Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
er sie so viel von ihrer Zauberkraft gekostet hatte.
»Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich besuche ihn immer, wenn wir gleichzeitig in Manhattan sind.«
»Und Ihr Name lautet?«
»Fiona … Malcolmson.«
»Einen Augenblick, bitte.«
Indem er sie – oder vielmehr die entschieden bedrohlichere Erscheinung des Mannes in ihrer Begleitung – nicht aus den Augen ließ, machte der Türhüter einen Schritt zur Seite und nahm aus einem rechts neben dem Eingang angebrachten Gestell ein Klemmbrett und blätterte die daran befestigten Seiten durch. Fiona warf Walker einen Blick zu; das Lächeln war auf ihrem Gesicht erstarrt. Sowie der Portier die Liste der im Haus erwünschten Personen überflogen und ihren Namen nicht darauf entdeckt hatte, würde ihre Chance, eingelassen zu werden, gleich null sein. Es gab also nur eine Möglichkeit, mit dieser Situation fertigzuwerden.
Sie rückte näher an Walker heran und schlang ihre Arme um einen der seinen, den er linkisch an seiner Seite herunterbaumeln ließ.
»Walker«, murmelte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, »du musst mir jetzt einen klitzekleinen Gefallen tun.«
Seine Augen blickten vorwurfsvoll auf sie herab; in ihnen spiegelte sich die ganze mit viel Mühe im Zaume gehaltene Verärgerung, die sich in ihm aufgestaut hatte. Wenn er so weitermachte, schrie er geradezu nach einem Magengeschwür.
»Ich glaube nicht, dass dies der rechte Zeitpunkt ist, um …«
Sie verdrehte die Augen und streckte den Arm aus, um eine ihrer Hände um seinen Nacken zu legen.
»Also gut, zwei Gefallen. Zuerst, dass du den Mund hältst. Und zweitens …«
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, zog ihn mit aller Kraft zu sich heran und hatte ihn in einen Kuss verwickelt, ehe er die Möglichkeit hatte, sie daran zu hindern.
Solche Überraschungsangriffe sollte sie öfter mal probieren.
Auf jeden Fall erzielte man damit Ergebnisse. Als er endlich zu der Überzeugung gelangt war, dass er Protest erheben sollte, musste selbst er sich eingestehen, dass es dafür bereits zu spät war. Sie hatte sich mit ihren Fingern in seinem Haar festgewühlt, ihre Zunge mit der seinen verschlungen und sich an seinen steifen Körper geschmiegt. Ihm blieb nichts anderes übrig, als dazustehen und es zu ertragen wie ein Mann.
Wenn Fionas Lippen nicht ohnehin schon beschäftigt gewesen wären, hätte sie sie nicht davon abhalten können, sich zu einem Grinsen zu verziehen. Aber stattdessen hielt sie sie auf Trab. Walkers Mund fühlte sich warm und fest an und schmeckte nach Hitze und Irritation. Letztere ignorierte sie, während sie die Hitzeaufwallung mit zuckenden Bewegungen ihrer Zunge und nibbelnden Bissen ihrer Zähne noch weiter anfachte – nebst der einladenden Wärme ihres Leibes.
Just bevor er bei dem Kuss die Führung übernahm, gab Walker ein Stöhnen von sich, und dann hörte er auch damit auf, dauernd die Fäuste zu ballen und sie wieder zu öffnen, sondern schlang vielmehr seine Arme um sie; den einen um ihre Taille, womit er sie ganz dicht an sich heranzog, während sich der andere um ihre Schulter herumschlängelte und ihr durchs Haar fuhr, bis er seine breite Hand um ihren Hinterkopf geschmiegt hatte, um so ihren Kopf festzuhalten, während er sich mit Heißhunger über ihren Mund hermachte.
Nun, in Wahrheit verhielt es sich natürlich so, dass vielmehr sie zuerst über ihn hergefallen war, aber für Haarspaltereien hatte sie jetzt keine Zeit. Sie wollte seine Hände auf sich spüren, seinen Geschmack in sich einsaugen, den Duft seiner nach Moschus und Wald riechenden Haut. Nerven und Muskeln zitterten und verspannten sich in ihrem
Bauch, ihr Herzschlag legte ein paar Takte zu, pochte ihr bis in die Kehle hinauf. Lust und Magie begannen in ihr in einem rasenden Strudel pulsierender Energie aufzuwallen, der sich vom Bauch aufwärts durch ihre Lunge bis in ihren Kopf schraubte und in ihr ein wohliges Schwindelgefühl erzeugte, um dann durch ihre sämtlichen Glieder wieder abwärtszufließen, bis sie glaubte, die Kraft müsse ihr aus den Fingerspitzen und den Zehen strömen. Es fühlte sich ganz und gar anders an als die übliche Magie der Elfen, irgendwie gemächlicher, aber doch jugendlicher, und es war gut so.
Nun, da sie ihre Kräfte wieder ein wenig aufgeladen hatte, musste sie sich zunächst aus der Umklammerung des Werwolfs lösen, bevor sie sie anwenden konnte, eines Werwolfs, der zufällig gerade zum ersten Mal während ihrer kurzen, von Hektik geprägten
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