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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Anschließend fahrn wir nach Laredo und von dort weiter nach Mexiko.«
    »Meinst du etwa, ich bleibe bei dir? Nachdem du auf Clete geschossen und mich blutig geschlagen hast. Das hast du dir so gedacht«, sagte sie.
    »Was hast du denn erwartet? Du hast dich doch an nix gehalten, was ich dir gesagt habe. Ich glaube, das liegt daran, wie du aufgewachsen bist, Zerelda. Ich möchte Kinder mit dir haben, aber dazu musst du dich gewaltig ändern.«
    »Hast du sie nicht mehr alle? Von dir lasse ich mir nicht mal das Schwarze unter den Fußnägeln rauskratzen.«
    »Siehst du? Genau das mein ich. Das kommt daher, weil du dich ein Leben lang mit den sizilianischen Verbrechern rumgetrieben hast. Daher hast du dieses freche Mundwerk«, sagte er.
    Er zog den Zündschlüssel ab und trat hinaus in den Nieselregen, hatte die Beretta in seiner Hand nach unten gerichtet. Er ging vorn um das Auto herum und hielt ihr die Tür auf. Sie nahm den Ozongeruch wahr, den Duft nach Humus und verdunstetem Salz, der in der Luft hing, nach der nassen Erde draußen auf den Zuckerrohrfeldern – ein schwerer, fauligfruchtbarer Geruch, den sie seit jeher mit Geburt und neuem Leben verband. Dann drehte sich der Wind, und ein Ekel erregender Gestank schlug ihr ins Gesicht.
    »Herrgott, was ist das?«, sagte sie.
    »Das sind die Säue. Die darf man nicht so einpferchen. Außerdem verseuchen sie das ganze Grundwasser. In diesem Staat hier gibt’s ja keine Umweltschutzbestimmungen. Aber ich lass die armen Viecher auf der Stelle raus«, sagte er.
    Er ging zu dem Schweinepferch und trat das Gatter auf der einen Seite um, warf dann mit Erdklumpen auf die Schweine, um sie in den Wald zu scheuchen. Doch sie liefen bloß grunzend im Kreis herum, blieben aber in ihrem Koben. Er musterte sie einen Moment lang verdutzt und sprühte sich einen Strahl Atemspray in den Mund.
    »Das sind vielleicht blöde Viecher«, sagte er. Dann sah er, dass Zerelda zur Straße ging.
    Er fasste sie unter dem Arm und zog sie herum, auf das Haus zu.
    »Du hältst einen auf Trab, Frau. Dich muss man ständig im Auge behalten«, sagte er.
    Sie musterte ihn von der Seite, betrachtete das wie gemeißelt wirkende Profil, die glatte Haut, die hübschen Bauernjungenzüge und den ausdruckslos gelassenen Blick und fragte sich, wer in ihm steckte, an wen sie sich wenden sollte.
    Aber sie bemerkte auch, dass er jetzt abgelenkt war, auf einen Pickup starrte, der oben an der Straße anhielt und zu der schmalen Holzbrücke zurücksetzte, die über den Abwassergraben führte. Er nagte an seiner Unterlippe, zögerte einen Moment lang, schob ihr dann die Beretta unter die Bluse, drückte sie flach an ihren Rücken und ging mit ihr auf den Pickup zu.
    »Der Mann, der mich angelernt hat, hat immer gesagt, ein guter Vertreter muss zuhören können. Wenn man gut zuhört, erfährt man immer, was der Kunde will«, flüsterte ihr Marvin ins Ohr. »Du musst den Kerl bloß anlächeln und ausreden lassen. Wir sagen ihm, was er wissen will, und danach geht er wieder seiner Wege. Da is nix weiter dabei.«
    Sie sah, wie ein Mann, der einen Strohhut, ein Khakihemd und eine Khakihose trug, mit einer brennenden Zigarette im Mundwinkel aus dem Pickup stieg. Er blickte die Straße auf und ab, als ob er sich verfahren hätte, und kam dann mit schweren Schritten über die schmale Holzbrücke, die über den Abwassergraben führte, auf sie zu. Höflich neigte er den Kopf.
    »Ich hab den Abzweig nach Pecan Island verpasst«, sagte er.
    »Fahren Sie einfach eine halbe Meile zurück«, sagte Marvin. »Die Straße hier führt bloß zur Bucht.«
    Der Mann mit dem Strohhut zog an seiner Zigarette und schaute versonnen die Straße entlang.
    »Ihr könnt mir viel weismachen. Ich hab gedacht, hier geht’s nach Abbeville«, sagte er.
    »Nein, Sir, hier geht’s nirgendwo hin«, sagte Marvin.
    »Habt ihr grade gefickt?«, sagte der Mann.
    »Was?«, sagte Marvin.
    »Ich hab euch doch nicht beim Ficken erwischt, wie?«, sagte er.
    Marvin und Zerelda starrten den Mann verblüfft an.
    »Du denkst, du bist ein ganz Schlimmer, was?«, sagte der Mann zu Marvin.
    Er holte aus, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen, packte Marvin an der Hemdbrust und riss ihn von Zerelda weg, sodass die Beretta unter ihrer Bluse hervorrutschte und zu Boden fiel. Fast im gleichen Moment zog der Mann einen Totschläger aus der Hosentasche und hieb ihn Marvin zwischen die Augen, dann an die Schläfe und den Hinterkopf, als hämmerte er Nägel in ein

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