Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
tatsächlich Cliffords Gedanken auf:
    „Eigentlich sind Ihre Experimente ein guter Beweis für diese These. Denn es ist Ihnen ja tatsächlich gelungen, die Schwerkraft von der Masse zu isolieren. Man könnte sagen, dass die Partikel, die innerhalb Ihrer Reaktorkammer verschwinden, eine Masse darstellen oder imitieren, die zu 100 Prozent schwerkraftmäßig aktiv ist. Alle Partikel tragen hier zum Entstehen des Schwerkraftfeldes bei, anders als in einer normalen Masse, in der jeweils nur einige Partikel zu einem bestimmten Zeitpunkt verschwinden.“
    „Hier läuft etwas ab, das auch in der Natur geschieht, hier allerdings in viel stärkerer Konzentration“, kommentierte Clifford. „In einem Volumen von ein paar Kubikzentimetern konzentrieren Sie eine Anzahl von Vernichtungen, die sonst in einem Umfang von … nein, ich kann es nicht berechnen …“ Er hob die Hände. „Es dürfte sich um das Volumen eines ganzen Berges handeln.“
    „Und wir erhalten immer ein beständiges, messbares Feld“, schloss Morelli. „Wie ich schon gesagt habe, heute kann ich mir die Ursachen viel besser erklären. Die Theorie liefert auch eine Erklärung für die Tatsache, dass sich die Stärke des Feldes regelmäßig erhöht, wenn wir die Strahldichte verstärken oder den Vorgang auf ein kleineres Volumen konzentrieren. In beiden Fällen erhalten wir mehr Vernichtungen pro Kubikzentimeter in der Sekunde. Das bringt mich wieder zu dem zurück, wovon ich Ihnen erzählen wollte.“ Aub und Clifford warteten gespannt.
    Morelli fuhr fort: „Kürzlich haben wir die Toleranzgrenzen weiter vorangetrieben. Wir wollten sehen, wie weit wir gehen können. Das Ergebnis war recht sensationell. Wir hatten jedenfalls nicht damit gerechnet: Es ist uns gelungen, ein Feld zu schaffen, das so stark ist, dass dem Vernichtungsvolumen nichts mehr entrinnen kann. Es dringt nichts mehr hinaus! Nicht einmal das Licht! Wir mussten das Volumen auf mikroskopische Ausmaße hinunterschrauben, aber dann hatten wir es geschafft: Die Raumzeitkrümmung war so stark, dass alles wieder zurück in die Mitte gezogen wurde. Was sagen Sie dazu?“
    Ein paar Sekunden lang, die wie eine Ewigkeit schienen, starrten ihn die beiden jungen Wissenschaftler in stummem Erstaunen an. Sie mussten sich über die Bedeutung des Gehörten erst klarwerden. Hier handelte es sich um etwas, von dem seit Jahrzehnten die Rede war; das stimmte schon, doch nun hatte ihnen jemand leichthin erzählt, dass es bereits Wirklichkeit geworden war, dass es zum Alltagsgeschehen in Sudbury gehörte …
    „Ein Schwarzes Loch!“ Cliffords Unterkiefer sank herab. „Das heißt doch, dass Sie hier ein künstliches Schwarzes Loch geschaffen haben …?“
    „Liebe Güte“, stöhnte Aub, „habe ich denn die ganze Zeit hinter dem Mond gelebt …?“
    Morelli grinste, unfähig, seine Belustigung zu verbergen. „Ich dachte mir doch, dass Sie das beeindruckt“, sagte er. „Theoretisch mögen wir hier vielleicht nicht immer auf dem letzten Stand sein, aber sonst waren wir wirklich nicht untätig.“ Er sah von einem zum anderen und nickte mit dem Kopf. „Ja, wir können künstliche Schwarze Löcher erzeugen, wenn wir genug Energie zusetzen. Sie sind winzig, aber sie sind echt. Allerdings sind es Schwarze Löcher besonderer Art: Wir brauchen keine gewaltige Masse, um sie zu erzeugen, und wir können sie nach Belieben an- und abschalten. Na, haben Sie schon jemals von einem solchen Schwarzen Loch gehört?“
    Stummes Staunen antwortete ihm. Er wartete einen Moment lang ab, ob es noch unbeantwortete Fragen gab. Als dies jedoch nicht der Fall war, wandte er sich dem Infonetzgerät zu, das auf seinem Schreibtisch stand.
    „Es wird Zeit, dass wir zu einem Abschluss kommen. Ich werde Peter anrufen und ihn fragen, ob er jetzt Zeit hat.“
     
    Zwei Stunden später, nachdem sie ihr befriedigendes und vielversprechendes Gespräch mit Peter Hughes beendet hatten, aßen Clifford und Aub mit Morelli im Personalgebäude des Instituts zu Mittag. Morelli schilderte ihnen seine Zukunftsvisionen in leuchtenden Farben. Seine Gedanken zur Weiterentwicklung der Schwerkrafttechnik sprudelten wie ein Quell aus ihm hervor, der die jungen Wissenschaftler erregte und mitriss. Der fruchtbare und kreative Verstand ihres Gastgebers schien unerschöpflich.
    „Eine künstlich herbeigeführte Gewichtlosigkeit?“ wiederholte Clifford ungläubig, „Sie glauben, das wäre denkbar?“
    „Zu diesem Zeitpunkt kann ich das noch nicht mit

Weitere Kostenlose Bücher