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Die Schöne vom Nil

Die Schöne vom Nil

Titel: Die Schöne vom Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dreihundertfünfunddreißig Stunden Zeit«, erwiderte Herburg fest, »durch die Grabanlage zu kriechen. Und draußen haben sie dreihundertfünfunddreißig Stunden Zeit, uns zu suchen …«
    »Sie können doch gar nicht wissen, daß wir hier sind.«
    »Pernam wird wie ein Wilder sein! Er wird Suliman herausfordern, etwas zu tun. Auch wenn er nicht wissen kann, daß Suliman sein Gegner ist … er wartet auf eine Reaktion! Und sie wird kommen, Luisa! Je näher Pernam und sein Team an das Rauschgiftlager herankommen, um so kritischer wird es bei Suliman. Denn seine Rechnung geht nicht auf: Er braucht vier oder fünf Tage Zeit, um das Riesenlager zu räumen und wegzuschaffen … und die hat er nicht!«
    »Suliman hat uns hier hineingebracht, und es hat kein Mensch gesehen! Er wird auch sein Rauschgift herausbringen – und es wird niemand sehen!«
    Sie rollte sich von Herburgs Körper und legte sich neben ihn.
    »Verzeihung …«, sagte sie leise.
    »Wofür?«
    »Es ist schon vorbei, Frank.«
    Ihre Hand tastete über seine Brust und blieb an seinem Hals liegen. Ganz leicht schabten ihre Fingernägel seine Haut.
    »Ein paar Minuten lang ganz dumm und nur Frau sein … es war schön. Aber es ist schon vorbei.«
    Ihre Hand glitt an ihm herunter und fiel auf die Erde. »Wie willst du denn alles in Streifen schneiden? Hast du denn ein Messer bei dir?«
    »Ja. Ein kleines Taschenmesser.«
    »Das hat er dir gelassen?«
    »Suliman war seiner Sache so sicher, daß er solche Kleinigkeiten übersehen kann. Ich habe sogar stundenlang in seinem Haus gesessen – mit der Pistole im Hosenbund. So unverletzbar sieht sich dieser Kerl. Die Pistole ist weg, aber das kleine Taschenmesser hat man mir gelassen.«
    »Du warst auch in dem Anbau?«
    »Von innen ein Traum …«
    »Es kann sein, daß ich im Zimmer nebenan gesessen habe. Mein Gott, wenn wir das gewußt hätten!«
    »Ich hätte uns den Weg freigeschossen«, sagte Herburg dumpf. »Ich hatte noch volle Magazine …«
    Sie tastete in der Dunkelheit, fand eine der Propangasflaschen und kramte dann in dem Schminkkoffer Salimahs.
    »Verdammt! Wo stecken die Streichhölzer? Suliman hat nämlich an alles gedacht, auch daran, daß wir Licht sparen würden und deswegen Streichhölzer brauchen. Da sind sie!«
    Ein Ratschen, das dünne Flämmchen zischte auf … Sekunden später brannte die Gaslampe und verbreitete den fahlen Schein in der Felsenkammer.
    Frank Herburg saß mit angezogenen Beinen auf dem Teppich und stützte sein Kinn auf die Knie.
    »Woran denkst du?« fragte Luisa.
    »Wir haben uns zwei Jahre zu spät kennengelernt.«
    »Man kann sie nicht wegwischen, Frank. Es war dumm von mir … das … was ich gesagt habe …«
    »Es war wunderschön, Luisa.«
    »Ich kann auch dumm sein, wie du siehst.« Sie blickten sich an und lächelten beide. »Ich werde dich immer lieben«, fuhr sie leise fort. »Wie einen fernen Stern, der ungreifbar ist. Klingt ganz schön romantisch und kindisch, was? O Gott, ich möchte noch einmal so richtig kindisch glücklich sein …«
    Sie stand auf und zog ihre Bluse aus. Sie trug darunter nur noch den BH. Er umschloß ihre festen Brüste, die eigentlich keine Stütze brauchten. Der obere Teil war aus weißer Spitze – ziemlich durchsichtig. Frank mußte wegsehen.
    Dann blickte Luisa an sich herunter und merkte erst jetzt, daß die Hose ihres Anzugs, den sie auf Sulimans Fest getragen hatte, an der Seite aufgerissen war.
    »Die Hose auch, Frank?«
    »Was?« Er hob den Kopf.
    »Ausziehen? Für die Streifen. Mir macht es nichts aus, nackt zu gehen. Ich schäme mich vor dir nicht …«
    »Ich glaube, das wird nicht nötig sein. Wir brauchen nur ein paar Meter.«
    Er stand auch auf, zog Hemd und Unterhemd aus und holte das Taschenmesser aus der Hosentasche.
    Luisa sah ihn unverwandt an. Sein nackter Oberkörper erinnerte sie an den Nachmittag am Nil, wo sie eine ganze Zeit neben ihm gesessen hatte, während er nackt am Ufer lag und schlief.
    Frank begann, das Unterhemd in Streifen zu schneiden. Die Stücke warf er Luisa zu.
    »Zusammenknoten!« sagte er. »Ich nehme an, ihr Mediziner könnt besonders feste Knoten machen!«
    Sie nickte und begann, die Streifen aneinanderzuknoten.
    Damals, am Nil, dachte sie dabei. Wie hätte er wohl reagiert, wenn ich mich ebenfalls nackt neben ihn gelegt und ihn mit Streicheln geweckt hätte? Ich wollte es damals tun … ich hatte die Hand schon ausgestreckt … aber da kam der dämliche Augenblick der Scham. Ich hätte es

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