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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mit Großonkel Lowell und Aidan durchsuchte Shawna die Festung ihrer Familie. Da dieses Gebäude kleiner war als Castle Rock, hatte man es seltener in politische Manöver verwickelt als das Schloss der Douglas.
    Während Lowell die Räume des Erdgeschosses und die Gruft darunter aufs gründlichste erforschte, schauten sich Shawna und Aidan in den oberen Stockwerken und den Türmen um. Die Herrschaftszimmer lagen im runden Hauptturm - das Büro mit einem Schreibtisch und Aktenschränken, das Schlafgemach, die Bibliothek und die Ankleidekammer.
    Seufzend spähte Aidan unter den Schreibtisch, dann wandte er sich zu Shawna, die gerade einen Schrank öffnete. »Das ist doch unsinnig! Warum sollte Sabrina hierherkommen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Shawna. »Jedenfalls muss sie irgendwo stecken. Oder Edwina hat recht, und der armen Sabrina ist etwas zugestoßen. Aber selbst wenn ... « Beklommen verstummte sie.
    »... müss ten wir ihre Leiche finden. Wolltest du das sagen?«
    »Natürlich nicht!« Sie sank in einen Sessel. »O Gott, hoffentlich geht's ihr gut.«
    »Wir suchen am falschen Ort.«
    »Vielleicht nicht. «
    »Warum sollte sie ins Castle MacGinnis kommen?«
    Shawna zögerte. »Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Als wir vorbeiritten, zeigte ich ihr das Schloss . Es wäre doch möglich, dass sie ihrer Familie für eine Weile entrinnen und allein sein wollte.«
    »Dazu hätte sie auf Castle Rock genug Platz.«
    »Wer weiß, was sie dachte oder fühlte? Nehmen wir einmal an, die Atmosphäre im Haus der Douglas missfiel ihr. Deshalb brauchte sie eine andere Umgebung. Und dies ist immer noch eine MacGinnis-Festung.«
    »Allerdings«, murmelte er bitter.
    »Stimmt etwas nicht, Aidan? Ich dachte, nur Gawain würde sich über die Rückkehr des Lairds ärgern.«
    »Sind wir nicht alle davon betroffen?« entgegnete er und setzte sich zu ihren Füßen auf den Boden. »Die be-. sten Felder und das Bergwerk gehören den Douglas. Und natürlich heimsen sie den Löwenanteil des Gewinns ein, den wir hier erzielen. Im Grunde sind wir nur ihre Pächter, nicht viel besser gestellt als die Andersons.«
    »Wie kannst du das behaupten? Auch wir besitzen Ländereien.«
    »Nun, du bist Lady MacGinnis
    »Grollst du mir deshalb?«
    »Nein, ich missgönne dir deine Stellung keineswegs. Und den Laird beneide ich nur um Amerika.«
    »Was?«
    »Ich möchte fortgehen, den Wilden Westen kennenlernen und die großen Büffelherden sehen. In dieser Neuen Welt will ich leben.«
    »O Gott, Aidan, ich hatte keine Ahnung ... «
    »Davon weiß niemand.«
    »Und warum gehst du nicht nach Amerika?«
    »Weil mein Vater alt ist. Außer mir hat er niemanden.«
    »Aber wir alle würden für ihn sorgen.«
    »Es wäre nicht dasselbe. Vielleicht, wenn ich nach seinem Tod noch jung genug bin ... «
    »Du könntest Hawk begleiten«, schlug Shawna vor.
    »Glaubst du, er wird nach Amerika zurückkehren?«
    »Natürlich. Er fühlt sich eng mit dem Sioux-Volk verbunden, und weil es dort drüben ernsthafte Schwierigkeiten gibt, wird er wieder hinfahren. Hoffentlich mit seiner Schwägerin!«
    »Im Castle MacGinnis ist sie nicht. « Beruhigend drückte er ihre Hand. »Aber es kann nicht mehr lange dauern, bis wir sie finden. Hawk wird sie ebenso mitnehmen wie seine Frau. Fragt sich nur noch, ob er uns die DouglasLändereien verkauft ... «
    »Wie auch immer, du solltest mit ihm nach Amerika reisen, wenigstens für, einige Monate. So lange würdest du uns deinen Vater doch anvertrauen?«
    Plötzlich lächelte er. Shawna staunte über die Macht seiner Träume, das Fernweh eines Mannes, der stets den Eindruck erweckt hatte, er wäre fest in seiner schottischen Heimat und ihren Traditionen verwurzelt. »Sicher würde ich euch meinen Vater anvertrauen - und unseren Teil der Ländereien, wenn ich auch nicht wen warum wir uns so leidenschaftlich für unseren Grund und Boden einsetzen. Bis jetzt haben wir nichts für den Erhalt unserer Dynastie getan. Alaric und ich sind über Dreißig, Alistair ist Ende Zwanzig. Und du befindest dich längst im heiratsfähigen Alter.«
    »Um Craig Rock vom MacGinnis- und Douglas-Blut zu befreien, müss te die ganze Bevölkerung aussterben.«
    »Aye, das stimmt.« Neugierig schaute er zu ihr auf. »Sag mal, hat sich Alistair mit dem Anderson-Clan eingelassen? Der kleine Junge,* den du ins Castle Rock geholt hast, sieht meinem Vetter verdammt ähnlich.«
    »Das bestreitet er. Aber was deine Träume betrifft - damit hast du mich wirklich

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