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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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riss seinen Blick erst von ihm los, als Prusias kam. Falls sich der König von Blys Sorgen machte wegen der vielen Verräter und Diebe in seinen Reihen, so zeigte er es jedenfalls nicht. Prusias strahlte die Dämonen zu beiden Seiten förmlich an. In seinem schwarzen Kettenhemd und den purpurroten Gewändern sah er großartig aus und stützte sich auf seinen ungeheuer mächtigen Stock – einen Stock, der nach Davids Meinung ein oder zwei Seiten aus dem Buch Thoth enthielt.
    Doch als Prusias den Gang entlangging, sah Max, dass er jemanden bei sich hatte, der nur halb so groß war wie er selbst. Sein Gast war ein Mensch im mittleren Alter, eine Frau im Kostüm eines Hofnarren, die ihre Umgebung verständnislos ansah.
    Es war Davids Mutter.
    Als Max ihr mitleiderregendes, vertrauensvolles Gesicht sah, war er fast dankbar, denn der abstoßende Anblick, wie der Dämon so tat, als würde er die hilflose Frau umsorgen, machte ihn so wütend, dass er für den Augenblick sogar Vyndra vergaß.
    Zuerst würde er Prusias töten.
    Wenn es hart auf hart kam – und das würde es seiner Meinung nach sicherlich -, dann würde er versuchen, den König von Blys zu erschlagen, bevor er schließlich überwältigt werden würde. Das war das Mindeste, was er dieser unvorstellbar grausamen Gestalt antun konnte, die, flankiert
von seinen Malakhim, grinsend in der ersten Reihe stand.
    Während des Aufmarsches waren die Adligen geduldig stehen geblieben und die einsame Musikantin hatte ihr geisterhaft hypnotisches Lied gespielt. Max warf einen Blick auf Toby, doch wenn der Smee nervös war, so verbarg er es meisterlich. Für alle sichtbar saß er da und hielt den goldenen Kelch, den er als Cambrylla Astaroth reichen sollte, in den schorfigen Händen.
    Die Töne der Belyaël verklangen und wie auf ein Stichwort hin wandten sich tausend Dämonen dem Eingang der Kathedrale zu.
    Der Dämon war da.
    Max wusste es, noch bevor Astaroth die Kathedrale betreten hatte, und das hatte nichts mit der Musik oder dem ängstlich gespannten Ausdruck auf allen Gesichtern zu tun. Es war die überwältigende Präsenz, die Schraubzwinge um den persönlichen Willen, die alle zu absolutem Gehorsam zwang. Der Dämon war schlicht weiß gekleidet, doch es schien, als ob jedes einzelne Atom seines Wesens und seiner Kleidung Licht ausstrahlte. Der alberne Traum aus seinem Gefängnis kam Max in den Sinn: Und der Mond fiel zu Boden und rollte fort, um ein anderes Mal mit ihm zu spielen…
    Dieses andere Mal war gekommen, denn als Astaroth sich dem Altar näherte, war er größer als der Mond. Er war tatsächlich Luzifer, der »Träger des Lichts«. Die unverhüllte Präsenz des Dämons war so blendend schön und schrecklich, dass viele Dämonen einfach den Kopf neigten und sich weigerten, ihn direkt anzusehen.
    Der Dämon trug keinen Stab, kein Zepter oder den Schlangenstab, den er häufig als Zeichen der Macht mit sich führte. Alles, was er bei sich hatte, war das Buch Thoth. Fast
alles an dem Dämon war weiß und golden und leuchtend. Ausnahmen bildeten nur sein glänzend schwarzes Haar und seine toten schwarzen Augen. Diese Augen waren es gewesen, diese uralten, wissenden Schlitze, die Max so erschreckt hatten, als sie ihn vor Jahren aus dem Rembrandt-Gemälde angesehen hatten. Die Augen des Dämons hatten Max in Marley Augurs Krypta angelächelt. Und sie hatten ihn angelächelt, als er ihm das Buch ausliefern musste.
    Und sie lächelten ihn jetzt an.
    Es gab keinen Zweifel – Astaroth sah Max auf seinem Weg den Mittelgang entlang direkt an. Max hätte gezittert und wäre wohl auf der Stelle in Ohnmacht gefallen, hätte ihn nicht der eiserne Wille des Dämons aufrecht gehalten, der über ihn herrschte. In seinem Kopf hörte er Astaroths Stimme, sein Tonfall weich und zischend und wie immer spielerisch.
    »Da wären wir also«, flüsterte der Dämon. »Ich bin ja so froh, dass du da bist. Prusias war so wütend über deine Flucht, aber ich fühle mich geschmeichelt, dass du dir solche Mühe gibst, um einem weiteren meiner großen Augenblicke beizuwohnen. Denn du hast meine Erlösung aus der Verbannung bewirkt und du hast mir dieses wunderbare Buch verschafft und jetzt wirst du Zeuge sein, wenn ich deinen Freund verschlinge und meine Herrschaft über die Erde festige. Du bringst mir Glück, Max McDaniels.«
    Astaroths Stimme war so klar, als würde sie direkt in Max’ Ohr flüstern. Doch die Lippen des Dämons bewegten sich nicht und sein Gesicht blieb ernst und

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