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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Geschenk auf! Mal sehen, ob es dir gefällt.«
    Ich löse das Bändchen und reiße das Geschenkpapier auf.
    »Ein Rasiermesser!«, rufe ich überwältigt. »Ein richtiges Rasiermesser!«
    »Bald kriegst du einen Bart und dann musst du dich rasieren«, sagt Norma und grinst. »Das ist dein erstes Rasiermesser.«
    »Was für ein tolles Geschenk«, bemerkt mein Vater und begutachtet es. »Ich werde es mir ab und zu mal ausleihen. Es ist wunderschön!«
    Metáfora sieht mich mit einem seltsamen Lächeln an.
    »Herzlichen Glückwunsch, Arturo!«, sagt sie liebevoll zu mir.
    »Danke! Danke euch allen!«, sage ich. »Vielen, vielen Dank!«

XIX
    Arturos Ritt
    M ehrere Stunden verharrte Arquimaes schweigend neben Arturo. Die Möglichkeit, dem Jungen erneut mithilfe magischer Kräfte das Leben zu retten, zog er nicht in Betracht. Er wusste, dass ein vom Feuer eines Zauberers zerstörter Körper unrettbar verloren war. Arturo war tot und niemand konnte ihn ins Leben zurückholen.
    Er dachte an das, was in den letzten Tagen geschehen war, seit jener verfluchten Nacht seiner Verschleppung, in der Arturo schwer verwundet und vier Menschen ermordet worden waren.
    Seitdem hatten sich die Ereignisse überschlagen. Und nun war sein Schüler tot, ein Junge, der eines Tages in sein Laboratorium gekommen war und angeboten hatte, ihm ohne Entgelt als Gehilfe zu dienen. Einer der besten Schüler, die er je gehabt hatte. Und jetzt lag der Ärmste auf einer Holzpritsche in dem modrigen Verlies eines größenwahnsinnigen, skrupellosen Grafen!
    Und das Schlimmste daran war, dass in den nächsten Tagen noch viele weitere Menschen sterben würden. Was konnte Arquimaes nur tun, um weiteres Blutvergießen zu verhindern? Sollte er Eric Morfidio wirklich die Zauberformel verraten?
    Plötzlich drang ein seltsames Geräusch an seine Ohren. Er konnte nicht sagen, woher es kam. Wahrscheinlich, redete er sich ein, waren es irgendwelche Ratten oder Kakerlaken, die im Kerker nach verfaulten Essensresten suchten.
    Der Weise machte sich daran, den verkohlten Leichnam seines Schülers in ein Tuch zu hüllen, als er spürte, dass etwas Merkwürdiges geschah. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass … Arturo atmete! Das war doch nicht möglich! Sein Körper war mit einer schwarzen Staubschicht bedeckt und auch die verbrannten Kleider zeugten von dem schrecklichen Martyrium. Er war ohne jeden Zweifel tot!
    Plötzlich schlug Arturo die Augen auf und blickte erschrocken um sich.
    »Wo bin ich?«, sagte er. »Was tue ich hier? Bin ich tot? Träume ich?«
    Arquimaes konnte nicht glauben, was seine Augen sahen und seine Ohren hörten. Der Junge, der in Herejios Flammen umgekommen war, atmete wieder! Arturo lebte!
    »Arturo, mein Junge«, stammelte der Weise. »Was ist geschehen?«
    »Ich weiß es nicht … Ich verstehe überhaupt nichts … Alles wurde plötzlich schwarz um mich herum … Ich hörte auf zu atmen, zu denken, zu hören …«
    Arturo versuchte sich in der dämmrigen Zelle zurechtzufinden. Die kleine Öllampe verbreitete nur ein schwaches Licht, alles um ihn herum war nur undeutlich zu erkennen.
    Nach und nach wurde sein Atem regelmäßig und er beruhigte sich. War er soeben aus einem Traum erwacht oder tatsächlich knapp dem Reich des Todes entkommen?
    »Ich erinnere mich an nichts, Meister. Es ist, als hätte ich das Gedächtnis verloren. Wo sind wir? Was tun wir hier?«
    »Wir sind in einem Kerker in der Burg des Grafen Morfidio. Wir sind seine Gefangenen und warten auf unseren Tod. Morgen werden wir alle sterben.«
    »Ich weiß nicht, ob ich einen Albtraum hatte, aber ich habe eine böse Vorahnung«, sagte der Junge. »Irgendetwas bedroht uns.«
    »Herejios Feuerattacke wird verheerend sein und wir können nichts dagegen tun. Ich habe nicht die Mittel, diesen bösen Kräften entgegenzuwirken«, gestand Arquimaes. »Das Feuer ist unser schlimmster Feind.«
    Arturo wurde unruhig, als er bemerkte, dass sich auf seiner Haut etwas bewegte. Arquimaes sah ihn durchdringend an.
    »Arturo, was hast du?«
    »Ich weiß es nicht, Meister. Ich fühle mich nicht wohl. Mir ist, als würde sich etwas in mir verändern. So etwas habe ich noch nie erlebt … Dieses Jucken … auf meiner Haut …«
    Der Junge hob sein Hemd hoch und schrie überrascht auf: Eine Armee von schwarzen Buchstaben kroch über seine Haut!
    »Was ist das, Arturo?«
    »Ich weiß es nicht. Ich sehe es zum ersten Mal«, sagte er.
    Der Meister und sein Schüler sahen sich verwirrt an. Waren diese

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