mit einem gewinnenden Lächeln bei Walker.
»Sehen Sie es doch einmal so. Wenn Ihre Kollegen mich heranziehen, um mit Onkel Dionnu zu reden, haben Sie mich nicht mehr an der Backe, und Sie brauchen dann auch nicht mehr Ihren Reißverschluss mit Ihrem Leben zu verteidigen. «
Drei Köpfe drehten sich schlagartig mit weit aufgerissenen Augen zu ihr hin.
»Wie?«
»Was?«
»Das hat gesessen, Onkel Tobe!«
Er wurde tatsächlich rot. Fiona konnte richtig dabei zusehen, wie die Farbe an den Seiten seines Halses hochkroch und dann rosige Flecken über der dezenten Bräune auf seinen Wangen hinterließ. Es war nicht zu übersehen, wie peinlich es ihm war. Damit hätte sie nie gerechnet, aber sie fand es unheimlich charmant. Sie gab sich alle Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, konnte sich aber dennoch ein Grinsen nicht verkneifen.
Er selbst gefiel sich wahrscheinlich besser, wenn er seinen finsteren Blick aufsetzte.
»Ich bin mehr damit beschäftigt, in Ihrer Gegenwart nicht den Verstand zu verlieren«, raunzte er, und seine Kinnmuskeln zuckten vor Anspannung.
»Ich bin mir sicher, dass du dich schon noch an ihre Anwesenheit gewöhnen wirst«, bemerkte Rafael.
»Das geht mit den meisten Dingen so.«
Walker hatte bereits zu einem Kopfschütteln angesetzt, bevor der Ratsvorsitzende auch nur seinen Satz beendet hatte, aber Graham ließ ihm gar nicht erst die Möglichkeit, seinen Protest in Worte zu fassen, indem er aus dem ansonsten in allen Punkten einigen Triumvirat, das er mit Rafael und Jake bildete, ausscherte.
»Nein, ich gebe Walker recht. Zunächst einmal können wir es nicht zulassen, dass eine Prinzessin unbegleitet ihrer Wege geht, nicht bei dem augenblicklich herrschenden politischen Klima jedenfalls, wie ihr wissen solltet. Und ihr wisst auch ganz genau, was wir zu tun hätten, wenn Fiona sich zu einem offiziell genehmigten Besuch bei uns aufhielte. Wir würden ihr einen Leibwächter zur Seite stellen, so, wie es auch bei Dionnu der Fall gewesen ist.«
»Das bedeutet aber nicht, dass ich derjenige sein muss.«
»Doch, das tut es.« Graham erhob sich, um von Angesicht
zu Angesicht mit Walker reden zu können. Die beiden
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