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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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werden, pflegen auch nicht gerade im Rampenlicht gelebt zu haben. Gibt es jemanden, der in dieser Beziehung anderer Meinung ist?«
    Das war niemand. Reinhart holte seine Pfeife und den Tabak heraus und überließ es Münster, das zusammenzufassen, was im Laufe des Tages in »technischer Hinsicht« herausgekommen war.
    »Ein Monat scheint recht gut hinzukommen«, begann Münster. »Meusse schätzt es jedenfalls, und wir wissen alle, was eine Schätzung von Meusse normalerweise wert ist… oder? Die Todesursache ist klar. Erwürgen. Lang anhaltender, fester Druck auf den Kehlkopf. Nur mit den Händen, wahrscheinlich von hinten, höchstwahrscheinlich von jemandem, der ziemlich stark war. Keine Vergewaltigung, keine Spur von irgendeinem Kampf. Keine Besonderheiten, kann man wohl sagen.«
    Er machte eine Pause und schaute sich um.
    »Weiter«, sagte Reinhart.
    »Der Tatort ist wahrscheinlich identisch mit dem Fundort. Jemand ist vor vier, fünf Wochen bei Martina Kammerle zu Besuch gewesen. Hat sie ermordet und sie in die Müllsäcke gepackt… von denen es im Besenschrank übrigens mehrere gibt, er kann sie dort rausgenommen haben… ja, und dann hat er sie unters Bett geschoben und ist verschwunden. Die Tür fällt ohne Schlüssel ins Schloss. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass etwas aus der Wohnung mitgenommen wurde oder dass sie durchsucht worden wäre, aber das können wir natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Kein Alkohol im Blut des Opfers, keine zurückgebliebenen schmutzigen Teller oder Gläser. Sollte sie Juwelen im Millionenwert in ihrer Wohnung aufbewahrt haben, dann müssten wir uns natürlich auf eine Raubmordtheorie einstellen, aber bis jetzt deutet nichts auf einen derartigen Tatbestand hin.«
    »Gibt es überhaupt etwas, was auf irgendetwas hindeutet?«, wollte Rooth wissen, bekam aber keine Antwort.
    »Fingerabdrücke?«, fragte Krause.
    »Nix«, sagte Münster. »Es sieht so aus, als ob der Täter hinter sich sauber gemacht hätte. Es ist so gut wie kein Fingerabdruck in der Wohnung zu finden… ja, Mulder meint, dass offenbar jemand mit einem Tuch stundenlang durch die Wohnung gegangen sein muss. Es gibt natürlich einige an Porzellan und Büchern, aber die meisten stammen vom Opfer selbst… dass der Rest von der Tochter ist, ist natürlich eine nahe liegende Vermutung.«
    »Gewissenhafter Typ«, sagte Reinhart. »Also brauchen wir uns da keine weiteren Hoffnungen zu machen?«
    »Höchstwahrscheinlich nicht«, sagte Münster.
    »Und wir haben keine frei herumlaufenden Berühmtheiten«, fragte Jung, »die gern hier und da mal eine Frau erwürgen?«
    Münster schüttelte den Kopf.
    »Habe ich mir schon angeschaut«, erklärte er. »Aber ich denke nicht. Jedenfalls nicht in der Nähe von Maardam.«
    Reinhart hatte seine Pfeife angezündet und ließ jetzt eine Rauchwolke über die Versammlung schweben.
    »Also mit anderen Worten ein debütierender Wahnsinniger. Sonst noch was?«
    »Nichts Wesentliches«, sagte Münster. »Es kann ja wohl jeder die Berichte selbst lesen, oder?«
    »Doch, ja«, sagte Reinhart. »Das wird dann die Hausaufgabe für morgen. Ich weiß nicht, wie lange wir mit so großer Besatzung dran bleiben können, aber bis auf weiteres ist es das Beste, wenn alle versuchen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sonst ist da nicht viel, und drei Augen sehen mehr als eins.«
    »Zweifellos«, sagte Rooth. »Und Kaffee ohne Torte ist besser als gar kein Kaffee. Kriegen wir eigentlich… ?«
    Reinhart ignorierte auch diese Frage.
    »Die Nachbarn?«, fragte er stattdessen. »Jung und Rooth, bitte.«
    Jung erklärte, dass sie gemeinsam mit den Schutzmännern Klempje, Dillinger und Joensuu sechs Stunden lang in der Moerckstraat von Tür zu Tür gegangen waren und dass das Ergebnis erdrückend mager ausgefallen war. Niemand – nicht eine einzige Seele der zweiundneunzig aufgeführten Personen, die sie befragt hatten – hatte auch nur das Geringste über Martina Kammerle gewusst.
    Und ganz genauso wenige hatten etwas über ihre Tochter Monica sagen können.
    »Es ist kein Wunder, dass man ein bisschen nachdenklich wird«, sagte Jung. »Und bedrückt. Violeta Paraskevi, die Wand an Wand mit den Kammerles wohnt, ist die einzige, der aufgefallen ist, dass da möglicherweise etwas nicht stimmt.
Möglicherweise,
wohlgemerkt. Und ihr ist es ja auch nur zu verdanken, dass Traut beschlossen hat, den Hausmeister zu holen.«
    »Und der?«, wunderte Münster sich. »Hatte der Hausmeister nichts zu

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