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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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in der Wand hinter der Galerie hatte sich geschlossen, der Kontrollraum war versiegelt. Empörte Rufe erklangen von allen Seiten.
    „Was zum Teufel ist hier los?“
    „Jemand hat durchgedreht!“
    „Verdammt, alles geht schief!“
    Die aufgeregte Stimme eines Operators in der Nähe des Leitenden Offiziers übertönte das allgemeine Stimmengewirr. „Zugangstüren zu den Generatorenräumen, den Beschleunigern, dem J-Reaktor und zur Computerstation sind alle geschlossen. Das ganze System ist verriegelt. Die Hauptschaltung im Kontrollraum wurde aktiviert und das ganze Waffensystem hermetisch abgeschlossen.“
    „Was redet dieser Mann da?“ fragte Reyes. Der Leitende ließ sich auf einen Stuhl fallen und hielt die leeren Handflächen hoch.
    „Diese beiden Burschen da oben beherrschen das ganze System.“ Er zeigte in Richtung auf die Galerie. „Wir können nicht hinein, und sie reden nicht mit uns. Wir kommen auch nicht an die Maschinen heran.“
    „Ja … verdammt … was können wir denn tun?“
    „Nix!“
    „Kann man denn diesem verdammten Ding nicht den Saft abdrehen … oder irgendetwas in der Art?“
    „Das würde nicht viel bringen. Die haben hier unten ihre eigene Energiestation, die sie jahrelang versorgen kann. Da kommen wir übrigens auch nicht ran.“
    Reyes fuhr herum und starrte die Gruppe der aufgeregten Präsidentenberater an. Sherman selbst schien die Situation gelassener als die meisten anderen hinzunehmen … Seine Ruhe wirkte geradezu unnatürlich. Seine Reaktion – oder besser das Ausbleiben einer Reaktion – erregte den Vizepräsidenten noch mehr.
    „Ich verstehe das nicht“, sagte Reyes. „Alex, was willst du unternehmen?“
    „Nach dem, was ich eben gehört habe“, erwiderte Sherman, „scheint es mir so, dass wir kaum etwas tun können. Wir haben keine Wahl, also machen wir es uns am besten gemütlich und warten ab.“
    Carlohm, der mit seinen Stabsoffizieren konferiert hatte und die neuesten Meldungen von den Sichtschirmen ablas, unterbrach sie. „Entschuldigen Sie. Ich will Ihnen den letzten Stand der Lage schildern. Nicht alle feindlichen Raumwaffen sind zerstört worden. Ihre strategischen Satellitenbomben und die Lasersysteme wurden vernichtet, aber ihre Abwehrsatelliten, mit denen sie unser Satellitensystem angreifen können, sind noch intakt. Da es nicht den Anschein hat, dass wir auf weitere Einsätze der J-Waffe zählen können, schlage ich vor, dass wir unsere konventionelle Verteidigung in höchste Alarmbereitschaft versetzen und mit ihr einen unabhängigen Schlag ausführen.“
    „Sehr gut“, stimmte Sherman zu. „Von jetzt an wollen wir das ganze Unternehmen als konventionellen Einsatz betrachten. Sie haben das alleinige Kommando über alle Verbände. Handeln Sie so, wie es Ihnen richtig erscheint.“
    Carlohm gab einige Anweisungen an seine Stabsoffiziere, die sofort ausschwärmten, um die Befehle an die Befehlszentralen des westlichen Verteidigungsbündnisses weiterzuleiten. In Minutenschnelle feuerten die verbleibenden Feindsatelliten Salven von Raketengeschossen ab. Bodenstarts wurden von Sibirien bis Südafrika gemeldet; allerdings handelte es sich dabei nicht um Interkontinentalraketen, sondern um Abfang-Raketen, die sich dem Schlag gegen das unversehrte SBS-System des Westens anschließen sollten. Als sich die Angriffswelle ihrem Ziel genähert hatte, traten die Lasersatelliten und die Abfangraketen in Aktion, um den feindlichen Schlag abzuwehren.
    Während der nächsten fünfzehn Minuten kam es zu einer Materialschlacht ungeheuren Ausmaßes. Die feindlichen Raketen kamen nicht durch. Alle Berechnungen und Planspiele hatten gezeigt, dass das westliche Verteidigungssystem selbst bei günstigsten Voraussetzungen keine Trefferquote erzielen konnte, die annähernd so hoch war wie jene, die von den Bildschirmen angezeigt wurden. Hier musste etwas anderes im Spiel sein. Dieses Etwas konnte eigentlich nur die J-Waffe sein, doch dann war es noch unerklärlicher, dass sich die beiden Wissenschaftler eingeschlossen hatten.
    Doch dann tauchte eine neue und unerklärliche Tendenz in den Meldungen auf. Die eigenen SBS- und Laser-Satelliten mussten schreckliche Verluste hinnehmen. Die feindlichen Raketen gelangten nie ins Ziel, und doch wurden diese Ziele zerstört. Plötzlich erkannte Carlohm, was dort geschah.
    „Das sind diese beiden verfluchten Hundesöhne dort oben!“ brüllte er. „Sie schießen unsere eigenen Satelliten ab!“
    Nach einer Stunde war die

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