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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Story hatte. Er kaufte die Rechte für einen lächerlichen Betrag. Zum erstenmal spürte er wieder Erregung bei einem Projekt.
    Das Drehbuch, die Besetzung, die Crew standen Marty zur Verfügung. Doch er fürchtete sich. Denn wenn er einen Flop landete, würden die neidischen Hunde der Stadt — und es gab hier gar keine anderen — fröhlich auf seinem Grab tanzen. Doch die Furcht, die er empfand, ließ ihn auch spüren, daß er lebte. Er spielte wieder mit.
    Jahne und Pete trafen nie zusammen im Studio ein. Pete war dankbar für den Job, den sie ihm vermittelt hatte und respektierte ihre Erklärung, daß es geschickter war, ihre Beziehung geheim zu halten, weil Marty sonst Einspruch einlegen würde.
    Entsprach das der Wahrheit? Aufgeregt und nervös wie sie sich fühlte, empfand sie Pete als zusätzliches Problem, auf das sie lieber verzichtet hätte. Ihr Verhältnis mit Pete war besser als nichts. Doch mehr auch nicht. Ein warmer Körper an ihrer Seite, ein guter Sexpartner, ein lieber Kerl, doch keiner, der sie je verstehen würde.
    In gewisser Weise machte diese Beziehung Jahne einsamer, als wäre sie ganz allein gewesen. Sie konnte ihm ja nichts von ihren Gefühlen erzählen. Wie sollte ein junger Mann wie Pete, ehrlich, anständig und unkompliziert, das nachempfinden, was sie durchmachte?
    Jahne hatte sich noch nie in ihrem Leben so gefürchtet wie jetzt.
    Sharleen verließ ihren Wohnwagen, der ihr als Garderobe diente. In der Hand hielt sie die Bibel ihrer Mutter. Bis zu diesem Zeitpunkt kam ihr das alles noch unwirklich vor. Der Vertrag, die Fototermine, die Begegnung mit vielen wichtigen Leuten.
    »Miss Smith«, sprach sie ein Mann mit Kopfhörern an. »Mr. DiGennaro bittet Sie, zu der Besetzungsbesprechung zu kommen.«
    »Habe ich mich etwa verspätet?« fragte sie erschrocken.
    »Nein, Miss Smith. Miss Kyle ist auch noch nicht da.«
    Sharleen stelzte vorsichtig über die Stromkabel für Beleuchtung und alle möglichen Apparate. Sie fürchtete nicht nur, darüber zu stolpern. Mehr Sorgen machte ihr, daß sie etwas beschädigen könnte. Überall Menschen! Manche mit Notizbüchern, viele mit Kopfhörern.
    »Sharleen!« Mr. DiGennaro kam ihr entgegen. »Ich möchte Sie gleich vorstellen.«
    »Das alles kommt mir wie ein Zirkus vor, den wir früher mal in unserer Stadt hatten. Alles passiert gleichzeitig. Nur beim Zirkus gab es einen Dompteur, der das im Griff hatte. Wissen die alle, was sie tun müssen?« fragte Sharleen.
    Marty lachte. »Ja, dafür sorge ich. Ich bin der Direktor und in der Hinsicht so ähnlich wie ein Dompteur. Wenn ich den Überblick verliere, ist der Teufel los. Das ist Ted Singleton, der für die Spezialeffekte zuständig ist. Das ist Dino, meine rechte Hand. Bob Burton ist zuständig für die Garderobe. Jim Sperlman, Beleuchtungsspezialist. Der mit den Pausbacken ist mein neuer Zweiter Direktor, Barry Tilden, und dort drüben das ist Charley Bradford, Berater von Harley Davidson... «
    »Mr. DiGennaro, bitte nicht soviel auf einmal. Ich weiß ohnehin nicht, was diese Jobs alle bedeuten. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich mir für den Moment lieber nur die Namen merken.« Sie lachte. »Ich weiß ja momentan noch nicht mal, was mein Job ist. Aber ich werde es schon noch begreifen.« Sie wandte sich an sie alle, bevor sie sich an den Konferenztisch setzte: »Ich bin die Sharleen. Hallo allerseits.« Sie wunderte sich, warum sie Lila und Jahne nicht sah. Sie hatte beide natürlich schon kennengelernt, fürchtete sich aber trotzdem vor dem Zusammentreffen mit ihnen. Die beiden waren wirklich schön. Lieber Gott, wie hast du es nur fertiggebracht, daß ich neben denen spielen darf? dachte sie. Sie lächelte alle strahlend an, und ihr Lächeln wurde erwidert. Alle sind so nett hier in Hollywood, fand Sharleen. Viel netter als in Bakersfield.
    Jahne Moore mußte nicht aufgefordert werden zu erscheinen. Sie wußte, daß der erste Eindruck wichtig sein würde, weil sich am ersten Tag bereits entschied, wie sie mit Marty und den Kolleginnen zurechtkam. Sharleen hatte ihr beim ersten Kennenlernen gut gefallen. Was Lila anlangte, hatte Jahne Zweifel.
    Marty DiGennaro kam auch Jahne entgegen und führte sie an den Tisch. »Sharleen, Sie kennen Jahne Moore ja schon.« Er stellte die übrige Mannschaft vor. Jahne schüttelte jedem einzelnen die Hand. Eine Produktion verlangt stets Teamarbeit. Davon hängt manchmal alles ab. Auch als Star war man darauf angewiesen, daß die Crew mitzog.
    Jahne

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