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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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manchmal haben wir einfach richtig geraten, der Rest war reines Glück. Aber irgendwie ist etwas dabei herausgekommen.“ Er sah von Clifford zu Aub und erklärte ihnen nun, was ihnen bereits klargeworden war. „Als mir also Heinrich davon erzählt hat, was Sie beide erarbeitet haben, da war ich natürlich interessiert … gelinde gesagt. Er hatte ebenfalls die Verbindung erkannt, darum hat er sich an mich gewandt. Den Rest kennen Sie.“
    „Das überrascht mich“, sagte Clifford. „Zimmermann hat die Verbindung sofort entdeckt, aber von der Regierung, dem Koordinationsbüro, hat noch niemand den Zusammenhang aufgespürt. Bis heute nicht.“
    Morelli schnitt ein Gesicht und legte den Kopf schief.
    „Ich weiß, was Sie sagen wollen“, nickte er.
    Clifford sagte es dennoch: „Sie haben meine Arbeit inzwischen peinlich genau durchforstet, besonders den Abschnitt, der die Partikelvernichtungen behandelt. Außerdem müssten sie die Ergebnisse der Arbeit kennen, die Sie vor Ihrer Zeit bei der IWG abgeliefert haben: Ihre Erkenntnisse über das Verschwinden von Partikeln. Und doch haben sie das nie in Verbindung gebracht …? Das ist doch verrückt! Tausende von Leuten sitzen sich für die Regierung den Hintern wund … Was machen diese Leute eigentlich den ganzen Tag?“
    „Mich überrascht das nicht“, warf Aub ein.
    „Sie haben allerdings keine Berichte über die Schwerkraft-Simulation, das dürfen Sie nicht vergessen“, gab Morelli zu bedenken. „Darauf sind wir erst hier gestoßen. Also liegt ihnen nichts vor, aus dem sie ablesen können, dass die Materievernichtung und das Entstehen von Schwerkraft tatsächlich in dem Zusammenhang steht, auf den Sie in Ihrer Theorie hinweisen. Dass diese Tatsache inzwischen experimentell bewiesen ist, können sie erst recht nicht wissen.“
    „Ja, aber trotzdem …“ Cliffords Hand fuhr in einer hilflosen Geste durch die Luft.
    „Es stimmt schon.“ Morelli nickte. „Man sollte meinen, jemand wäre inzwischen dahintergekommen. Aber … ich brauche Ihnen doch nicht zu sagen, wie wenig Regierungstätigkeit mit Einfallsreichtum zu tun hat.“ Sein ironischer Tonfall rief ein spöttisches Grinsen auf ihren Gesichtern hervor. „So, jetzt will ich aber wieder zum Thema kommen. Es scheint mir, dass bisher hauptsächlich von mir das Wort ergriffen wurde. Eigentlich sollte ich jedoch Sie interviewen und mir anhören, wie Sie sich Ihre Arbeit hier vorstellen. Darum werde ich jetzt einmal den Mund halten, und Sie erzählen mir ein wenig von sich und von Ihrer Arbeit. Ich habe zwar schon jetzt den Eindruck, als ob Sie genau die Leute sind, die wir dringend brauchen, aber wir wollen die Angelegenheit doch vorschriftsmäßig hinter uns bringen. Später werden wir gemeinsam zu Peter Hughes hinübergehen, der auch noch mit Ihnen reden möchte. Er ist der leitende Direktor des Sudbury Institutes, und es wird niemand eingestellt, mit dem Peter nicht gesprochen hat. Danach werde ich zusehen, dass wir drei etwas zu essen bekommen.“
    In der nächsten halben Stunde erklärten Clifford und Aub in Einzelheiten die Art ihrer Arbeit und ihre Bedeutung für Morellis Experimente. Während sie sprachen, stieg Morellis Interesse ständig. Wenn man seinen Kommentaren glauben konnte, dann bestand wenig Zweifel darüber, welches Ergebnis ihr Einstellungsgespräch haben würde. Am Ende ihrer Unterredung träumte Morelli bereits von einer Zukunft, in der man die Entstehung eines ganz neuen Wissenschaftszweiges hier im Sudbury-Institut erleben würde.
    „Auf eine gewisse Art könnte es noch einmal so ablaufen, wie es schon in der Vergangenheit geschehen ist“, sagte er und lehnte sich im Sessel zurück, nachdem der ernste Teil des Gespräches beendet war.
    „Wie meinen Sie das?“ fragte Clifford.
    „Ich dachte an diese Wissenschaftler im alten Europa zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts, Faraday und diese Leute … wie sie zum ersten Mal die Verbindung zwischen Magnetismus und Elektrizität entdeckten …“ Morelli sah von Clifford zu Aub und erklärte: „Davor kannte man ja allgemein nur die Art von Magnetismus, die man in der Natur vorfindet … in bestimmten Gesteinsarten wie zum Beispiel Magneteisenstein. Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass es uns jetzt mit der Schwerkraft genauso geht?“
    „Sie wollen also sagen, dass man vorher keinen Magnetismus schaffen konnte“, sagte Aub. „Man konnte ihn nicht an- und ausschalten. Er war einfach … da.“
    „Genau“, Morelli nickte heftig.

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