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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Angriffsphase“, erwiderte Clifford. „Wir erwarten Ihren Befehl.“
    „Verstanden, bleiben Sie in Bereitschaft!“
    „Bereitschaft. Verstanden!“
    General Carlohm, der Oberkommandierende der militärischen Leitung des Bündnisses, trat zu seinem Präsidenten, der immer noch vor dem freigehaltenen Empfänger stand.
    „Erbitte Bestätigung der geltenden Befehle“, sagte er. Sherman nickte.
    „Keine Veränderung.“
    Carlohm wandte sich an seinen Adjutanten, der hinter ihm stand.
    „Geben Sie die Bestätigung an alle Verbände weiter. Alle Einheiten sind sofort in Alarmzustand zu versetzen. Bei Angriffen des Gegners sind die notwendigen Verteidigungsmaßnahmen zu treffen. Unsererseits werden keinerlei Angriffe vorgetragen.“ Der Adjutant nickte, bestätigte den Befehl und ging zu einem Verbindungsoffizier hinüber, der die Meldung in die globale Befehlsschaltung der Westmächte weiterleitete.
    Zehn Sekunden.
    Die Mienen der Männer um den Präsidenten waren düster und gespannt. Alle Augen blickten auf ihn, während sein Blick sich nicht eine Sekunde von dem Bildschirm über dem Kopf des Verbindungsmannes vor ihm löste. Immer wieder fuhr er sich unkontrolliert mit der Zunge über die trockenen Lippen. Nichts.
    Null. Noch immer nichts.
    „Das Ultimatum ist abgelaufen“, bestätigte Carlohm formell. „Ich erbitte Ihren Befehl, mit der Ausführung von Phase I zu beginnen.“ Sherman atmete tief ein und löste endlich seinen Blick von dem leeren Schirm. Im Raum herrschte absolute Stille.
    „Beginnen Sie, Herr General“, befahl er.
    Carlohm gab den Befehl an seinen Adjutanten weiter, der ihn dem Leitenden Offizier des Befehlsstandes übermittelte. Dieser schaltete die Leitung ein, die ihn mit dem Kontrollraum verband.
    „Ablauf wie angeordnet. Starten Sie Phase I!“
    „Verstanden“, bestätigte Clifford. „Phase I starten.“
    Was nun folgte, war das Gegenteil eines Höhepunktes. Etwa zwei Sekunden später meldete Clifford: „Phase I abgeschlossen.“
    Das war alles. Doch die Informationen, die von tausend Punkten auf und über der Erde hier zusammenliefen, erzählten auf den Bildschirmen eine andere Geschichte: Zwischen den beiden Sätzen, die Clifford zuletzt gesprochen hatte, waren alle SBS-Satelliten und die laserbestückten Satellitenabwehr-Satelliten, die der Feind je in den Weltraum geschickt hatte, von ihren Umlaufbahnen verschwunden. Die Bedrohung eines überfallartigen direkten Angriffs auf die westlichen Länder gab es nicht mehr. Es blieb jedoch noch die Bedrohung durch die Raketen, die auf dem Boden, in den Unterseebooten und in Flugzeugen stationiert waren. Diese Waffensysteme hatten zwar nicht die Schnelligkeit der SBS-Bomben, aber auch sie waren eine schreckliche Bedrohung. Diese Raketen waren nun an der Reihe.
    Inzwischen hatte die Anspannung etwas nachgelassen. Das Schlimmste war vorüber. Der Sieg war zum Greifen nahe! Hier und da sah man grinsende Gesichter, als die Männer daran dachten, welcher Schrecken und welche Verwirrung in diesem Moment an ähnlichen Orten auf der anderen Seite der Welt ausbrechen mochten.
    „Erbitte den Befehl zum Start von Phase II“, sagte Carlohm zum Präsidenten. „Die Atom-U-Boote und die Raketensilos.“
    „Befehl erteilt“, antwortete Sherman. Der Befehl erreichte den Leitenden Offizier, der die Leitung zum Kontrollraum einschalten wollte. Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht zu einer verdutzten Grimasse. Er begann heftig verschiedene Knöpfe im Pult niederzudrücken. Ein Assistent, der schräg vor ihm saß, drehte sich um und murmelte etwas, wobei er hilflos mit den Schultern zuckte.
    „Was ist los?“ fragte Vizepräsident Reyes mit scharfer Stimme.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete der Leitende Offizier verwirrt. „Die Verbindung zum Kontrollraum ist unterbrochen. Die Hauptleitung ist tot, die Bereitschaftsleitung ist tot; alle anderen Verbindungssysteme arbeiten nicht.“
    Er rief in ein Mikrofongitter im Pult: „Kontrollraum! Die Verbindung ist unterbrochen. Hören Sie mich? Melden Sie sich bitte!“
    Wieder presste er hektisch mehrere Knöpfe nieder, immer wieder versuchte er es. Keine Antwort.
    „Es ist sicher eine Fehlschaltung“, sagte jemand.
    „Unmöglich. Wir haben drei getrennte Schaltkreise. Da stimmt etwas nicht.“
    Ein tiefes Summen war zu hören, gefolgt von einem dumpfen Stoß, so als ob ein schwerer Gegenstand auf Widerstand stößt. Das Geräusch kam von oben, und deshalb sahen alle hinauf. Die massive Stahltür

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