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Die Schuld

Titel: Die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hat, werde ich diese Fälle übernehmen und prüfen lassen. Vorausgesetzt, es gelingt uns, das Pharmaunternehmen zu identifizieren, werde ich es im Namen der sieben Angeschuldigten verklagen. Möglicherweise werde ich bei den entsprechenden Strafgerichten beantragen, die Verurteilungen zu überprüfen.«
    »Das ist wirklich explosives Material«, stellte Mariani fest, eine Tatsache, die allen bewusst war. Er studierte seine Notizen lange. »Wie kam es zu der Dyloft-Klage?«
    »Das ist ein anderes Kapitel, das ich heute nicht besprechen möchte«, erwiderte Clay. »Sie haben ohnehin das meiste dokumentiert. Ich habe nicht vor, darüber zu reden.«
    »In Ordnung. Ist die Geschichte damit abgeschlossen?«
    »Für mich ja«, erwiderte Clay.
     
    Paulette und Zack fuhren sie zum Reagan National Airport, wo Clays einst so geliebte Gulfstream ganz in der Nähe der Stelle stand, an der er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Da sie das Land für mindestens sechs Monate verließen, hatten sie viel Gepäck, besonders Rebecca. Clay, der sich im letzten Monat zahlreicher Besitztümer entledigt hatte, nahm nicht viel mit. Gehen konnte er mit den Krücken, aber etwas zu tragen war unmöglich. Zack schleppte seine Sachen.
    Tapfer zeigte er ihnen sein Flugzeug, obwohl jeder wusste, dass dies seine letzte Reise damit sein würde. Dann umarmte er Paulette und Zack, bedankte sich bei beiden und versprach, sich in wenigen Tagen telefonisch zu melden. Während der Kopilot die Tür verriegelte, schloss Clay die Rollos vor den Fenstern, damit er Washington beim Start nicht sehen musste.
    Für Rebecca war der Jet ein hässliches Symbol für die zerstörerische Macht der Geldgier. Sie sehnte sich nach der winzigen Wohnung in London, wo niemand sie kannte und sich niemand dafür interessierte, was sie trugen, fuhren, kauften, aßen, wo es allen egal war, was sie arbeiteten, einkauften oder wo sie Urlaub machten. Sie wollte nicht wieder nach Hause. Nie wieder würde sie sich mit ihren Eltern herumstreiten.
    Clay sehnte sich nach zwei gesunden Beinen und einem Neuanfang. Er hatte eine der aufsehenerregendsten Pleiten in der Geschichte des amerikanischen Rechts überlebt. Doch das lag nun hinter ihm. Er hatte Rebecca ganz für sich allein, und das war alles, was zählte.
    Irgendwo über Neufundland klappten sie das Sofa auf, schlüpften unter die Decke und schliefen ein.
Ende

Anmerkung des Autors
    An dieser Stelle finden sich oft umfassende Ausschlussklauseln des Autors, der sich damit schützen und eine eventuelle Haftung möglichst vermeiden will. Es besteht immer die Versuchung, lieber Orte, Unternehmen und Organisationen zu erfinden, als bei realen zu recherchieren, und ich muss zugeben, dass ich fast alles lieber tue, als Details zu überprüfen. Erfindungen sind ein wunderbarer Schutzschild, hinter dem man sich leicht verstecken kann. Kommt man aber der Wahrheit nahe, muss man genau arbeiten. Andernfalls sind an dieser Stelle einige Zeilen des Autors erforderlich.
    Der Public Defender Service (Behörde der Pflichtverteidiger) in Washington, D.C., ist eine stolze, dynamische Organisation, die seit vielen Jahren für die Rechte der Mittellosen kämpft. Die Anwälte dort sind intelligent, engagiert und sehr verschwiegen. Geradezu geheimniskrämerisch. Ihre interne Arbeitsweise bleibt ein Rätsel, deswegen habe ich mein eigenes Office of the Public Defender geschaffen. Jede Ähnlichkeit zwischen beiden wäre rein zufällig.
    Mark Twain sagte, er habe häufig Städte, Länder und sogar ganze Staaten verlegt, wenn dies für die Geschichte erforderlich gewesen sei. Ich kenne da ebenfalls keine Skrupel. Wenn ich ein Gebäude nicht finden kann, baue ich mir im Handumdrehen selbst eins. Wenn eine Straße nicht auf meine Karte passt, verschiebe ich sie, ohne zu zögern, oder zeichne eine neue Karte. Ich gehe davon aus, dass etwa die Hälfte der Orte in diesem Buch mehr oder weniger korrekt beschrieben ist. Die andere Hälfte existiert entweder nicht, oder ich habe sie so verändert oder verlegt, dass niemand sie mehr wiedererkennen wird. Wer hier nach Genauigkeit sucht, verschwendet seine Zeit.
    Das soll nicht heißen, dass ich mir keine Mühe gebe. Recherche bedeutet für mich, hektische Telefonate zu führen, wenn der Abgabetermin näher rückt. Ich verlasse mich auf folgende Personen, wenn ich Rat brauche, und bei ihnen möchte ich mich an dieser Stelle bedanken: Fritz Chockley, Bruce Brown, Gaines Talbott, Bobby Moak, Penny Pynkala und Jerome

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