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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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aber die mittleren Buchstaben fehlen.«
    Bei Google finden wir mehrere interessante Seiten mit Abbildungen von alten Münzen, aber keine sieht aus wie unsere.
    Jemand klopft an meine Tür. An der Art zu klopfen erkenne ich, dass es Sombra ist. Schnell stehe ich auf und öffne.
    »Störe ich?«, fragt er.
    »Nein, nein, komm ruhig rein.«
    »General Battaglia will sich den ersten Keller ansehen. Ich habe versucht, ihn davon abzubringen, aber dein Vater hat mich angewiesen, seine Arbeit nicht zu behindern. Also muss ich nächsten Samstag …«
    »Dürfen wir mitkommen?«, fragt Metáfora. »Ich würde mir schrecklich gerne ansehen, was es da alles gibt. Ich bin verrückt nach alten Sachen.«
    »Tja, ich weiß nicht, ob der General damit einverstanden ist. Er geht davon aus, dass er da unten alleine sein wird …«
    »Er hat bestimmt nichts dagegen«, bettelt Metáfora.
    »Ich würde auch gerne mitkommen«, sage ich. »Ich war schon seit Jahren nicht mehr im Keller. Kann mich kaum noch erinnern, wie es da aussieht. Ich glaube nicht, dass es den General stört. Ich rede auch gerne noch mal mit Papa. Er wird es uns sicher erlauben.«
    »Versprecht euch nicht zu viel davon, so interessant ist es gar nicht. Was ist das denn da? Woher habt ihr die Münze?«
    »Die hat ein Freund von uns in der Schule gefunden«, erkläre ich. »Er hat sie mir geschenkt. Sie lag in einer Ruine.«
    »In der Schule? Wann hat er sie gefunden? Gab es noch mehr davon?«
    »Heute, in der Pause. Ja, er hat noch mehr davon gefunden.«
    »Wo genau?«
    »Es gab ein … ein kleines Erdbeben. Eine Mauer ist eingestürzt und … Na ja, da hat er sie entdeckt …«
    Sombra sieht sich die Münze ganz genau an.
    »Ich wusste gar nicht, dass du dich für Münzen interessierst«, sage ich. »Ich dachte, Bücher wären deine Leidenschaft.«
    »Na ja, mich interessiert eben alles, was mit dem Mittelalter zu tun hat.«
    »Woher weißt du, dass sie aus dem Mittelalter stammt?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich nehme es an. Sieht ganz danach aus … Also gut, Samstagmorgen treffen wir uns vor der Kellertür. In Ordnung?«
    Nachdem er gegangen ist, durchsuchen wir wieder das Internet. Aber wir finden nichts, das uns weiterhilft. Was uns am neugierigsten macht, ist die Tatsache, dass sowohl Hinkebein als auch Sombra sie auf den ersten Blick für echt gehalten haben. Ob sie wohl tatsächlich aus dem Mittelalter stammt?
    »Arturo, erinnerst du dich immer noch nicht, was bei Jazmín passiert ist?«, fragt mich Metáfora plötzlich.
    »Ich glaube, es ist gar nichts passiert. Der Tätowierer muss irgendeine Halluzination gehabt haben. Vielleicht war der Mann gestresst, du weißt ja, wie das ist, wenn die Leute zu viel arbeiten.«
    »Ja, dann fangen sie sogar an, Buchstaben zu sehen, die sich bewegen. Und du kannst mir sicher auch nicht erklären, was passiert ist, als du dich mit Horacio geprügelt hast, nehme ich an?«
    * * *
    »Hallo, Mama, es ist mal wieder länger her. In letzter Zeit ist so viel passiert, das ich total durcheinander bin. Meine Schulnoten sind ziemlich okay, ich werde wohl ein gutes Zeugnis bekommen.«
    Eine Weile betrachte ich das Bild meiner Mutter – ich finde sie mit jedem Mal hübscher. Sie sieht so vornehm aus, wie eine Königin. Ich muss unbedingt irgendwann ihre Familie kennenlernen, die weit weg wohnt. Ich weiß, dass ihr Vater, also mein Großvater, so sauer auf Papa ist, dass er mich deswegen nicht besuchen kommt. Er gibt ihm wohl die Schuld an Mamas Tod und kann ihm einfach nicht verzeihen. Ich weiß, dass mein Vater keine Schuld daran trägt – nur weil sie gemeinsam auf der Suche nach Büchern und Pergamenten nach Ägypten gefahren sind, macht ihn das nicht automatisch verantwortlich. Mein anderer Großvater, der Vater meines Vaters, wurde schon vor einigen Jahren in die geschlossene Psychatrie eingewiesen.
    Wie dem auch sei, irgendwann muss ich mit Mamas Vater sprechen, um ihm zu erklären, wie ich das sehe. Wahrscheinlich wird er sowieso nicht auf mich hören, aber ich will es wenigstens versuchen.
    »Ich bin froh, dass Metáfora meine Freundin ist. Ich bin furchtbar gerne mit ihr zusammen. Das mit Papa und Norma geht auch voran, ich denke, ihre Beziehung gibt ihm neuen Mut. Aber ich möchte, dass du eins weißt: Egal welche Frau jemals dieses Haus betritt, du wirst immer an erster Stelle stehen! Du bist und bleibst die Königin der Stiftung, meines Herzens und auch Papas Herzens. Du wirst nicht glauben, was mir neulich passiert ist,

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