Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
viel Übung mit dem Graben und kamen gut voran.
„Was für ein Gestank!“, schimpfte Jo.
Auch Juri war alles andere als begeistert, als er den stinkenden Dreckhaufen sah. Er steckte nur einmal kurz seinen Fuß hinein, wusch ihn sich aber dann sofort im Teich ab. „Kann leider nicht mithelfen, Fuß verstaucht“, sagte er zu Jo. Der strich ihm verständnisvoll über den Kopf.
Peperoni schnüffelte. „Tiefer, wir müssen noch tiefer!“, feuerte er sie an. Sie waren ganz schön ins Schwitzen gekommen, als sich ein Schatten aus der Dunkelheit löste. Die Kinder schrien auf.
Es war Miriam. Und um ihren Hals kringelte sich eine riesige Schlange.
„Ashanti!“, rief Ida erschrocken.
„Ich habe sie in einer Hecke gefunden. Jetzt habe ich auch ein magisches Tier“, antwortete Miriam stolz. Die Schwarze Mamba züngelte.
„Aber die ist doch giftig!“, rief Anna-Lena entsetzt.
Miriam lächelte. „Ich bin mir sicher, dass sie mir nichts tut.“
„Kannst du sie verstehen?“, fragte Benni neugierig.
„Noch nicht“, antwortete Miriam. „Aber das kommt bestimmt bald!“
Nach einer Stunde hatten sie den ganzen Erdhaufen abgetragen. Erschöpft legten sie ihre Schaufeln zur Seite.
„Jetzt kommt die Feinarbeit. Ihr seid dran!“ Ida und Schoki gaben ihren Tieren ein Zeichen.
Schoki drückte die Daumen. Hoffentlich war die Schufterei nicht umsonst gewesen!
Rabbat grub rechts, Peperoni links. Die Erde flog nach hinten. Manchmal holten sie kurz Luft, dann buddelten sie weiter. Ida kam es vor, als würden die Tiere einen Grab-Wettbewerb veranstalten.
„Schneller, schneller!“, feuerte sie Rabbat an.
Doch es war Peperoni, der die Medaille fand. Ein altes, fast verrottetes Stoffband verhedderte sich zwischen seinen Beinen. Daran hing ein Metallanhänger. Rund und voller Erde.
„Du hast sie gefunden!“, flüsterte Schoki und drückte Peperoni an sich. „Da wird sich Opa aber freuen!“ Er sah auf einmal richtig glücklich aus. „Jetzt müssen wir das Ding nur noch sauber machen.“
Ashanti streckte ihren Kopf nach vorn, um die Erde von der Medaille zu lecken, aber Miriam hielt sie zurück. „Nicht, sonst kommt noch Gift dran. Wir wollen die Opis doch nicht umbringen.“
„Gib her“, sagte Juri, der Pinguin. „Kleinigkeit.“
Juri watschelte bis zum Teich. Dafür, dass er eben nicht hatte mitgraben können, konnte er schon wieder erstaunlich gut laufen – und tauchen. Der Pinguin sprang ins Wasser. Als er wieder auftauchte, glänzte die Medaille golden im Mondlicht.
19. Kapitel
Gespräch um Mitternacht
Opa Theodor und seine Freunde waren erleichtert, als sie erfuhren, dass niemand die Polizei geholt hatte.
Betreten standen sie in der Pausenhalle und ließen Miss Cornfields Strafpredigt über sich ergehen. „Sie haben solches Glück, dass Direktor Siegmann und Herr Wondraschek nicht hier sind. Die würden Sie hinter Schloss und Riegel bringen!“ Der Hausmeister war zum Abbauen einfach nicht aufgetaucht.
„Was ist Ihnen nur eingefallen, die Löcher offen zurückzulassen?“, schimpfte sie weiter. „Das war sehr, sehr gefährlich.“
Opa Theodor wurde rot. „Oh, war es wirklich so schlimm? Uns ist einfach die Kraft ausgegangen und wir dachten, den jungen Leuten kann ein wenig Bewegung nicht schaden.“
Miss Cornfield und ihre Schüler schnappten fassungslos nach Luft.
„Ein Fehler, wie ich inzwischen weiß“, fügte Opa Theodor schnell hinzu.
In diesem Moment betrat Schoki die Pausenhalle. Dass neben ihm ein kleines Pinselohrschwein vergnügt auf und ab hüpfte, konnten die Rentner freilich nicht sehen. Sie starrten nur auf Schokis Handgelenk. Ein goldener, runder Gegenstand baumelte daran.
„Die Goldmedaille“, flüsterten die Männer ergriffen.
Schoki gab sie Opa Theodor. „Für dich! Aber du musst Gustav alles gestehen, hörst du?“ Er schaute ihm streng in die Augen.
Opa Theodor nickte. „Die Zeit der Lügen ist vorbei.“
Er nahm die Medaille und strich gerührt über das Metall. „Mensch, ist das lange her. Ich war so ein kleiner, dummer Junge, als ich das Ding vergraben habe. Wo habt ihr sie gefunden?“
„Sie lag tief in der Erde, tief unter dem Komposthaufen“, antwortete Schoki.
„Da schau an!“ Er klopfte seinem Enkel anerkennend auf die Schulter. „Wie bist du darauf nur gestoßen?“
„Magie“, verriet Schoki. „Da war Magie im Spiel.“
Die Kinder und die Rentner vereinbarten, sich am nächsten Tag um 14 Uhr im Krankenhaus zu treffen. Dort wollten
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