Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
besonders lang. Ida sah, wie die beiden ihre Telefonnummern austauschten. Danach kamen die Tiere dran. Miriam streichelte Henriettas Köpfchen, schüttelte Juris rechten Flügel und fuhr über Caspars gezackten Rückenkamm. Peperoni kraulte sie zwischen den Ohren.
„Es war sehr schön mit euch“, sagte sie.
Die Freundinnen saßen im Fenster von Idas Zimmer und ließen die Beine baumeln. Einen Fuß hatten sie drinnen, einen draußen. Rabbat hatte sich unter Idas Bett verzogen. Im Wohnzimmer wartete schon Miriams Mutter und plauderte noch mit Idas Eltern.
„Denk dran, du darfst niemandem von der magischen Zoohandlung erzählen“, schärfte Ida der Freundin ein.
„Versprochen“, sagte Miriam. Dann grinste sie. „Denk du auch dran!“
„Spielst du noch ein letztes Lied?“, schlug Ida vor.
„Keine Lust“, antwortete Miriam.
Da kam die Stimme ihrer Mutter von draußen. „Abfahrt, meine Süße!“
Die Freundinnen umarmten sich ein letztes Mal, dann rannte Miriam nach unten.
„Grüß Rabbat von mir“, rief sie zum Fenster hoch, als sie schon im Auto saß. „Gib ihm einen dicken Kuss auf die Schnauze!“
„Rabbat?“, fragte ihre Mutter vom Fahrersitz. „Hat Ida jetzt einen Hund?“
„So was Ähnliches“, grinste Miriam.
Ida winkte ihnen noch lange hinterher. Auch, als das Auto schon längst um die Ecke verschwunden war.
„Du kannst jetzt aufhören zu winken“, sagte plötzlich eine Stimme neben ihr. Es war Rabbat. Er war unter dem Bett hervorgekrochen. Er spürte, wie traurig Ida war, und leckte Idas Hand. „Wollen wir einen Spaziergang machen?“
„Au ja“, antwortete Ida.
Sie gingen nebeneinanderher. Und wieder einmal war Ida sehr, sehr glücklich, dass sie ein magisches Tier besaß. Was konnte es Schöneres geben?
Jo hatte seinen Pinguin, Schoki sein Pinselohrschwein, Anna-Lena Caspar, das Chamäleon. Und Benni besaß eine kleine, süße Schildkröte.
Jeder Einzelne von ihnen hatte genau das Tier bekommen, das ihn glücklich machte.
Wer kam wohl als Nächster dran?
Endlich hatte Mortimer Morrison eine Parklücke gefunden, die groß genug für seinen Omnibus war. Schlecht gelaunt stieg er aus. Ihm gefiel es nicht in Paris. Zu viel Lärm, zu viel Verkehr, zu viele Menschen. Tiere sah er kaum: ein paar Tauben, Ratten und Katzen. Jede Menge Katzen. Vielleicht auch sprechende Katzen?
Er spazierte am Fluss entlang. Die verschnörkelten Straßenlaternen, die vornehm gekleideten Menschen, die prächtigen Fassaden der Häuser – all das nahm Mr. Morrison nicht wahr. Er stellte nur traurig fest, dass er keinen einzigen Wasservogel am Ufer entdecken konnte. Stattdessen stolzierte ein weißer Pudel mit aufwendiger Frisur an ihm vorbei.
Da! Ein Waschbär huschte über den Weg. Er blickte kurz zu ihm auf und Mr. Morrison hielt die Luft an. Im nächsten Moment eilte der kleine Kerl weiter.
Auf einmal fand sich Mortimer Morrison ein wenig überrascht vor dem Eiffelturm wieder. Er blickte nach oben und sah einen Mauersegler vorüberfliegen.
„Mörtimer!“ Mr. Morrison zuckte zusammen. Ein schwarzer Kater saß zu seinen Füßen. „Sie haben Glück: Isch will in Ihrem Omnibüs mitfahren.“
Die Katze leckte sich einmal über die rechte Pfote. „Karajan“, stellte er sich vor. „Von Karajan, um genau zu sein.“
Mortimer Morrison kratzte sich am Kopf. Angeber!, dachte er. Doch das spielte keine Rolle. Seine magische Zoohandlung stand jedem magischen Tier offen. Und dieser Karajan, Pardon, von Karajan, gehörte eindeutig dazu.
„Kommst du direkt aus Paris?“, fragte Morrison höflich.
„Natürlisch.“ Der Kater nickte huldvoll. „Isch lebe in einem Schlöss. Zu össen gibt es jeden Tag nur das Allerböste. Trötzdem möchte isch weg.“ Er deutete mit der Pfote in die Ferne. „Und zwar sö schnöll wie möglich.“
SMS, gesendet von der Autobahnraststätte Saarbrücken-Süd
Von: Mortimer Morrison
An: Mary Cornfield
HiMary.Freumichaufzuhause. Das neue Magischetier ist ziemlich anstrengend. Hältsich für was Besseres. sieht aber hübsch aus. Tolle Grueneaugen. Heute Abend bin ischda. Mörtimer.
Ja, wer wird wohl der Nächste sein?
Ob in der Wintersteinschule jemand auf
Kater Karajan wartet?
Ob sich das vornehme magische Tier
dort überhaupt wohlfühlen wird?
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Ein kühler Windhauch strömte den zwölf Jungen entgegen. Eugenia flog sofort in den dunklen Gang hinein. Es schien, als wüsste sie genau,
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