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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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    »Wunderschön!«, sagt Metáfora, als sie neben mir auf der Fensterbank sitzt. »Ein herrlicher Ausblick! Seit wann gehst du hier rauf?«
    »Sombra hat es mir gezeigt, als ich noch ganz klein war. Er ist immer mit mir hierhergekommen. Hier hat er mir die schönsten Geschichten erzählt und mich getröstet. Hier habe ich Peter Pan kennengelernt, den Kleinen Prinzen und noch eine ganze Menge anderer Figuren. Meine ersten Fantasy-Geschichten.«
    »Und dein Vater, ist er auch mit dir hierhergekommen?«
    »Er ist nicht schwindelfrei. Mit meinem Vater habe ich später das Mittelalter entdeckt. Er hat mir alles beigebracht, was ich über dieses magische Zeitalter weiß. Aber meine Kindheit hat Sombra begleitet … Er ist wie ein zweiter Vater.«
    »Hm, ich glaube, es geht dir wirklich wieder etwas besser.«
    »Sieht so aus … Aber ich weiß immer noch nicht, was mit mir passiert ist. Das beunruhigt mich.«
    »Du hast mir einen Riesenschreck eingejagt«, bemerkt sie. »Ich dachte, du stirbst.«
    »Dachte ich auch. Ich hatte das Gefühl, dass ich wirklich tot war.«
    »Dein Gesicht«, sagt sie plötzlich. »Die Flecken auf deinem Gesicht sind …«
    »Was? Was ist mit meinem Gesicht?«, frage ich erschrocken.
    »Na ja, die Flecken sind gewandert. Aber das mit deinem Körper, das war wirklich unglaublich. Auf einmal waren da lauter alte Buchstaben. Wie … wie auf einem Pergament.«
    Instinktiv berühre ich mein Gesicht und hebe mein T-Shirt hoch, um nachzusehen. Mit einer Hand taste ich meinen Oberkörper ab.
    »Bist du sicher? Ich sehe nichts.«
    »Ich sage die Wahrheit, ganz bestimmt! Dein Oberkörper sah aus wie … wie ein Buch. Ja, das ist es, wie ein Buch!«
    »So was gibt es doch gar nicht. Hier ist nichts. Du musst dich geirrt haben.«
    »Ich bin mir ganz sicher, aber … Jetzt erzähl mir erst mal, was du erlebt hast. Eben hast du was von einer Schlacht gesagt.«
    »Ich hatte so was Ähnliches wie eine Halluzination. Wie ein Film, der in meinem Kopf ablief. Ich weiß nicht, es ist schwer zu erklären.«
    »Versuch’s einfach. Erzähl mir, was du gesehen hast.«
    »Es hört sich blöd an …«
    »Egal, erzähl mir alles.«
    Ich versuche mir das, was sich vor meinen Augen abgespielt hat, in Erinnerung zu rufen und zu ordnen. Es ist nicht so einfach, es waren so viele Bilder.
    »Also … Es hat Feuer geregnet. Mir wurde furchtbar heiß … unerträglich heiß … Und dann wurde alles dunkel … Danach war ich in einer Zelle, in einem Schloss oder so was Ähnlichem. Aber das war kein modernes Schloss, mehr wie eine mittelalterliche Burg. Es war dunkel und roch seltsam, durchdringend. Ich habe so was schon öfter geträumt … Und es war jemand da, glaube ich. Ein Mann, der wie ein Zauberer gekleidet war, so wie man sich das gewöhnlich vorstellt. Er trug ein weites Gewand, eine Art Tunika, einen Bart, Amulette um den Hals und das ganze Zeug …«
    »Und wer war das?«
    »Keine Ahnung. Ein Mann mit Bart eben. Er saß vor mir und war verzweifelt.«
    »Ja, du hast wirklich eine Halluzination gehabt. Ich weiß nicht, hast du vielleicht was genommen …?«
    »Nein, nein … Das war keine Halluzination, das war mehr. Es war so real, dass ich das Gefühl hatte, wirklich dort zu sein, mit den vielen Soldaten und den Leuten, die getötet wurden. Dann haben sie mich angezogen wie einen Ritter, mit Panzerhemd und so, und haben mich auf ein Pferd gesetzt … Mit einer Lanze!«
    »Was meinst du? Hast du an einem Turnier teilgenommen?«
    »Schwer zu sagen, aber ich glaube ja. Alle haben mich angesehen. Das Gesicht des Mannes kam mir vertraut vor, ganz bestimmt! Ich weiß nicht … als hätte ich sein Gesicht schon mal gesehen, auf einem Bild oder einer Zeichnung oder so.«
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Wenn du mich anbaggern willst, dann vergiss es. Du gehst ein bisschen zu weit! Wenn du willst, dass wir mehr als Freunde werden, dann sag es gleich und erzähl keinen Quatsch«, sagt Metáfora. »Ich bin es gewohnt, dass Jungs mich mit ihren Geschichten beeindrucken wollen.«
    »Ich will dich nicht anbaggern, und was ich dir erzähle, ist kein Quatsch. Es war was Außergewöhnliches. Ich kann es nicht erklären, es war etwas …«
    »Übernatürliches?«
    »Ja, so kann man es nennen. Etwas Übernatürliches.«
    Metáfora sieht mich ungläubig an.
    »Sag mal, was war denn nun mit den Buchstaben auf meiner Brust?«, frage ich sie.
    »Ach, vielleicht ist das ja gar nicht so wichtig. Ich hatte den

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