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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Ich glaube, sie ist aufgeregter als ich.
    Der Bindfaden löst sich von ganz alleine, und das Geschenkpapier fällt zu Boden, kaum dass ich es anfasse. Eine Holzkiste kommt zum Vorschein. Unmöglich zu erraten, was drin ist. Ich hebe den Deckel hoch und sehe … ein Schwert! Eine Nachahmung des Schwertes von König Artus. Excalibur!
    »Wow!«, rufe ich. »Vielen Dank, Papa! Wahnsinn!«
    »Gefällt es dir? Wirklich?«
    »Klar gefällt es mir«, sage ich und nehme es in die Hand. »Das ist unglaublich! Fantastisch! Ich werde es in mein Zimmer hängen.«
    »Aber sei vorsichtig, die Spitze ist sehr scharf. Pass auf, dass du dir damit nicht wehtust.«
    »Also bitte, ich weiß doch, wie man damit umgeht. Wie bist du nur darauf gekommen? Woher wusstest du, dass ich mir so was schon lange wünsche?«
    »Ich weiß nicht, es war wie … eine Inspiration«, sagt mein Vater. »Genau, eine Erleuchtung, die mir der Himmel geschickt hat.«
    Er kann es nicht wissen, aber mir ist, als hätte er mir eben gesagt, dass die Erleuchtung von meiner Mutter kam. Ein tolles Geschenk, das sie mir da geschickt hat!
    »Das hast du wirklich gut hingekriegt«, sage ich laut. »Du hast prima Ideen.«
    »Freut mich, dass dir meine Ideen gefallen. Übrigens, Arturo, was hältst du davon, wenn du Metáfora jetzt mal die Stiftung zeigst?«, schlägt mein Vater vor.
    »Oh ja, bitte!«, bettelt Metáfora. »Ich möchte die Stiftung so gerne sehen!«
    Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Aber um meinem Vater eine Freude zu machen, bin ich einverstanden. Ich habe den Eindruck, dass er gerne mit Norma allein sein möchte.
    »Also gut, gehen wir. Aber ich warne dich, Metáfora, es ist stinklangweilig. Lauter Bücher und Bilder.«
    »Genau das finde ich gut«, sagt sie. »Ich möchte alle Bücher sehen, die ihr hier habt.«
    »Gut, du musst es ja wissen.«
    Wir gehen hinaus. Auf dem Treppenabsatz beginne ich mit der Führung: »Das Haus hat drei Stockwerke, drei Kuppeln, ein Türmchen und drei Kellerräume. Im Erdgeschoss befindet sich die Hausmeisterwohnung, in der Mahania und Mohamed wohnen, der Mann, der dir den Ananassaft gebracht hat. Außerdem ist da noch der Veranstaltungssaal.«
    »Nektar«, unterbricht sie mich. »Es war Ananasnektar.«
    »Gut, dann eben Nektar … Ist doch dasselbe.«
    »Ist es nicht. Saft hat weniger Nährstoffe als Nektar. Nektar enthält das Beste der Ananas.«
    »Kapier ich nicht. Was soll das jetzt?«
    »Ich möchte, dass du mir den Nektar der Stiftung zeigst, das soll das! Ich bin nicht irgendein Besuch! Ich möchte das Beste kennenlernen, also sei bitte so gut und gib dir ein wenig Mühe, anstatt mich mit irgendeinem blöden Quatsch zu langweilen.«
    »Der zweite Stock ist halb privat. Die Besucher halten sich normalerweise im ersten Stock auf. In den zweiten Stock dürfen nur besondere Gäste.«
    »Und was ist im dritten?«
    »Der dritte ist streng privat. Da wohnen wir und da darf niemand rein.«
    »Ach nein?«
    »Als Erstes zeige ich dir die Hauptbibliothek im zweiten Stock«, sage ich. »Ihr historischer Wert macht sie einzigartig.«
    Ich öffne die große Holztür und mache das Licht an. Metáfora ist überwältigt.
    »Wow, wie viele Bücher gibt es hier?«, fragt sie.
    »Keine Ahnung. Aber bestimmt mehr als 50.000. Alle alt. Es ist die beste Privatsammlung des Landes … oder der Welt.«
    »Wahnsinn! Jetzt verstehe ich, warum ihr auf euren Schatz so stolz seid.«
    »Du sagst es: Es ist wirklich ein Schatz. Das Beste vom Besten über das Mittelalter. Es wäre schrecklich, wenn ein Feuer ausbrechen und alles zerstören würde.«
    »Du redest wie ein richtiger Fremdenführer, weißt du das?«
    »Oh, vielen Dank. Mohamed macht manchmal Führungen, wenn Besuchergruppen zu uns kommen. Er hat mir beigebracht, wie …«
    »Ich will keinen professionellen Fremdenführer«, unterbricht sie mich. »Ich möchte einen persönlichen Führer, der mir dieses Gebäude wirklich zeigen will. Aber mir scheint, du bist dafür nicht der Richtige.«
    »Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?«
    »Du vergeudest meine Zeit, das ist mit mir los!«
    »Sagt der Señorita die Arbeit des Fremdenführers nicht zu?«
    »Der ›Señorita‹ sagt es nicht zu, dass man sie wie irgendeine beliebige Touristin behandelt!«
    Langsam geht sie mir echt auf die Nerven. Ich verstehe nicht, was sie überhaupt von mir will.
    »Ich will, dass du mir die wahren Schätze der Stiftung zeigst! Ich will in den dritten Stock!«
    »Du spinnst ja! Da kommt

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