Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
Vater hat alles darangesetzt, Norma zu erobern, weil er von Anfang an etwas Bestimmtes von ihr wollte. Er ist keineswegs der arme Irre und etwas zerstreute Büchernarr, für den ich ihn immer gehalten habe. Aber wer ist mein Vater wirklich und was verbirgt er?
    Auch über Sombra fange ich an, mir Fragen zu stellen. Ich habe in ihm immer so etwas wie einen zweiten Vater gesehen; aber jetzt bin ich mir sicher, dass auch er mir etwas verschweigt.
    Von nun an werden sie es mit einem anderen, neuen Arturo zu tun bekommen. Mit einem Arturo Adragón, der wissen will, wer er ist.
    »Noch eine Frage, Papa … Stimmt es wirklich, dass du mich nach meiner Geburt in das Pergament gewickelt hast?«
    »Ja, das stimmt. Ich selbst habe dich in das Pergament gewickelt.«

XI
    Die kriegerische Königin
    S chon früh am Morgen kam die Sonne hervor und tauchte alles in blendend helles Licht, jedoch zogen zugleich tiefrot gefärbte Wolken am Himmel auf, was für diese Tageszeit sehr ungewöhnlich war. Die Wachposten der Königin verspürten eine eigenartige Furcht angesichts dieses diabolischen Phänomens, das einen Blutregen anzukündigen schien.
    Eine Stunde später war alles auf den Beinen. Die Bauern verabschiedeten sich von ihren Frauen und Kindern und bezogen Stellung auf dem Festungswall. Die Soldaten griffen zu Lanze und Schwert. Die Ritter legten mithilfe ihrer Knappen die Rüstungen an und sprachen ein Gebet, bevor sie ihre Gemächer verließen, bereit, dem Tod gegenüberzutreten.
    Alle waren überrascht, als sich Königin Émedi oben auf dem Hauptturm zeigte. Sie war wie eine Kriegerin gekleidet, mit einem Panzerhemd über ihrem königlichen Gewand und dem Silberschwert am Gürtel zum Zeichen ihrer königlichen Macht. Auf dem Kopf trug sie eine kleine Krone und ihre blonden Haare darunter wehten wie Goldfäden im Wind.
    Arquimaes, Arturo, Crispín, Leónidas und die anderen Ritter scharten sich um sie. Sie bildeten den Kommandostab zur Verteidigung des Schlosses. Auf alle Schilde war mit Arquimaes’ Spezialtinte ein A gemalt, ähnlich dem, das auf Arturos Stirn zu sehen war. Das Drachensymbol, das die emedianische Armee von Demónicus’ Truppen unterschied.
    Arturo kniete vor der Königin nieder, um ihren Segen für den bevorstehenden Kampf zu erbitten.
    Émedi legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte: »All unsere Hoffnungen ruhen auf dir, Arturo Adragón. Unser Leben und unser Besitz hängen von deinem Mut und deiner Unerschrockenheit ab. Was du auch tust, wir vertrauen auf dich. Ich hoffe, mein Atem wird dir die Kraft verleihen, die nötig ist, um der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen.«
    Und dann konnten alle sehen, wie die Königin mit ihren Lippen den Drachenkopf berührte, den der neu ernannte Befehlshaber der Armee auf der Stirn trug.
    »Mögen die Kraft und die Intelligenz des Drachen dich leiten!«, rief sie feierlich.
    Währenddessen hatte das teuflische Heer des Finsteren Zauberers vor dem Schloss Aufstellung genommen. Alle warteten auf den Befehl ihres obersten Heeresführers zum Angriff. Die Soldaten konnten es kaum erwarten, das Schloss zu stürmen und zu plündern. Man erzählte sich, dass es mit immensen Reichtümern angefüllt war. Allein der Gedanke an die reiche Beute, die sie dort erwartete, brachte sie schier um den Verstand.
    Plötzlich drang aus dem Wald hinter den Soldaten ein so ohrenbetäubendes Geheul, dass allen der Schreck in die Glieder fuhr. Es war ein durchdringender, gellender Schrei, und das Wesen, das ihn ausstieß, war halb Mensch, halb Tier.
    Kurz darauf schoss, begleitet von einem Schwarm schwarzer Vögel, ein Drache zwischen den Bäumen hervor. Auf seinem Rücken saß ein Ritter, bewaffnet mit Schwert und Schild. Sein Gesicht war von einem Helm bedeckt, doch jeder ahnte, dass es Ratala war, der sich dahinter verbarg.
    Zur selben Zeit lösten sich sechs Reiter mit einer weißen Fahne aus den Reihen der feindlichen Armee und ritten auf das Schloss zu. In sicherer Entfernung hielten sie an, um Demónicus’ Standarte zu entfalten, damit die Belagerten wussten, in wessen Auftrag sie kamen.
    Doch wie groß war ihre Überraschung, als sie sahen, dass der Boden vor dem Schloss mit Büchern übersät war. Sie konnten sich nicht erklären, warum Königin Émedi Tausende von Büchern über die Festungsmauer hatte werfen lassen. Wahrscheinlich, dachten sie, handelte es sich um eine verzweifelte Geste der Unterwerfung. Vielleicht hatten die belagerten Feinde die Hoffnung, dass sich

Weitere Kostenlose Bücher