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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Lappen.
    »Zurück an die Arbeit!«, befahl Bruder Tránsito. »Die Vorstellung ist vorbei!«
    Während die Frauen und Männer wieder an ihre Arbeit gingen, trat Tránsito auf Arquimaes zu.
    »Siehst du, Bruder«, sagte er, »du hast die Gewalt in unser Kloster gebracht! Es ist besser für uns alle, wenn du so schnell wie möglich von hier verschwindest.«
    »Gleich morgen früh werde ich aufbrechen, Bruder«, antwortete der Alchemist. »Und ich werde niemals zurückkommen.«

IV
    Der Schatzsucher
    H inkebein hockt an seinem Platz. Er spricht gerade mit einer Frau, die ihm eine Tüte mit Lebensmitteln gegeben hat. Neben ihm auf dem Boden liegen noch weitere Tüten, die er von den Leuten bekommen hat.
    »Passen Sie auf sich auf und achten Sie auf Ihre Gesundheit, Sie haben noch ein ganzes Leben vor sich«, sagt die Frau im Weggehen. »Und essen Sie das Schinkenbrot, das ich Ihnen gebracht habe!«
    »Danke, Señora Ménez, vielen Dank.«
    Wir gehen zu ihm. Zufrieden schaut er sich den Inhalt der Tüte an.
    »Die Leute mögen dich wohl«, bemerkt Metáfora.
    »Und hinterher beschwerst du dich, dass sie sich nicht von ihrem Geld trennen können«, sage ich.
    »Da kann man mal sehen! Seit ich verprügelt worden bin, behandeln mich die Leute im Viertel viel besser. Sie bringen mir Essen, geben mir Geld …«
    »Jammerst du ihnen am Ende was vor, damit sie Mitleid mit dir haben?«
    »Sag so was nicht, Metáfora, bitte. So einer bin ich nicht.«
    »Klar, du bist ein herzensguter Mensch, der niemandem je etwas zuleide getan hat!«
    »Ich war ein ehrenwerter Archäologe. Und ich bin es noch! Du kannst dir nicht vorstellen, was ich alles ausgegraben habe! Keine Ruinen, Schätze habe ich gefunden! Du sprichst mit Juan Vatman!«
    »Mit wem? Wer ist das denn?«, fragen Metáfora und ich gleichzeitig.
    »Juan Vatman! Der Archäologe, der die mittelalterliche Festung von Angélicus entdeckt hat! Ich bin Juan Vatman!«
    »Von so einer Festung habe ich noch nie gehört«, sagt Metáfora. »Und dein Name sagt mir auch nichts.«
    »Du musst noch viel lernen! Die Welt ist voll von wertvollen Menschen, die du nicht kennst. Aber das wirst du noch merken, wenn du größer wirst. Und du wirst lernen, wertvolle Menschen von wertlosen zu unterscheiden!«
    »Hör mal, Hinkebein … Wenn du so gut bist, wie du behauptest, dann kannst du uns sicher weiterhelfen.« Ich zeige ihm die Münze, die mir Cristóbal geschenkt hat. »Was hältst du davon?«
    Vorsichtig nimmt er die Münze in die Hand und betrachtet sie eingehend. Er dreht und wendet sie, betastet sie, reibt an der Oberfläche, streicht mit dem Finger darüber …
    »Die Münze muss mindestens tausend Jahre alt sein!«, urteilt er schließlich. »Sie ist echt!«
    »Und wie viel kriegt man dafür?«
    »Der Wert solcher Dinge wird nicht in Geld gemessen, sondern in ihrer kulturellen und historischen Bedeutung. Jedenfalls ist die Münze sehr abgegriffen. Die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen, man kann kaum die Beschriftung lesen. Seht ihr, sie ist fast ganz blank. Man müsste sie genauer untersuchen, um ihre Herkunft zu bestimmen. Wo habt ihr sie gefunden?«
    »Das können wir nicht sagen«, antwortet Metáfora. »Es ist ein Geheimnis.«
    »Wenn ihr mir nicht vertraut, kann ich euch nicht helfen. Nehmt eure Münze und kommt erst wieder, wenn ihr glaubt, dass ich euer Vertrauen verdiene! Haut ab!«
    »Sei nicht so! Wir wollten doch nur …«
    »Ihr kommt hier mit einer Münze an, schmiert mir Honig um den Bart und dann … dann nehmt ihr sie mir wieder ab. Was wollt ihr eigentlich?«
    »Nichts, wir wollten nur deinen fachmännischen Rat«, sage ich beschwichtigend. »Wir dachten, du könntest uns helfen.«
    »Irgendwann vielleicht. Für heute hab ich genug von euch. Kommt morgen wieder, möglicherweise kann der alte Bettler ja euer Problem lösen!«
    Wir sind wohl zu weit gegangen, Hinkebein ist beleidigt. Wir beschließen, ihn für heute in Ruhe zu lassen. Vielleicht hat er ja morgen bessere Laune.
    Metáfora und ich gehen in die Stiftung und ziehen uns in mein Zimmer zurück. Bevor wir die Münze meinem Vater oder Señor Stromber zeigen, wollen wir im Internet recherchieren.
    »Mal sehen, was wir finden«, sage ich und mache den Computer an. »Möglicherweise ist sie irgendwo abgebildet. Fast alle Münzen aus dem Mittelalter sind katalogisiert.«
    »Das Problem ist nur, man kann fast nichts lesen … Hier, da steht … A Q … I A … Sieht aus wie der Anfang und das Ende eines Wortes –

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