Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
mir einen Kostenvoranschlag machen lassen. Doch dann fiel mir ein, dass ich dich vielleicht zu Forschungszwecken an die Anatomie verkaufen könnte. Die könnten sicher ein paar interessante Entdeckungen machen.“
    „Schrei bitte nicht so.“
    „Ich schreie nicht, ich spreche im gewöhnlichen Konversationston.“
    „Dann sprich nicht, sondern flüstere! Kettensägen haben einen lieblicheren Klang.“
    „Möchtest du Kaffee?“
    „Mmh ja, bitte.“
    Sarah verließ das Zimmer und begann irgendein Blech mit einem Vorschlaghammer zu bearbeiten. Jedenfalls schien es so. Aub brachte nach einer Weile einen Teil seiner Körperfunktionen unter eine oberflächliche Kontrolle, und es gelang ihm, den Krug in seiner Hand zu fixieren. Er betrachtete ihn andächtig über einen längeren Zeitraum, so, als ob er sich zum ersten Mal über die Existenz eines solchen Gegenstandes klarwurde. Dann schürzte er die Lippen und schlürfte dankbar etwas von dem Inhalt.
    „Das war eine Nacht!“ bemerkte er schließlich.
    „Eine schlimme Nacht!“ stimmte Clifford zu.
    Dann verständigten sie sich eine Zeitlang schweigend.
    Aub runzelte die Stirn. „Was haben wir eigentlich gefeiert?“
    Cliffords Augenbrauen zuckten in dem verzweifelten Versuch, sich zu konzentrieren.
    „Ich hab’s vergessen … Nein, warte mal … Wir haben gekündigt. Genau, das war der Grund. Wir haben beide keinen Job mehr, und wir haben beide keine Kohle mehr. Das haben wir wohl gefeiert.“
    Aub nickte bedächtig. Sein geheimer Verdacht hatte sich bestätigt.
    „Ja, das hatte ich bereits vermutet. Weißt du was …? Wenn du genau darüber nachdenkst, dann hat die Sache zwei Seiten.“ Aub schickte sich an, ein Geheimnis zu verraten, dass sich ihm während seiner schweigenden Meditation enthüllt hatte: „Eigentlich ist es gar nicht so lustig.“
    Sarah kam wieder herein, gab Clifford einen Krug und ließ sich mit ihrer Tasse auf einem Drehsessel nieder. Sie blinzelte über den Tassenrand hinweg und ließ ihre Blicke von einem Musterexemplar kraftvoller Männlichkeit zum anderen wandern.
    „Wollen wir nicht zusammen ein paar Lieder singen?“ schlug sie vor. Clifford murmelte etwas Unflätiges. „Brad möchte wohl nicht singen. Irgendetwas sagt mir, dass mein Mann heute nicht von seiner gewohnten überschwänglichen Fröhlichkeit ist. Ich frage mich, ob ich irgendwo einen Ersatzmann mieten kann.“
    „Wenn du herausgefunden hast, ob es eine solche Firma gibt, dann gib mir die Nummer“, sagte Clifford, „ich suche ja schließlich einen Job.“
    „Ferkel!“
    „Einen Job zu finden ist schon ein Problem“, sagte Aub. „Aber ihr habt wenigstens ein Dach über dem Kopf. Ich weiß nicht, wo ich demnächst unterkommen soll.“
    Sarah fuhr mit ihrem Sessel herum. Sie blickte Aub überrascht an.
    „Du wirst nirgendwo hingehen. Du kannst das Gästezimmer so lange haben, wie du willst. Von uns aus kannst du es als dein Zimmer betrachten. Ich dachte, darüber brauchten wir gar nicht zu reden.“
    „Sicher“, bestätigte Clifford, „fühl dich ganz wie zu Hause – so lange, wie du möchtest …“
    Aub lächelte mit einem Anflug von Verlegenheit, ein Zug, den man bisher an ihm nicht wahrgenommen hatte. „Ja, wenn es euch nichts ausmacht …“
    „Klar, das ist doch selbstverständlich.“
    „Das ist ja wunderbar.“ Aub entspannte sich sichtlich, aber es schien noch etwas zu geben, das ihn bedrückte. „Aber, äh, das kann ich nicht annehmen, ohne etwas zur Miete beizusteuern. Besonders jetzt, da ihr selbst Probleme habt …“
    Clifford winkte ab. „Das geht schon in Ordnung, Aub. Du musst eben einen Job finden, dann wird es gar keine Probleme geben, nicht wahr?“
    „Ja, so ist es.“
    „Das werden wir schon hinkriegen. Draußen vor der Stadt ist eine Firma, die sucht noch Leute. Sie haben lange Arbeitszeiten und …“
    „Brad“, unterbrach ihn Sarah. „Du ziehst diesen Laden doch nicht ernsthaft in Betracht, oder? Ich meine …“ Sie sah abwechselnd auf Clifford und Aub. „Ihr beide seid fähige Wissenschaftler. Das könnt ihr doch jetzt nicht einfach vergessen … Und außerdem haltet ihr den Job sowieso höchstens eine Woche lang durch.“
    „Es wäre ja nur für kurze Zeit“, beharrte Clifford. „Danach werden wir uns gründlich umsehen. Vielleicht ziehen wir von hier fort, wenn sich irgendwo anders eine bessere Chance bietet. Vielleicht gehen wir sogar ins Ausland?“
    Sarah schüttelte den Kopf. Sie hatte Clifford selbst geraten, sich

Weitere Kostenlose Bücher