Die Schokofalle
verdrückt?«
Justus holte vorsichtig Luft. »Nein, aber mir ist heute Nacht etwas Komisches passiert.«
Schnell erzählte er von dem Tanklaster voll Schokolade. »Ich habe es für einen tollen Glücks-fall gehalten. Wann bekommt man schon mal um Mitternacht einen Liter superleckere Schokolade 16
ans Bett geliefert?! Aber jetzt frage ich mich plötzlich: Wohin fährt eigentlich so ein Laster mit Schokolade mitten in der Nacht? Und warum zahlt der Fahrer 100 Dollar für einen Reifen? Ich meine, könnte es nicht sein, dass da verseuchte Schokolade drin war? Und der Fahrer musste sie dringend irgendwo wegkippen? Vielleicht habe ich ja heute Nacht aus Versehen Salmonellen genascht?«
Peter hielt sich die Hand vor den Mund. »Just, das klingt schrecklich. Wie kannst du denn nur direkt aus einem Tanklaster essen?«
Justus sah seinen Freund hilflos an. »Das war die beste Schokolade, die ich je gegessen habe.«
Bob grinste. »Dann war es bestimmt nicht die von der Firma mit den Schokoküssen. Mein Vater hat die Marke mal gekauft, und die war eher Durch-schnitt. Geht es dir denn wirklich schlecht?«
Wieder fuhr sich Justus prüfend über den Bauch.
»Nein, das nicht. Aber bei der Vorstellung, dass ich Bakterien gegessen haben könnte, wird mir komisch.« Er stand auf. »Ich habe noch was davon 17
übrig. Eigentlich wollte ich sie euch anbieten. Aber jetzt möchte ich sie lieber irgendwo untersuchen lassen.«
Peter schüttelte den Kopf. »Aber wo?«
Bob sprang auf. »Hinter Rocky Beach liegt doch diese kleine Schokofabrik von Bill und Mickey. Die wissen bestimmt, wie das geht. Obwohl, vielleicht wäre es doch klüger, erstmal mit Just ins Kranken-haus zu fahren?«
»Nicht so laut«, Justus hielt den Finger an die Lippen. »Wenn Tante Mathilda das hört, lässt sie mich überhaupt nicht weg! Wir machen es, wie Bob vorschlägt.« Peter knuffte Justus. »Na gut. Und wenn ich dich später doch in die Notaufnahme tragen muss, bekomme ich bestimmt genauso gute Armmuskeln wie beim Schwimmen.«
Justus kniff die Augen zusammen. »Und ich schwöre, dass ich nie wieder Schokolade aus einem Laster anfasse!«
Wenn er nur gewusst hätte, wie sehr er sich da irrte.
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Bill und Mickey
Bill und Mickeys Fabrik war früher eine Tankstelle gewesen. Jetzt war sie bunt gestrichen und statt der Zapfsäulen stand ein Brunnen unter dem Vordach, aus dem ein dicker Strahl flüssiger Schokolade sprudelte.
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Die drei ??? stellten ihre Fahrräder ab. »Seht ihr auch, was ich sehe?!« Peter deutete auf Berge von Marshmellows, Kokosstücken, Waffeln und Früchten, die neben dem Brunnen aufgestapelt lagen. »Ja«, rief Bob, »und da steht, man soll sich bedienen!«
Wirklich stand auf einem Schild über einem Behälter mit Holzspießen: ›Guten Tag und guten Appetit am Schokobrunnen wünschen Bill und Mickey‹.
»Cool«, Peter schnappte sich einen der Stäbe und spießte eine Reihe Erdbeeren auf. Dann hielt er das Ganze in den Brunnen. Langsam ver-schwanden die Früchte unter einem süßen Überzug. »Tja, dann auf Wiedersehen.« Peter steckte sich die Erdbeeren in den Mund und fing an zu kauen.
»Nicht beißen, Schokolade muss man schmelzen lassen!« B
achte sich einen Marshm
ob m
ellow—
Spieß und hielt ihn in den Schokobrunnen. Dann ließ er sich das Ganze auf der Zunge zergehen.
20
»Hm, so is’ es rischtisch … «, quetschte er mit vollen Backen hervor.
Justus dagegen roch nur an dem Brunnen. Er musterte seine beiden Freunde. »Ich hoffe, ihr bemerkt, dass ich hier der Einzige bin, der sich beher-rschen kann.« Dann wandte er sich der ehemaligen Autowaschanlage zu. Hinter den hohen Scheiben standen mehrere kupferfarbene Kessel, aus denen es dampfte. Justus zog die halb volle Colaflasche aus seinem Rucksack. »Ich geh da jetzt rein, ich habe so eine Idee«, rief er Bob und Peter zu.
Neben der Scheibe führte eine schmale Tür in die Halle. Justus drückte auf die Klinke. Es war offen.
»Just, warte doch!« Peter schluckte den Rest seiner Erdbeeren runter.
Auch Bob kaute jetzt, um schneller fertig zu werden. »Okay, ich komme! Mann, war das gut«, rief er. »Was ist denn da drinnen so Geheimnisvol-les?«
»Das werden wir gleich sehen.«Justus öffnete die Tür. Dann standen die drei ??? in der kleinen Fabrik.
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Drinnen roch es betäubend, süß und bitter zu-gleich. »Das ist ja eine Luft wie im Dschungel«, flüsterte Peter. Justus nickte. »Und wisst ihr was?
Genauso hat gestern der LKW gerochen!«
Im
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