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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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finsterem Blick ging Astaroth zu dem Haufen roter Seide und steckte die Hand hinein.
    Dann fischte er den Smee heraus und hielt Toby an einem Ende seines Kartoffelkörpers fest.
    »Ihr habt die Frechheit, an mir zu zweifeln, und lasst euch davon täuschen?«, bemerkte Astaroth trocken. »Ihr lasst es zu, dass ein mieser Smee diese heilige Nacht entweiht und einen falschen Würdenträger spielt? Anstelle der Feier unseres Triumphes solltet ihr Zeugen meiner Ermordung werden.«
    Astaroth schüttelte den Kopf, als hätte die Feststellung sogar ihn erschreckt.
    »Denn wenn ich nicht der Große Gott wäre, würde es mit Sicherheit so geschehen«, fuhr er fort. »Hätte ich mich auf eure Wachsamkeit und Weisheit verlassen, würde ich in dieser Nacht ermordet werden. Und es amüsiert mich, dass
sich so viele von euch Narren offensichtlich fragen: ›Wie konnte das sein?‹ Ich werde es euch zeigen!«
    Der Dämon warf Toby achtlos über die Schulter. Der hilflose Smee landete auf dem Altar und rollte sich zusammen wie eine Schnecke im Salz. Dann wandte sich Astaroth an David und hob die Hand wie ein Puppenspieler.
    David wurde von den Füßen gerissen, als ob er an unsichtbaren Schnüren bewegt würde. Seine Maske spaltete sich und fiel zu Boden. Astaroth erlaubte es David, sich gerade so viel zu bewegen, dass man die Bemühungen des kleinen Zauberers erkennen konnte, der schwach mit den Beinen in der Luft zappelte.
    Aus dem Publikum erklang ein Schrei. Mrs Menlo hatte ihren Sohn erkannt und starrte ihn mit offenem Mund an. Einer der Malakhim hielt sie zurück, als sie zu ihm laufen wollte.
    »Meine Kinder«, sagte Astaroth, »das ist David Menlo. Einige von euch hier kennen ihn als den Zauberer von Rowan – vielleicht hat er ein paar von euch sogar beschworen. Andere wiederum kennen ihn als den Fluch ihrer Flotte. Aber nur wenige wissen, dass er auch ein Gärtner und begabter Alchemist ist. Denn dieser dreiste kleine Junge hat die giftigen Blutblumen in unseren Ländern verteilt. Doch trotz seiner Frechheit muss ich ihm gratulieren. Denn er hat es nicht nur geschafft, euch alle hereinzulegen, er hat auch die Fähigkeit, etwas wirklich Gefährliches herzustellen …«
    Mit einer spielerischen Geste ließ Astaroth Davids Gewand von seinem Körper fallen. Jetzt hing er mit seinem zerschlissenen Sweatshirt und den alten Hosen in der Luft – ein erbärmlicher Anblick, den die lächerlichen Stelzen noch verstärkten.
    »An eurer Stelle würde ich nicht lachen«, empfahl Astaroth
und brachte sein johlendes Publikum zum Schweigen. »Vor einigen Jahren habe ich die Hand des kleinen David verschlungen. Und auch wenn er sie nicht durch irgendeine gruselige Konstruktion ersetzt hat, möchte ich doch eure Aufmerksamkeit auf die roten Röhrchen um sein Handgelenk lenken. Denn diese Phiolen enthalten ein Gift, das so stark ist, dass schon ein einziger Schluck davon die stärksten unter euch hinwegraffen würde.«
    Max hoffte, dass es bald vorbei sein würde. Er stand absolut stocksteif da, während ihm Mr Sikes ins Ohr flüsterte. David sah so klein und verängstigt aus, wie er schlaff und hilflos über dem Dämon schwebte. Astaroth betrachtete ihn wie ein Exponat, über das er einen Vortrag hielt.
    »Aber ich bin immer noch von Skeptikern umgeben«, sagte er mit einem matten Lächeln. »Ich entlarve die Eindringlinge unter euch und rette euch aus höchster Gefahr, und dennoch haben einige von euch immer noch die Frechheit, weiter an mir zu zweifeln. Nun gut, ich werde es euch zeigen …«
    Der Dämon richtete sich auf und sah sich in der großen Kathedrale um, bis sein Blick auf die riesige geflügelte Gestalt fiel, die finster dreinsehend in ihrer Nische saß.
    »Ah, der große Mad’raast«, rief Astaroth und verneigte sich höflich. »Bitte tritt vor, Herzog von Lebrim und Wächter des Tores, denn ich will dir eine große Ehre erweisen.«
    Die Furcht und Anspannung unter den Dämonen waren fast greifbar, als die große, dunkle Gestalt von ihrem Sitz glitt und mit matten Schritten den Gang entlangging. Astaroth winkte den riesigen Dämon spielerisch näher, als der an den untersten Stufen stehen blieb.
    »Keine Angst«, schnurrte Astaroth. »Ich habe versprochen, dir eine große Ehre zu erweisen, und ich halte mich an meine Versprechen. Denn du hast Prusias verraten, der
sich auf dich verlassen hat. Du solltest dem Adel deines Landes mit Wachsamkeit dienen, doch stattdessen hast du nur deiner eigenen Gier gedient!«
    Der große

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