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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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Aber ich wollte Sie noch erwischen, bevor Sie zur Arbeit gehen.«
    »Das ist Ihnen geglückt.«
    »Es gibt da etwas, was mich wundert.«
    »Ach ja? Na gut, ich höre, aber bitte machen Sie es kurz.«
    »Natürlich. Ich wollte Sie nicht wecken… also, eine Frage. Bleiben Sie bei Ihrer Meinung, dass Sie Henry Moll und das Buch, das ich Ihnen gezeigt habe, nicht kennen?«
    »Ob ich dabei bleibe? Ich verstehe nicht…«
    Zwei Sekunden Schweigen.
    »Wie hieß das Buch noch?«
    »
Strangler’s Honeymoon.
Herausgegeben 1932 bei Thornton & Radice.«
    »Ach ja… nein, ich kann mich nicht daran erinnern. Und ich begreife nicht, worauf Sie hinauswollen mit Ihren Fragen. Könnten wir dieses Gespräch jetzt beenden? Ich denke nicht…«
    »Ich habe ein wenig in einer Doktorarbeit gelesen!«
    »Was?«
    »In Ihrer Doktorarbeit.
Narrative Structures in Popular Fiction


so heißt sie doch, oder?«
    Keine Antwort.
    »Und da ist etwas, worüber ich die ganze Zeit nachdenke.«
    »Und was?«
    War zum ersten Mal ein Hauch von Angst in seiner Stimme zu hören? Oder war es nur seine Einbildung und eigene Erwartung, die ihm einen Streich spielten?
    »Dass Sie sowohl über Moll als auch über das Buch in Ihrer Arbeit schreiben und trotzdem behaupten, Sie würden beides nicht kennen.«
    »Moll?«, wiederholte deFraan nachdenklich. »Ja, kann sein, dass ich auf ihn gestoßen bin… aber ich habe meine Doktorarbeit vor mehr als fünfzehn Jahren abgeschlossen. Wenn ich mich noch recht erinnere, so habe ich mehr als zweihundert Autoren und dreimal so viele Bücher darin erwähnt, man kann doch schwerlich erwarten, dass…«
    »Und Benjamin Kerran?«
    »Kerran? Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Worauf wollen Sie überhaupt hinaus? Ich denke nicht im Traum daran…«
    »Dann erinnern Sie sich auch nicht an den Namen Benjamin Kerran? Ich glaube, ich habe ihn gestern schon erwähnt… so heißt nämlich der Mörder im Buch. Der Würger.«
    Weitere fünf Sekunden Schweigen. Dann legte deFraan den Hörer auf.
    Van Veeteren tat es ihm gleich. Lehnte sich gegen die Kissen im Bett zurück.
    Erste Runde, dachte er. Kein Vorteil für eine Seite.
    Aber wenn –
wenn
es die richtige Beute ist, die ich da im Visier habe, dann weiß er jetzt, dass ich weiß. Daran gibt es keinen Zweifel, ich habe es ja hier mit keinem Dummkopf zu tun. Eine Tatsache, die die Voraussetzungen für eventuell noch folgende Runden ganz klar verändert. Und zwar reichlich radikal.
    Aber dennoch!, dachte er, als er eine Viertelstunde später unter der Dusche stand. Es fehlt was.
    Die Scham des Mörders beispielsweise – dieser Blick oder die spezifisch belegte Stimme –, davon hatte er nicht einen Deut registrieren können. Er hatte eine ziemlich hohe Trumpfkarte ausgespielt und geerntet… ja, was eigentlich?
    Nichts. Das festzustellen, war nahe liegend. So ein Mist. Er spürte, wie der Zweifel und die Unschlüssigkeit in ihm zu nagen begannen, vertraut wie alte chronische Krämpfe, aber statt das Ganze näher in Augenschein zu nehmen, verließ er lieber die Dusche. Trocknete sich umständlich ab, stellte das Kaffeewasser auf und widmete sich der Schachaufgabe in der Allgemejne.
    Ein Drei-Züge-Matt mit diversen Unbekannten. Alles hat seine Zeit.

45
    Reinhart träumte.
    Zwei verschiedene Träume gleichzeitig, wie es schien, der eine schlimmer als der andere. Teilweise war seine Tochter Joanna, teilweise ihre rothaarige Freundin Ruth dabei, sein linkes Bein in eine Art Teig einzubacken, deshalb fühlte es sich so schwer an… Sie hatten vor, ihn in voller Größe in Teig zu backen, um ihn dann als ganz besonderes Ausstellungsobjekt zu einer Geburtstagsfeier im Kindergarten mitnehmen zu können, wie sie erzählt hatten. Sie wollten den Teig mit allen möglichen kleinen Dingen wie Seesternen, Flaggen und funkelnden Steinchen dekorieren und damit den ersten Preis bei einem Wettbewerb gewinnen – eine Reise nach Disneyland bei Paris. Allein bei dem Gedanken daran wurde Reinhart von Wellen des Ekels überspült, aber er konnte nicht protestieren, da sie ihm als Erstes eine ordentliche Dosis Morphium verpasst hatten, seine Zunge lag halb tot wie eine ans Ufer gespülte Qualle in seinem Mund, es war alles so schrecklich erbärmlich…
    Zum anderen Teil wanderte er durch eine lärmende Stadt auf dem Weg zu einem Unfall. Seinem eigenen Unfall. Etwas würde passieren, bis jetzt war noch unklar was, aber er ging seinem Schicksal so sicher entgegen, als handle es sich um die

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