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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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Ewa Moreno nur zu gut, warum die junge Anwältin nicht mit einem ihrer männlichen Kollegen hatte sprechen wollen.
    Rooth hätte dafür nicht das geringste Verständnis gehabt, dachte sie. Und Münster oder Reinhart vermutlich auch nicht.
    Die Frage war, ob sie selbst es hatte. Aber interessant war es auf jeden Fall, das musste sie zugeben. Jedenfalls die ersten zwanzig Minuten.
    Danach war es nicht mehr so witzig.
    Als sie zu den letzten Runden der Jagd nach diesen Männern kamen. Zur Entwicklung seit ungefähr Mitte Dezember.
    »Wild card?«, fragte Moreno nach. »Du hast also eine wild card gezogen… einen Mann, von dem du überhaupt nichts gewusst hast? Nicht einmal seinen Namen?«
    »Stimmt«, sagte Anna Kristeva und nickte mit finsterer Miene. »Aber als ich ihn treffen wollte, bin ich krank geworden, deshalb hat Ester ihn übernommen.«
    »Gegen deinen Willen?«
    »Ja. Sie hat ihn mir weggeschnappt, ganz einfach.«
    »Und wie hast du reagiert?«
    »Ich war wütend. Aber ich konnte ja nicht viel daran ändern. Wir haben uns danach auch kaum noch gesehen… nur ein paar Mal miteinander telefoniert. Deshalb weiß ich auch nicht, ob sie ihn am Dienstag getroffen hat… am vorigen Dienstag, der Zehnte muss es gewesen sein.«
    »Wo? Weißt du, wo sie sich treffen wollten?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was weißt du über diesen Mann?«
    Anna Kristeva stieß eine nachdenkliche Rauchwolke aus.
    »Nicht besonders viel. Ich glaube, sie haben sich nicht sehr oft getroffen… möglicherweise war es jetzt erst das zweite Mal. Sie hat etwas in der Richtung erwähnt, dass er bis Weihnachten beschäftigt sei und dass sie selbst dann für zwei Wochen auf die Kanarischen Inseln wollte…«
    »Allein?«
    »Nein, sie ist mit einer Kollegin geflogen. Vielleicht solltest du die mal fragen, sie weiß bestimmt mehr als ich.«
    Moreno blätterte ein paar Seiten auf ihrem Block zurück.
    »Ist das Karen deBuijk, die du meinst?«
    Anna Kristeva überlegte.
    »Ich glaube ja«, sagte sie. »Ich kenne sie nicht. Aber ich habe im Hinterkopf, dass sie Karen heißt.«
    »Eine Kollegin von mir wird heute Nachmittag mit ihr sprechen«, erklärte Moreno.
    Anna Kristeva schlug sich die Hand vor den Mund.
    »Mein Gott«, rief sie aus. »Dann nehmt ihr die Sache wirklich ernst. Was glaubst du, ist ihr irgendwas zugestoßen?«
    »Wir wissen es noch nicht«, sagte Moreno. »Aber es ist kein gutes Zeichen, dass sie seit einer ganzen Woche verschwunden ist.«
    »Nein«, musste Anna Kristeva zugeben. »Das ist es natürlich nicht.«
    Moreno räusperte sich und stellte ihr Sherryglas hin, das sie die ganze Zeit in der Hand gedreht hatte.
    »Wie dem auch sei, wir müssen versuchen, diesen Mann zu identifizieren«, sagte sie. »Das Einzige, was du über ihn sagen kannst, ist also, dass Ester ihn das erste Mal in Keefer’s Restaurant getroffen hat, das liegt in der Molnarstraat, nicht wahr?«
    Anna Kristeva nickte.
    »Und das war am achten Dezember, an einem Freitag?«
    »Ja.«
    »Wie hat sie ihn beschrieben?«
    »So gut wie gar nicht. Er war offenbar klasse. Ich glaube, er hat sie reichlich betört, aber mehr weiß ich nicht… keine Details, sie hat nach diesem ersten Treffen gar nichts erzählt. Und später auch nicht, aber vielleicht war es ja auch so, dass dieses date am letzten Dienstag erst ihr zweites Treffen war… oder ihr erstes richtiges sozusagen.«
    »Glaubst du das?«
    »Ja, eigentlich schon… wenn es stimmt, was sie gesagt hat, dass er vor Weihnachten und während der Feiertage keine Zeit hatte… aber sie kann mich natürlich auch angelogen haben.«
    »Warum sollte sie lügen?«
    »Damit ich nicht eifersüchtig werde. Ich war ziemlich wütend, weil sie auf diese Art vorgegangen ist, das war nicht nach den Regeln.«
    »Was für Regeln?«
    »Natürlich keinen schriftlich festgelegten. Aber es gibt doch immer ein Netzwerk ungeschriebener Regeln. Das lernt man in diesem Beruf, wenn auch sonst nicht viel.«
    Sie breitete die Arme aus und lächelte ein wenig entschuldigend.
    »Ich verstehe«, sagte Moreno. »Kein Name also?«
    »Nein.«
    »Da bist du dir ganz sicher?«
    »Absolut. Ich würde mich daran erinnern, wenn sie ihn genannt hätte. Die einzigen Details, von denen ich weiß, das ist das mit dem Schlips und dem Buch, aber das wusste ich ja schon, bevor sie ihn getroffen hat… roter Schlips und ein rotes T.S. Eliot-Buch. Daran sollte sie ihn erkennen, wie schon gesagt.«
    Moreno nickte. Darüber hatten sie bereits gesprochen.
    »Nichts über

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