Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
ihrer Linken, nicht mehr weit entfernt, aber sie muss te stehenbleiben, um Atem zu schöpfen. Vor dem Schacht wartete Skylar, und Shawna überlegte, ob sie ihr erzählen sollte, was geschehen war.
    Doch da hörte sie wieder ein vages Klopfen. Und eine leise, tiefe, gespenstische Stimme rief ihren Namen. »Shawna ... «
    Ehe sie sich umdrehen konnte, stieg ihr ein seltsamer Geruch in die Nase. Etwas Kaltes, Feuchtes wurde auf ihr Gesicht gepresst , und sie stürzte in dunkles Nichts hinab.
     
    Im Laternenschein funkelte ein Messer. Bevor es Shawnas Hals berührte, wurde die Hand, die es festhielt, zurückgerissen. »Du Narr! Was machst du da?«
    »Sie muss sterben ... «
    »Nicht hier, nicht jetzt. Heb. sie hoch!«
    Starke Arme umschlangen ihren Körper Plötzlich drang aus der Richtung des Eingangs helles Licht in den Tunnel.
    »Hawk! Shawna!«
    »Da kommt jemand. Schnell!«
    » Lass sie liegen.«
    »Nein, wir sollten doch ... «
    »Bald finden wir eine neue Gelegenheit. Komm! Sie dürfen uns nicht erwischen. Immerhin haben wir das andere Mädchen. Aber er wollte vor allem Mylady MacGinnis haben. Die schnappen wir uns ein andermal.«
    Die beiden Gestalten verschwanden in der Tiefe des Schachts. Vor dem Eingang hielt Skylar ängstlich ihre Laterne hoch und hoffte, ihr Mann und Shawna würden endlich auftauchen.
     
    »Verdammt:«, fluchte David, »warum braucht sie so lange?« Er kannte die meisten Tunnels, die vom See zu den Bergwerkstollen führten. Oft genug hatte er sie durchwandert. Aber im Dunkeln ließ ihn sein Orientierungssinn im Stich. Und er hörte, wie das Flutwasser hochstieg.
    Als könnte Hawk die Gedanken seines Bruders lesen, versicherte er: »Sie hat mich nicht hierhergeführt - ich wollte die Schächte erforschen, ehe die Männer zu arbeiten anfangen. «
    »Vorhin sagtest du, sie hätte sich bewegt«,. entgegnete David, an die Höhlenwand gelehnt.
    »Das habe ich mir eingebildet.«
    »Wenn auch du stirbst, gehört die Kohlenmine den MacGinnis.«
    »Du lebst, und das weiß Shawna.«
    »Sonst weiß es niemand, und ein zweiter Mordversuch könnte gelingen.«
    »Glaub mir, sie ist unschuldig.«
    »Obwohl sie mich damals ins Verderben lockte? Vielleicht wußte sie nicht, dass man mich umbringen wollte. Aber solange ich die Schuldigen nicht kenne, muss ich ,auch Shawna verdächtigen ... Nun, jetzt haben wir andere Sorgen.« David neigte sich über den Abgrund. »Am besten versuche ich, dich hochzuziehen.«
    »Warte, bis das Wasser noch ein wenig steigt. Dann werde ich deine Hände erreichen.«
    »Womöglich ist die Strömung in ein paar Minuten zu stark. «
    »Also gut. Noch eine Minute ... «
    David stemmte seine Beine gegen den Felsenrand des Abgrunds und streckte die Arme hinab. In der Dunkelheit sah er die schemenhaften Umrisse seines Bruders, und er hoffte, Hawk würde seine Silhouette ebenso erkennen. Immer lauter plätscherte das anschwellende Wasser. David hörte, wie Hawk sich aufrichtete und e m porsprang.
    Beim ersten Versuch berührten sich ihre Finger, und Hawk verwünschte die Flut, die ihn nordwärts trug, aus der Reichweite seines Bruders.
    »Hawk?«
    »Ich komme zurück ... Jetzt!« Wieder schnellte Hawk nach oben, und die Hände umklammerten einander. Mit aller Kraft, die Zähne zusammengebissen, zerrte David seinen Bruder hoch und rutschte auf dem Steinboden nach hinten.
    Als Hawk die Felskante erreichte, ließ er Davids Finger los, hielt sich fest und kletterte hinauf. Keuchend lagen sie nebeneinander.
    »Für einen Weißen bist du verdammt tüchtig«, meinte Hawk, und David grinste erleichtert.
    »Danke. Und für einen heidnischen Amerikaner bist du auch nicht schlecht. Aber ich hätte dich nicht hierherholen dürfen.«
    »Wegen dieses kleinen Zwischenfalls?«
    »Irgend jemand ist fest entschlossen, die Welt - oder zumindest Craig Rock - von den Douglas zu befreien. Übrigens«, fügte David hinzu und richtete sich auf, »Lady MacGinnis ist noch immer nicht zurückgekommen.«
    »Könnte ihr etwas zugestoßen sein?« Hawk sprang auf, und sein Bruder erhob sich ebenfalls.
    »Oh, sie leidet nur an der Habgier des MacGinnis-Clans.« Aber David war froh, dass die Finsternis seine sorgenvolle Miene verbarg.
    So schnell es das Dunkel gestattete, eilten sie durch den Tunnel.
     
    »Steh auf!«
    Shawna blinzelte und fühlte sich elend.
    »Steh auf, Shawna!«
    »Das kann ich nicht.« In ihrem Kopf drehte sich alles. Grelles Licht zwang sie, die Lider zusammenzukneifen. Wer sprach mit ihr?

Weitere Kostenlose Bücher