Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
Vom Netzwerk:
Wohnungsflur und winkte die anderen heran. Zumindest roch es nicht nach Leiche, registrierte Sammelmerk optimistisch.
    »Bleibt hier stehen, während ich eine Sondierungsrunde drehe«, ermahnte Rooth sie. »Anschließend bitte ich Sie beide…«, er nickte den Freundinnen zu, »… dass Sie in der Wohnung herumgehen und nachschauen, ob Sie etwas Ungewöhnliches entdecken.«
    »Ungewöhnlich?«, fragte Karen deBuijk nach. »Was meinen Sie mit ungewöhnlich?«
    »Nun ja, etwas, das nicht aussieht wie sonst, ganz einfach. Fremde Dinge oder Sachen, die sonst nicht hier waren… Sie waren doch alle beide schon mehrfach hier. Aber Sie fassen nichts an, okay?«
    »Natürlich fassen wir nichts an«, sagte Karen deBuijk. »Wir sind doch keine Idioten.«
    Anna Kristeva nickte, Inspektorin Sammelmerk seufzte, und Rooth begann seinen Wohnungsrundgang.
    Der erste Gedanke, dass es einen Zusammenhang geben könnte, kam Ewa Moreno, als sie das Zimmer des Polizeipräsidenten verließ. Eineinhalb Stunden lang hatte sie in seinem Gewächshaus gesessen und war mit ihm die Berichte über die Surhonenaffäre durchgegangen. Sie hatten besprochen, wie die Zeitungen und das Fernsehen das Vorgehen der Polizei beurteilt hatten, eine derart delikate Angelegenheit, in die eine ausländische Botschaft verwickelt war, und Hiller hatte wie üblich Versprechungen gemacht.
    Aber gleich nach dieser traurigen Angelegenheit kam es also. Wobei es eigentlich kaum als Gedanke zu bezeichnen war. Eher als eine schwache Ahnung, die in ihrem Bewusstsein nur für den Bruchteil einer Sekunde aufblitzte, aber dennoch einen Abdruck hinterließ.
    Und dieser Abdruck wurde plötzlich sichtbar, als sie sich eine Weile später an einen Tisch in der Kantine setzte, um den Mittagssalat des Tages zu essen.
    Gott weiß warum, dachte sie, aber plötzlich war sie da. Diese Ahnung.
    Dass es einen Zusammenhang geben könnte. Zwischen dem Würger und dieser verschwundenen Frau.
    Dass es ausgerechnet Ester Peerenkaas hatte treffen müssen.
    Es gab natürlich nichts, was diese willkürliche Hypothese stützte. Keinen Schimmer. Und die Wahrscheinlichkeit war wohl nicht mehr als eins zu tausend. Sie begann zu essen und überlegte, warum sie trotzdem aufgetaucht war. Offenbar, weil sich die beiden Fälle ineinander verhakt hatten, da sie ja beide in ihrem Kopf herumschwirrten.
    Ungefähr auf die gleiche Weise, wie sie auch immer echte Liebe mit Beerdigungsinstituten verknüpfte, da ihre erste große Liebe (irgendwann im Alter von zehneinhalb, wenn sie sich noch recht erinnerte) einen Vater gehabt hatte, dem ein eben solches gehörte.
    Stärker war die Verbindung vermutlich nicht, und als Reinhart kam und sich an ihrem Tisch niederließ, beschloss sie, nicht so dumm zu sein, diesen Gedanken auszusprechen.
    Was ihr umso dümmer erschien, als Reinhart noch mürrischer wirkte als sonst. Sie konnte nicht umhin, sie machte sich Gedanken, wie es eigentlich um ihn stand. Zunächst hielt sie diese direkte Frage noch zurück, aber als er sich Kaffee aufs Hemd kleckerte und so laut fluchte, dass es im ganzen Raum zu hören war, fragte sie ihn doch.
    »Alles in Ordnung«, erwiderte Reinhart. »Es ist nur dieser verfluchte Fall, der mir die Seele zermürbt.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du eine Seele hast«, versuchte Moreno zu scherzen, aber das schien nicht die rechte Ebene zu sein.
    Aber die ganz falsche offenbar auch nicht, denn er kommentierte ihren Satz nicht einmal.
    »Und dann ist da noch die andere«, brummte er stattdessen. »Diese verschwundene Frau. Hast du seit gestern schon mal mit Inspektorin Sammelmerk gesprochen?«
    »Nein«, musste Moreno zugeben. »Warum?«
    Reinhart kaute sein Brot und schaute eine Weile ins Nichts, bevor er ihr eine Antwort gab.
    »Sie hat doch genau wie du mit einer Freundin gesprochen. Ich habe sie nur kurz heute Morgen gesehen, und sie hat den Namen erfahren.«
    »Den Namen?«
    »Ja, ich kriege ihn seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Frau Peerenkaas hat den Namen des Mannes erwähnt, mit dem sie gerade eine Beziehung eingehen wollte, und über den Namen muss ich seitdem die ganze Zeit nachdenken… jetzt schon seit zwei Stunden. Verdammte Scheiße!«
    »Wie heißt er denn?«, fragte Moreno und spürte, wie ihr Puls schneller wurde.
    »Brugger«, sagte Reinhart.
    »Brugger?«
    »Ja, Amos Brugger. Ich habe im Telefonbuch nachgesehen, aber es gibt niemanden in ganz Maardam, der so heißt… aber ich habe da irgendwie so eine Assoziation, ich weiß nur nicht,

Weitere Kostenlose Bücher