Die Schokofalle
»Mist, hoffentlich denken sie nicht, er wäre ihnen auf die Schliche gekommen und wollen sich an ihm rächen.« Peter grinste. »Ganz bestimmt nicht, Just. Sie wollen nämlich den LKW bei ihm verschrotten.«
»Oh nein!«, Justus zuckte zusammen. »Sie vernichten die Beweise. Dann haben sie den Gipsabdruck bestimmt gefunden.«
»Ja«, Peter nickte. »Mr Trader und Harry. Sie sind schon hinten an der Schrottpresse.« Onkel Titus besaß seit neuestem eine alte Schrottpresse, die er billig angekauft hatte. Peter fuhr fort: »Sie wollten wissen, ob der Tanklaster da reinpasst. Und dein Onkel hat gesagt, kein Problem, wenn er ihn zuvor in zwei Hälften teilt. Im Augenblick ist er mit dem Schneidbrenner dran. Auch wenn er fand, man könnte den Wagen doch noch prima ausschlachten. Aber das wollten sie natürlich nicht.«
»Wir müssen den Kommissar anrufen«, rief Bob aufgeregt. »Er muss sofort herkommen.«
»Das habe ich schon probiert. Aber er ist nicht in seinem Büro.« Peter sah betrübt drein. »Es sieht ganz so aus, als würde der einzige Beweis gleich vor unseren Augen vernichtet werden.«
»Hm«, Justus wiegte den Kopf. »Wir müssen näher an sie ran. Vielleicht erfahren wir ja noch irgendetwas.«
»Aber wie denn? Wenn sie uns s ehen und kapie ren, dass du hier wohnst, flippen sie doch bestimmt aus«, meinte Peter ängstlich. Justus sah seine Freunde entschlossen an. »Wir schleichen uns unter dem Schrott an sie ran. Natürlich dürfen wir Onkel Titus nicht in Gefahr bringen.« Bob nickte ernst. »Okay, versuchen wir es. Was bleibt uns sonst schon übrig?!« Peter seufzte. »Na klar. Wisst ihr, ich wollte ja schon immer mal durch den Schrott kriechen, um zwei gefährliche Gangster zu belauschen.«
Onkel Titus in Gefahr
Onkel Titus’ Schrottpresse stand im hinteren Teil des Geländes. Direkt daneben türmten sich alte Autos, Kühlschränke, Rohre und Eisenträger in buntem Durc heinander. Oben auf einem Stapel saß sogar ein alter Wetterhahn.
»Bist du sicher, dass das nicht einkracht, Just?« Peter beäugte die Schrottberge unbehaglich. Justus schob eine rostige Motorhaube zur Seite. Dahinter lag ein schmaler Tunnel zwischen alten Waschmaschinen. »Wir müssen eben vorsichtig sein. Aber das ist unsere einzige Chance, etwas rauszukriegen!« Peter stöhnte. »Na gut. Aber eins sage ich euch. Wenn das hier vorbei ist, gehen wir alle an den Strand und machen uns einen faulen Tag.« Nacheinander krochen die drei ??? unter den Schrott. »Mann, ist das dunkel«, flüsterte Bob. Er stieß mit dem Fuß gegen eine alte Blechkanne, und es schepperte. »Leise!«, Justus hielt inne.
»Nicht, dass die uns hören. Auf eine Verfol-gungsjagd hier drinnen habe ich nämlich wirklich keine Lust!« Vorsichtig tasteten sie sich heran. Hinter den Waschmaschinen tat sich eine schmale Lücke unter einem Eisenträger auf. »Der Gang hier müsste eigentlich genau auf die S c hrottpresse zuführen«, flüsterte Justus. Er bog ab. Im selben Moment blieb er mit dem Hosenbein an der scharfen Kante eines alten Auspuffs hängen. Ein hässliches ›Ritsch‹ war zu hören.
»Just, hast du dich verletzt?« Peter spähte vorsichtig über ein verbogenes Ofenrohr. Justus untersuchte sein Bein. Dann gab er Entwarnung.
»Nur ein kleiner Kratzer. Aber Tante Mathilda wird sauer sein. Da kann ich mich auf eine ordentliche Gardinenpredigt gefasst machen. Und hinterher muss ich bestimmt mal wieder den Schrottplatz aufräumen.«
»Dann kannst du ja gleich ein paar breitere Geheimgänge hier anlegen!« Peter grinste verschwö rerisch und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Dabei bemerkte er nicht, dass er mit einer Hand in Öl gefasst hatte und nun einen breiten, schwarzen Streifen auf seiner Stirn hinterließ.
»Jetzt siehst du aus, als hättest du dir das Gesicht mit Tarnfarbe bemalt!«, Bob unterdrückte ein Kichern. Dann hörten sie, wie die Schrottpresse aufjaulte.
»Los, weiter«, drängte Justus. »Die erste Hälfte des Lastwagens ist gleich platt gedrückt.« Unter einem langen Ei senträger k r ochen die drei ??? eilig weiter auf die Schrottpresse zu. Dann hielt Justus inne. Hinter einer alten Waschmaschine ragten vier Männerbeine in die Höhe.
»Okay, Harry«, klang Mr Traders Stimme zu ihnen herab. »Wer auch immer versucht hat, den Gipsabdruck zu nehmen, weiß, dass wir hinter der Schokolade her sind. Und du bist dir wirklich sicher, dass d er alte Schro tthändler nichts damit zu
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