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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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waren seine Pläne zunichtegemacht.
    »Was ist passiert?«, gelang es ihm schließlich zu fragen. »Was soll das? Was geht hier vor?«
    »Die Nacht war großzügig und hat meinem geliebten Schüler Genesung gebracht«, antwortete Arquimaes ruhig. »Der Himmel ist ihm zu Hilfe gekommen.«
    »Aber … aber … Das ist unmöglich! Er lag im Sterben!«
    »Ich habe mich wieder erholt«, sagte Arturo fröhlich und quicklebendig. »Die Wunde war nicht so tief wie befürchtet und Arquimaes’ Bemühungen waren erfolgreich.«
    »Bemühungen? Aber er hatte doch gar keine Medizin … Er muss Zaubermittel verwendet haben, um dich zu retten! Hexerei! Das ist Hexerei!«, rief Morfidio. »Du wirst auf dem Scheiterhaufen enden! Die Bauern hatten recht!«
    »Nein, mein Graf. Ich habe keine Hexerei betrieben. Hier in der Zelle gibt es nämlich nichts, was darauf hindeutet. Und wie du sehr wohl weißt, benötigen Hexenmeister Eingeweide von Tieren, Amulette und andere Hilfsmittel. Von mir aus kannst du die Zelle durchsuchen lassen, wenn du willst. Doch du wirst nichts finden, was mit Hexerei zu tun hat.«
    Vor Wut schäumend, trat Morfidio auf Arquimaes zu, die Faust um den Griff seines Schwertes geballt.
    »Du machst dich nicht über mich lustig! Du nicht!«, brüllte er. »Ich werde es nicht zulassen, dass du mich zum Narren hältst! Ich weiß, dass du Hexerei betrieben hast, und das wirst du mir teuer bezahlen! Dir bleibt nicht mehr viel Zeit zum Reden. Übermorgen werdet ihr beide auf den Scheiterhaufen geworfen, du und dein Gehilfe. Das ist mein letztes Wort!«
    Mit zornesrotem Gesicht stürmte er aus der Zelle, gefolgt von seinen verwirrten Dienern, die er beschimpfte und mit Drohungen überhäufte.
    »Wenn ich herausfinde, dass ihm einer von euch geholfen hat, kann er sich auf was gefasst machen!«
    Wieder zurück in seinen Gemächern goss er sich Wein in ein Glas und versetzte einem seiner Hunde, der zur Begrüßung angelaufen kam, einen kräftigen Fußtritt.
    Doch obwohl sein Geist bald vom Wein benebelt war, kam ihm ein Gedanke, der ihn wieder glücklich machte.
    Es stimmt also, dachte er. Wenn Arquimaes fähig war, den sterbenden Jungen ins Leben zurückzuholen, dann verfügt er tatsächlich über das Geheimnis der Unsterblichkeit …

VIII
    Die neue Lehrerin
    H eute Morgen sieht Hinkebein nicht gut aus. Es ist ein grauer Tag und der eisige Wind lässt einem die Worte im Mund gefrieren.
    »Was ist los mit dir?«, frage ich ihn. »Du siehst krank aus. Hast du getrunken?«
    »Ich hatte eine schlechte Nacht und da hab ich halt ein wenig an der Weinflasche genippt. Um mich aufzuheitern«, gesteht er und zeigt auf eine halb leere Flasche. »Es tut mir nicht gut, bei Wind und Wetter draußen zu schlafen, zwischen Pappkartons, umgeben von Ratten und Kakerlaken. In den Großstädten treibt sich zu viel Gesocks rum. Anscheinend öffnen die Irrenanstalten nachts ihre Türen und lassen die Gefährlichsten raus.«
    »Hier, ich hab dir zum Frühstück einen Apfel und ein paar Scheiben Toast mitgebracht«, sage ich und gebe ihm die Lebensmittel. »Du solltest irgendwo hingehen, wo man dir hilft.«
    »Lieber erfriere ich auf der Straße!«, brummt er. »Seit ich das Bein verloren habe, hab ich keine Lust mehr, mich von irgendwem rumkommandieren zu lassen. Da verhungere ich lieber.«
    »Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben.«
    »Du bist ein netter Junge, Arturo, aber ich glaub nicht an Wunder. Was nicht ist, wird nicht mehr.«
    »Du hast kein Vertrauen. Alles kann wieder gut werden, nur der Tod ist ewig.«
    »Glaubst du das wirklich, oder sagst du das nur, um mich zu trösten? Meinst du, ich schlucke so einen Blödsinn?«
    »Es kann immer alles noch schlimmer werden, das stimmt. Aber es kann auch besser werden, glaub mir«, beharre ich.
    »Ja, ja, und wir sollen einfach nicht an das denken, was uns wehtut, nicht wahr? Meinst du, wir könnten so tun, als wäre nichts?«
    »Du nimmst alles zu tragisch … Also, ich geh dann mal in die Schule. Wir sehen uns später.«
    »Das Schlimmste hab ich dir ja noch gar nicht erzählt … Gestern Nacht hat es eine Schlägerei gegeben, gleich hier gegenüber. Ein Typ ist zusammengeschlagen worden, die haben ihm die Brieftasche geklaut und sind mit seinem Wagen abgehauen. Die Polizei war sofort da. Ich hab alles genau beobachtet.«
    »Du hättest etwas tun müssen, um dem Mann zu helfen«, sage ich.
    »Was kann ein Einbeiniger wie ich schon tun? Soll ich mir vielleicht auch noch das andere Bein

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