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Die Schreckensteiner auf der Flucht

Die Schreckensteiner auf der Flucht

Titel: Die Schreckensteiner auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Schulen zusammen. Links die Schreckensteiner, rechts die Rosenfelserinnen. Das hatte es noch nicht gegeben. Ritter und Mädchen wussten inzwischen Bescheid und waren sehr gespannt, wie die Sache ausgehen würde. Zuletzt traten die beiden Direktoren ein. Der Rex stellte sich zu den Lehrern, Fräulein Doktor Horn begann zu sprechen: „Etwas Ungeheuerliches ist geschehen! Heute nacht müssen sämtliche Uhren verstellt worden sein! Einschließlich der Turmuhr. Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte. Zumal die meisten Türen abgeschlossen waren. Dass es sich hier um einen der berüchtigten Schreckensteiner Streiche handelt, glaube ich nicht, weil ich nicht annehme, dass ihr euch nachts in die Zimmer schlafender Damen schleicht...“
    Die Mädchen prusteten los. Nur die Ritter bewahrten eiserne Nerven. Streng sah Fräulein Doktor-Horn in die Runde.
    „Ich möchte wissen, was es da zu lachen gibt. Habe ich mich etwa geirrt?“ fragte sie die Schreckensteiner. Dann die Mädchen: „Oder wart ihr’s? Seid ihr in unsere Zimmer geschlichen?“
    Jetzt lachte keine mehr. Fräulein Doktor Horn wiederholte ihre Frage. Aber sie erhielt keine Antwort. Die Ritter sahen einander an. Sie hätten sich auf so eine direkte Frage sofort gemeldet und wahrheitsgemäß berichtet. Das war einer der Unterschiede zwischen Schreckenstein und Rosenfels. Noch hatte Fräulein Doktor Horn die Geduld nicht verloren.
    „Ich frage euch zum letzten Mal: Ihr wart es also nicht?“
    Mit gesenkten Köpfen standen die Mädchen. Nur Beatrix sah zu Stephan herüber.
    „Nein“, sagte da eine feste Stimme. Alle hoben die Köpfe. Es war Dampfwalze. Er trat vor: „Wir haben die Uhren verstellt.“ Fräulein Doktor Horn drehte sich um und setzte ihre strengste Miene auf.
    „Dann wart ihr Jungen in unseren Zimmern?“
    „Nur in einem.“
    „Soso, nur in einem“, wiederholte Fräulein Doktor Horn. „Und wieso sind dann alle Uhren verstellt? Kannst du mir das erklären?“
    „Dazu möchte ich mich nicht äußern.“
    „Soso. Dazu möchtest du dich nicht äußern! Aber vielleicht möchtest du mir das eine Zimmer nennen, in dem ihr angeblich nur wart?“
    Dampfwalze nickte.
    „Wir waren im Zimmer von Fräulein Böcklmeier.“
    „Huch!“ entfuhr es der dicken Lehrerin. Sie schmunzelte.
    „Wer ist ,wir’?“ fragte Fräulein Doktor Horn weiter.
    „Ich!“ rief Ottokar, hob die Hand und trat vor.
    „Soso. Und warum warst nur du in diesem Zimmer?“
    „Aus technischen Gründen!“ antwortete Ottokar.
    Die Mädchen kicherten.
    „Ihr seid still!“ herrschte Fräulein Doktor Horn sie an, wandte sich wieder zu Ottokar und bat ihn, die „technischen Gründe“ näher zu erklären.
    „Bei Fräulein Böcklmeier war die Tür abgeschlossen. Da mussten wir von außen kommen.“
    „Das Fenster war auch zu!“ rief Fräulein Böcklmeier dazwischen. Ottokar grinste.
    „Das habe ich gemerkt!“
    Alles johlte. Fräulein Doktor Horn verzichtete darauf, sich die „technischen Gründe“ näher erläutern zu lassen. Sie wandte sich wieder den Mädchen zu.
    „Wenn die Jungen nur in dem einen Zimmer waren, wer hat dann in den anderen die Uhren verstellt?“
    Beatrix sah zu Stephan herüber. Ingrid zu Dampfwalze.
    „Ich habe euch etwas gefragt!“ drängte Fräulein Doktor Horn. Die beiden Mädchen traten vor und sagten wie aus einem Mund: „Wir!“
    „Dann wart ihr auch in meinem Zimmer?“ Die beiden nickten. Da wurde Fräulein Doktor Horn böse, wie die Mädchen sie noch nicht erlebt hatten. Demnach würden sich ihre Schützlinge also nachts mit Jungen herumtreiben. Das sei ungeheuerlich! Das werde schwerste Strafen nach sich ziehen. Von jetzt ab werde sie nicht nur das Schloss absperren, sondern auch die Mädchen in ihren Zimmern einschließen.
    „Geht nicht. Ist feuerpolizeilich verboten!“ rief Andi dazwischen. Als Sohn des Neustädter Polizeichefs wusste er Bescheid. Seine freche, aber richtige Bemerkung löste dröhnendes Gelächter aus. Fräulein Doktor Horn verlor den Faden. Diese Gelegenheit nutzte Stephan.
    „Ich bin zwar nicht gefragt“, begann er höflich. „Aber ich möchte hier etwas erklären. Die Mädchen können nichts dafür. Wir sind an allem schuld. Wir haben sie überredet mitzumachen. Aber nur aus Rücksicht. Weil wir wissen, dass es sich nicht schickt, nachts in Zimmer von Damen zu schleichen.“
    „Ja bin ich denn keine Dame?“ fragte Fräulein Böcklmeier belustigt. Ritter und Mädchen bogen sich vor Lachen.
    „Doch“,

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