Die Schokofalle
Wenn er darauf reinfällt, macht er plötzlich die schlechteste Schokolade der Welt. Dann rastet er bestimmt aus und begeht vielleicht vor Wut einen entscheidenden Fehle r.«
»Aber dazu müssen wir in seine Fabrik, um die Rezepte auszutauschen«, warf Bob ein.
»Genau, das ist der Haken«, gab Justus zu.
»Puh«, Peter stand unschlüssig da. »Und wenn er nicht darauf reinfällt?«
»Er ist unter Zeitdruck«, beharrte Justus. »Er glaubt fest daran, die richtigen Rezepte zu haben. Wir müssen sie nur austauschen und dann ver schwinden. Ich bin sicher, dass es kla ppen kann.« Bob dachte nach. »Aber selbst wenn er darauf reinfällt – wie sollen wir ihm das anschließend beweisen?« Justus lächelte. »Mit Hilfe dieses Scheichs natürlich. Wir müssen ihn einweihen und ihm klarmachen, wie er betrogen werden sollte. Der Rest ist ein Kinderspiel.« Plötzlich lachte Bob. »Es wäre genial. Wir würden Trader nicht nur überführen, sondern ihm auch noch eins auswischen, wie er es verdient.«
»Also?«, Justus sah seine beiden Freunde an. Bob nickte. »Ich bin dafür.«
»Na gut«, stimmt e Peter zu. » Ich fühle m ich nicht sehr wohl dabei, aber ich lasse euch nicht im Stich. Nur, wie kommen wir denn überhaupt nochm al in die Fabrik?« Justus klopfte ihm auf die Schulter. »Gehört alles zu meinem Plan«, verkündete er. »Morgen früh treffen wir uns vor Porters Laden. Aber zuerst müssen wir das Geheimrezept von Tante Mathilda mit Milch auf ein paar Seiten abschreiben lassen. Es muss die Schrift eines Erwachsenen sein!« Die drei ??? liefen ins Haus.
»Bob, nimm die Milch aus dem Kühlschrank«, rief Justus. »Ich hole Schreibfedern und Papier.« Kurz danach saßen die drei ??? um den Küchentisch und erklärten Tante Mathilda, dass sie für einen Rätselwettbewerb unbedingt ›Das Gold der Azteken‹ mit Milch auf weiße Blätter geschrieben brauchten. »Man kann 100 Kilo Schokolade gewinnen«, sagte Justus, »wenn man ein altes Rezept einschickt.« Tante Mathilda schüttelte den Kopf. »Aber warum denn mit Milch? Warum geht das nicht mit Tinte oder einem Kugelschreiber?« Justus zuckte mit den Schultern. »Das Ganze soll im Fernsehen verlost werden. Und sie wollen eine Riesenshow daraus machen, wie das Rezept vor der Kamera auftaucht und dann entziffert wird.«
»Meine Güte«, Tante Mathilda kicherte und reichte Bob das erste Blatt. Bob wedelte es kurz trocken und hielt es dann prüfend ins Licht. »Er-
staunlich«, sagte er, »man kann wirklich nichts mehr erkennen, sobald die Milch trocken ist.« Tante Mathilda schüttelte den Kopf. »Glaubt ihr wirklich, dass ihr mit diesem schlechten Rezept etwas gewinnen könnt?« Die drei ??? sahen sich an. »Ja«, rief Justus überschwänglich, »wir sind sogar ziemlich sicher!«
Kühltransport
»Wo bleibt Just denn nur?« Ungeduldig sah Bob auf die Uhr. »Er wollte schon längst da sein.« Peter nickte. »Entweder hat er verschlafen, oder er bereitet mal wieder irgendetwas vor. Bei Justus weiß man einfach nie, was er gleich aus der Tasche zaubert.« Die beiden standen am Brunnen auf dem Marktplatz von Rocky Beach und beobachteten Mr Porters Laden. »Warum treffen wir uns überhaupt hier?«, überlegte Bob. »Just hat doch gesagt, er hätte einen Plan.«
»Den habe ich ja auch. Und er läuft schon an.« Hinter Bob und Peter tauchte Justus auf seinem Fahrrad auf.
»Wo kommst du denn her?«, fragte Bob erstaunt. »Du wohnst doch in der anderen Richtung.«
»Allerdings«, Justus stieg ab und schloss sein Rad ab. Auf dem Rücken trug er einen prall gefüllten Rucksack. »Ich musste noch was erledigen. Und bevor ihr unnötige Fragen stellt, sage ich es euch lieber gleich. Ich war bei Bill und Mickey und habe sie gebeten, uns zu helfen.«
»Uns zu helfen? Was haben die beiden denn mit Porters Laden zu tun? Sie dürfen ihn doch gar nicht beliefern!«, meinte Bob. Justus lachte. »Deswegen habe ich Bill ja auch gebeten, bei ›Süßes Leben‹ anzurufen und so zu tun, als wäre er Mr Porter. Das hat er auch gemacht. Es war wunderbar. Er hat sich lauthals beschwert, dass er seit drei Tagen keine Lieferung mehr bekommt , und dass er seine Schokolade ab jetzt bei Bill und Mickey bestellen wird, wenn er nicht sofort neue Ware bekommt.«
»Nein!«, sta unte Peter.
»Und warum das Ganze?«
»Da, bitte schön!« Justus streckte den Arm aus und zeigte auf einen roten Kühltransporter, der soeben auf den Marktplatz
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