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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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geworden.
    »Wie lange danach begannen die Überfälle ?«
    »Etwa sechs Wochen vielleicht.«
    »Und seitdem immer wieder?«
    Aster nickte.
    »Haben sie zugenommen und wieder aufgehört?«
    »Nur während Callie in London war, und dann wieder seit sie zurück ist. Aber das heißt nicht, dass es Dermot ist. Niemand im Clan würde wollen, dass dem Jungen etwas zustößt.«
    Sin hörte zu und erwog die Worte des alten Mannes sorgfältig. Was Aster jedoch nicht begriff, war, dass Dermot ihn angegriffen hatte, bloß weil Callie den Feind geheiratet hatte. Dermot wollte ihn so rasch wie möglich aus dem Weg haben. Besonders wenn man bedachte, wie die MacNeely Sin heute behandelt hatten. Hatten sie Sin erst einmal anerkannt, dann würden sie auch die anderen Engländer akzeptieren, und in Dermots Augen galt es, das um jeden Preis zu verhindern.
    Selbst wenn es Callie wehtat.
    Nein, anders als Morna und Aster hegte Sin keinen Zweifel an der Schuld des Jungen. Ihre Worte bestätigten ihn nur darin.
    »Habt Ihr irgendeine Ahnung, wohin Dermot gegangen sein könnte, um sich zu verstecken?«
    Aster überlegte. »Aye.«
    »Wo?«
    Er schob sein Kinn starrsinnig vor und schaute Sin auf eine Art und Weise an, die ihn wissen ließ, dass der alte Mann freiwillig nichts verraten würde. »Lasst mich gehen und sehen, ob ich mit ihm reden kann. Wenn Ihr geht, wird er wahrscheinlich nur noch weiter weglaufen.«
    Das stimmte sicher. »Dann findet ihn und bringt ihn her.«
    Aster zögerte. »Was werdet Ihr dann mit ihm tun?«
    Sin atmete langsam ein und aus, während er darüber nachdachte. Am Ende sagte er dem Mann einfach die Wahrheit: »Das weiß ich jetzt noch nicht. Bevor ich das entscheide, möchte ich mit ihm sprechen.«
    Wut glomm in Asters blauen Augen auf. »Ich kann nicht zulassen, dass Ihr ihm etwas antut oder ihn gar nach England verbannt. Dazu bekommt Ihr ihn nur über meine Leiche in die Finger.«
    Sin bemühte sich um einen ruhigen Ton, um an seine Vernunft zu appellieren. »Aster, wir spielen hier keine Spielchen mehr. Henry steht kurz davor, Eurem Clan den Krieg zu erklären. Und Dermot scheint nicht willens aufzuhören, bevor das geschieht. Wollt Ihr wirklich Euren ganzen Clan vernichtet sehen, nur wegen der Taten eines hitzköpfigen Jungen?«
    »Ich weiß, dass er nicht der Anführer ist«, beharrte Aster in verblendeter Liebe. »Ich werde mit ihm reden und herausfinden, wer ihn dazu angestiftet hat. Wer auch immer das sein sollte, wir werden uns darum kümmern, dass er bestraft wird.«
    »Und wenn ich Recht habe?«
    Die Augen des alten Mannes wurden leer. »Ihr irrt, Junge. Das müsst Ihr.«
    Callie saß mit einer Schüssel kühlen Wassers und einem Tuch in der Hand auf der Bettkante und kühlte Simons Stirn. Sie fand es seltsam, dass sie diesen Engländer so gerne mochte. Er und Sins Brüder waren in kürzester Zeit wie eine Familie für sie geworden.
    Was sie aber noch viel mehr erstaunte war, wie viel ihr Gemahl ihr bedeutete. Wie sehr der Gedanke, ohne ihn zu leben, sie schmerzte. Fast so sehr, dass es sie innerlich lähmte.
    Die Tür öffnete sich.
    Sie sah Sin auf der Türschwelle zögern, eine Hand auf der Türklinke, die andere am Rahmen.
    Er war wirklich der bestaussehende Mann, der ihr je vor die Augen gekommen war. Selbst wenn er wie jetzt vor Kummer und Sorge die Brauen finster zusammengezogen hatte.
    »Wie geht es ihm?«, erkundigte er sich leise, trat ein und schloss die Tür hinter sich.
    »Gut, denke ich. Er schläft. Was ist mit dir?«
    Sin kam näher, den Blick fest auf den Freund gerichtet. »Ich wünschte, ich hätte an seiner Stelle den Kuchen gegessen.«
    Sie wusste, dass er das ernst meinte, auch wenn es sie traf. »Hast du Draven eine Nachricht geschickt?«
    Er nickte. »Dermot ist weggelaufen, und Aster ist ihn suchen gegangen.«
    Bei dieser Nachricht wurde es Callie eng in der Brust. »Ich hätte deinen Verdacht bestätigen müssen, dass Dermot einer der Rebellen war.«
    »Mylady, entschuldige dich nie bei mir, weil du jemanden schützen wolltest, den du liebst. Weniger würde ich von dir nicht erwarten.«
    »Aber mein Schweigen könnte deinen und Simons Tod bedeutet haben.«
    Sin streckte die Hand aus und berührte ihr Haar. Er fuhr ganz sachte mit den Fingern durch die seidigen Locken. In ihren hellgrünen Augen standen dieselbe Furcht und Unsicherheit, die auch an ihm nagten.
    Halte mich, Callie, durchzuckte es ihn.
    Schmerzhafte Sehnsucht war sein Leben lang sein Begleiter gewesen,

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