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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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wissen, wie diese Geheimleitungen zu knacken sind. Ein paarmal habe ich Daten direkt aus der Mondstation bekommen. Ich glaube, ich würde es noch schaffen, mich in eine Mondleitung zu hängen. Das macht mir gar nichts aus. Wenn es auffällt, werden sie das Gespräch ja zu deinem Anschluss zurückverfolgen.“
    „Vielen Dank.“ Clifford wechselte mit Sarah erstaunte Blicke.
    „Keine Ursache“, erwiderte Aub fröhlich. „Wer soll sprechen? Du am besten. Wenigstens kennt er deinen Namen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er je von mir gehört hat. Also, was meinst du?“
    „Okay. Aber im Augenblick kann ich keinen klaren Gedanken fassen, erst recht könnte ich nicht vernünftig daherreden. Wie wäre es, wenn wir uns erst ein kräftiges Frühstück genehmigen? Danach werden wir es versuchen.“
    „Siehst du“, sagte Sarah spitz, „du brauchst mich doch.“
    „Ich weiß, dass ich dich brauche. Wer sollte sonst das Frühstück machen?“
    „Es wird dir einmal leid tun, wenn ich erst meinen Millionär gefunden habe und mit ihm durchgegangen bin“, erwiderte sie, erhob sich aus dem Sessel und verließ den Raum.
    „Ach, du wüsstest doch gar nicht, was du mit einem anfangen solltest; sie sind alle kahl, fett und über fünfzig. Kümmere dich lieber um das Essen.“
     
    Eine Stunde später hockten alle drei im Halbkreis um das Infonetzgerät. Clifford und Sarah beobachteten in stummer Faszination, wie Aubs geübte Finger schnell und sicher über die Tasten des Geräts huschten. Hin und wieder hielt er inne und studierte die Zahlen, die der Bildschirm zeigte. Drei Versuche waren bereits gescheitert, aber Aub schien gerade erst warm zu werden.
    „Aha! Jetzt sind wir auf der Mond-Trägerfrequenz“, verkündete Aub schließlich. „Jetzt müsste alles glattgehen. Sie müssen die Unterbrechereinstellung geändert haben. Darum hat es bisher nicht geklappt.“
    „Wie viel kostet denn so ein Gespräch?“ wollte Sarah wissen.
    Aub arbeitete kichernd weiter. „Das kostet euch keinen Cent. Der Anruf läuft über die Vermittlungsstelle in Berkeley. Bis dahin ist es ein gewöhnliches Ferngespräch, und von dort habe ich die Ausgangsleitung angezapft. Für mich ist es leichter, von dort aus in eine Mondleitung zu kommen, weil ich da den Schaltvorgang kenne. Es wird so aussehen, als ob der Ruf von Berkeley abgeht, darum muss das Institut dort auch die Gebühren zahlen. Ihr müsst nur ein Ferngespräch nach Kalifornien bezahlen.“
    Clifford wollte etwas sagen, aber der Bildschirm klärte sich plötzlich, und darum wartete er ab. Eine Stationskennung erschien im oberen Teil des Schirms.
    „Ich glaube, wir sind durch“, erklärte Aub. „Jetzt bist du an der Reihe, Brad.“ Er schwenkte das Gerät auf dem Gelenkarm zur Seite, sodass Clifford dem Bildschirm genau gegenüber saß. Ein paar Sekunden später tauchte das Gesicht eines Mannes auf dem Schirm auf.
    „Hier ist die IWG-Station Joliot-Curie, Luna. Guten Tag.“
    „Kann ich bitte mit Professor Zimmermann sprechen?“
    „Wer spricht denn dort, bitte?“
    „Clifford. Dr. Bradley Clifford.“
    „Von welcher Organisation, Dr. Clifford?“
    „Es ist ein Privatgespräch.“
    „Privat.“ Die Augenbrauen des Mannes hoben sich kaum merklich. Entweder war er beeindruckt, oder er war misstrauisch geworden. „Einen Augenblick bitte.“ Der Bildschirm erlosch, für eine Ewigkeit, wie es schien. Dann erschien der Mann wieder. Sein Gesicht verriet nichts. „Es tut mir leid, Dr. Clifford, aber Professor Zimmermann ist zur Zeit unabkömmlich. Soll ich ihm eine Nachricht hinterlassen, oder soll er Sie zurückrufen?“
    Clifford war mit einem Mal mutlos. Es war eine Abfuhr, höflich zwar, aber eine Abfuhr. Er atmete langsam aus, und mit diesem Atemzug verließ ihn alle Spannung, die sich in den letzten Minuten aufgebaut hatte.
    „Okay, sagen Sie ihm bitte, er möchte zurückrufen“, sagte er niedergeschlagen. „Sie haben meine Nummer wahrscheinlich in Ihrem Register.“ Damit schaltete er das Gerät aus.
    Clifford stand auf, fluchte und schlug mit der Faust auf die Rückenlehne des Sessels. „Diese Mistkerle!“ keuchte er, nach Atem ringend. „Sie stecken alle unter einer Decke. Ich wusste es … Ich habe es die ganze Zeit gewusst.“ Die beiden anderen starrten schweigend auf den leeren Bildschirm.
    „Nun, wir haben doch vorher gesagt, dass es uns auf keinen Fall schaden kann“, erinnerte ihn Sarah nach einer Weile. Sie wollte beruhigend klingen, aber sie konnte die

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