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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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Parkplatz zu finden.
    Rooth beschloss, man solle doch am besten zunächst die Essensfrage regeln, bevor man das Personal überfiel. Sammelmerk äußerte keine abweichende Meinung, und da sie ziemlich zeitig eingetroffen waren, konnten sie einen Fenstertisch mit Blick auf den Kanal ergattern.
    »Ziemlich viel verlangt, dass sie sich noch an Gäste erinnern sollen, die sie vor einem Monat hatten«, sagte Sammelmerk. »Das heißt, wenn sie nicht häufiger hier waren.«
    »Wovor ich mich an seiner Stelle hüten würde«, meinte Rooth. »Wenn ich eine Frau gefunden habe, die ich umbringen will, dann werde ich wohl kaum vorher häufiger mit ihr in die Kneipe gehen. Zumindest nicht ins gleiche Lokal.«
    »Wir wissen nicht, ob er sie umgebracht hat«, wies Sammelmerk ihn zurecht. »Wir wissen nicht einmal, ob sie überhaupt tot ist.«
    »Es gibt da so einiges, was wir nicht wissen«, fuhr Rooth fort. »Wenn wir das vergleichen mit dem, was wir andererseits in diesem Fall wissen, ja, dann ist das verdammt viel… nun ja. Ich nehme an, deshalb stellen wir auch in alle möglichen Richtungen Vermutungen an. Wie war eigentlich die Arbeit in Aarlach?«
    Sammelmerk zuckte mit den Schultern.
    »Mir hat es ganz gut gefallen. Obwohl wir auch dort manchmal gezwungen waren, im Dunkeln zu tappen, das muss ich zugeben.«
    »So ist es nun einmal«, sagte Rooth und schaute sich in dem halb leeren Lokal um. »Und jetzt gehen wir folgendermaßen vor: Wenn wir das Essen bekommen haben, zeige ich der Kellnerin das Foto… dann kann sie unter ihren Kollegen herumfragen, während wir essen. Auf diese Art und Weise läuft es sozusagen von allein, ohne dass wir unsere Finger im Spiel haben müssen.«
    Sammelmerk dachte einen Moment nach.
    »Gute Idee«, sagte sie.
    »Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen«, lachte Inspektor Rooth überlegen.
    Auch wenn die Methode ausgezeichnet war, so brachte sie doch keinen Treffer.
    Als Rooth und Sammelmerk Keefer’s nach fast zwei Stunden verließen, hatte sich die Mittagsschicht – insgesamt neun Angestellte – das Foto von Ester Peerenkaas angesehen.
    Keiner von ihnen konnte sich daran erinnern, sie als Gast im Restaurant gesehen zu haben, weder am 8. Dezember noch an einem anderen Tag. Oder irgendwo anders. Von den neun hatten nur vier am betreffenden Abend Dienst gehabt, aber auch aus diesem Quartett erinnerte sich keiner daran, dass ein Mann mit roter Krawatte in Gesellschaft T.S. Eliots an irgendeinem Tisch gesessen hatte. Rote Schlipse gab es natürlich immer mal wieder, vor allem um Weihnachten herum, aber Bücher waren ein ungewöhnliches Zubehör, so wurde gesagt. Ganz gleich, in welcher Farbe.
    Man konnte natürlich auch nicht beschwören, dass so ein Paar wie das gesuchte
nicht
da gewesen wäre. An einem normalen Abend musste man sich um rund sechzig, siebzig Gäste kümmern, an den Freitagen konnten es über hundert sein.
    »Verstehe«, sagte Rooth. »Nun ja, wir bedanken uns trotzdem. Und das Steak war auch nicht schlecht. Wenn auch etwas teuer. Ach übrigens, wie viele haben sonst noch an diesem Abend gearbeitet… und wie können wir sie erreichen?«
    Eine blondierte Frau in den Fünfzigern, die eine Brille der Mittelgewichtsklasse trug und nach allem zu urteilen eine Art Chefstellung innehatte, erklärte, dass normalerweise ein Dutzend Personen Abendschicht hätten, an Freitagen und Samstagen noch ein, zwei mehr. Wer am 8. Dezember die Bestellungen aufgenommen und serviert hatte, da hatte sie natürlich keine Ahnung, aber Rooth bekam einen Zettel mit einer Telefonnummer, die er anrufen konnte. Die der Personalchefin genauer gesagt, sie hieß Zaida Mergens und kümmerte sich um das Personal und die Gehaltslisten.
    »Ausgezeichnet«, sagte Rooth, faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in die Innentasche. »Wir lassen von uns hören.«
    »Vielleicht bei einem kleinen Abendessen?«, schlug die Frau vor. »Aber dann empfehle ich Ihnen, vorher einen Tisch zu reservieren. Was ist eigentlich passiert? Aber darauf wollen Sie uns sicher keine Antwort geben?«
    »Das würden wir gern«, erklärte Rooth. »Das Problem ist nur, dass wir selbst nicht die geringste Ahnung haben.«
    Kriminalinspektorin Ewa Moreno wusste seit langer Zeit, wie der perfekte Morgen auszusehen hatte.
    Nachdem frau intensiv den Mann ihres Lebens geliebt hatte, sollte sie ausgeruht aufwachen. Sich eine Weile wie eine Katze räkeln. Dann ein ordentliches Frühstück im Bett zu sich nehmen, während sie die Morgenzeitung

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