Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
außergewöhnliche Dinge zu vollbringen. Du bist hier aus einem Grund, den wir nicht kennen, der sich uns aber früher oder später erschließen wird. Du bist die wichtigste Größe in meinem Plan. Mit deiner Hilfe wird sich unsere Welt verändern.«
»Aber warum gerade ich? Ihr seid viel besser darauf vorbereitet, außergewöhnliche Dinge zu vollbringen und dieses Reich zu gründen, von dem Ihr sprecht. Ich bin nichts weiter als ein …«
»Ein Ritter! Wir wissen, dass du ein Ritter bist, der nicht gezögert hat, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um Émedis Reich zu verteidigen. Ein Ritter, der uns nun helfen wird, Arquimia zu gründen, ein Reich der Gerechtigkeit, damit unsere Kinder in einer besseren Welt leben können. Das bist du. Das ist es, was wir von dir wissen.«
Zufrieden lauschte Arturo den Worten seines Meisters. Doch so ganz vermochten sie seine Zweifel nicht zu zerstreuen.
»Wir wissen auch, dass du dich mit einer ganz besonderen Kraft ans Leben klammerst. Alle, die dich töten wollten, sind gescheitert. Erinnerst du dich daran, wie Morfidio dir in jener Nacht im Turm von Drácamont seinen Dolch in den Bauch gestoßen hat? Und wie dich Herejios Flammen eingehüllt und beinahe verbrannt haben? In dir ruht eine ganz besondere Kraft, und sie sagt viel über dich aus … Ja, Arturo, ich glaube, wir wissen, wer du bist. Und du weißt es auch.«
* * *
Nach drei Tagen erreichte die Karawane den Gipfel eines Hügels. Die Emedianer bereiteten sich darauf vor, hier für einige Zeit ihr Lager aufzuschlagen, wieder zu Kräften zu kommen, die Verwundeten zu pflegen und sich neu zu organisieren. Der Feind hatte die Verfolgung aufgegeben und langsam fühlten sie sich sicherer.
Die Mönche und die besten Heiler bemühten sich, die schrecklichen Wunden der Verletzten zu säubern, die sich entzündet hatten oder brandig wurden. Der Zustand vieler Opfer hatte sich wegen der fehlenden Hygiene und dem Mangel an Medikamenten verschlimmert. Seit sie aus dem Schloss geflohen waren, starben jede Nacht Frauen, Kinder, Soldaten, Bauern und Ritter.
»Die Waffen unserer Feinde waren vergiftet«, erklärte Arquimaes. »Demónicus kennt kein Erbarmen. Er rottet Menschen aus, wie ein Bauer das Unkraut auf seinen Feldern herausreißt. Gegen sein Gift sind wir machtlos.«
Königin Émedi war verzweifelt. Jeder sterbende Emedianer bereitete ihr unendlichen Kummer.
»Gibt es denn keine Formel, mit der man diese tapferen Leute heilen kann?«, fragte sie den Alchemisten.
»Es tut mir leid, Königin«, antwortete Arquimaes. »Wir verfügen über keine Mittel gegen das Gift des Finsteren Zauberers.«
Die Schreie und das Stöhnen der Verwundeten demoralisierten die Überlebenden. Betrübt blickten sie zurück auf die Spur der Gräber, die sie hinter sich gelassen hatten. Der Weg ins Exil war herzzerreißend und schwer.
* * *
Demónicus bebte vor Zorn.
»Sag das noch mal!«, schrie er. »Der Leichnam meiner Tochter ist nirgendwo zu finden? Aber er muss doch irgendwo sein!«
»Tut mir leid, Herr«, stammelte der Bote. »Wir haben jede Handbreit des Schlachtfeldes abgesucht und nichts gefunden. Aber wir suchen weiter.«
»Wenn du ihn bis morgen früh nicht gefunden hast, will ich deine Leiche bei Sonnenaufgang vor meinem Zelt baumeln sehen!«, schrie Demónicus wütend. »Alexia muss irgendwo sein und ihr werdet sie finden!«
Der Soldat verbeugte sich vor Demónicus und eilte mit bangem Herzen aus dem Zelt seines Herrn. Er wusste nur zu gut, dass die Leiche der Prinzessin nicht auftauchen würde. Sie war in den Flammen verbrannt und in Rauch aufgegangen, da war er sich ganz sicher.
»Tránsito, ich übertrage dir den Befehl über Émedis Schloss«, teilte der Finstere Zauberer dem Mönch mit. »Ich beauftrage dich damit, den Leichnam meiner Tochter zu finden, egal in welchem Zustand und egal wo. Die entsprechende Anzahl Männer und die nötigen Mittel werde ich dir zur Verfügung stellen. Wenn du deinen Auftrag erfüllst, gebe ich dir alles, was du brauchst, um an deinen Erfindungen weiterzuarbeiten und dich an deinem Bruder Arquimaes zu rächen. Ich werde dir gestatten, mit seiner Leiche zu machen, was du willst, das garantiere ich dir. Aber vergiss nicht: Zuerst musst du Alexia finden!«
Tránsito kniete vor seinem Herrn nieder, neigte den Kopf und sagte: »Ich verspreche Euch, ich werde den Rest meines Lebens darauf verwenden, den Leichnam Eurer Tochter zu suchen, Herr. Ihr könnt Euch auf mich verlassen.«
»Und ich
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