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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Kampf Mann gegen Mann war abscheulich. Die langen Äxte der Angreifer sausten auf den Feind nieder, der seinerseits alles durchbohrte, was ihm vors Schwert kam. Das Kampfgeschrei der Soldaten vermischte sich mit den Angstschreien der Frauen und Kinder, die vergeblich versuchten, sich unter Karren, in die Ställe oder die Vorratskammern zu flüchten.
    Die Angreifer warfen brennende Fackeln auf Heuballen und Holzdächer und entfachten eine Feuersbrunst von gewaltigen Ausmaßen. In Windeseile breiteten sich die Flammen in der gesamten Festungsanlage aus, riesige Rauchsäulen machten den schwitzenden Soldaten das Atmen unmöglich.
    Morfidios Leute verzweifelten zusehends. Sie sahen kaum noch einen Sinn darin weiterzukämpfen. Einige suchten ihren Herrn, mussten jedoch mit Entsetzen feststellen, dass er nirgendwo zu sehen war. Sogleich machte das Gerücht die Runde, Morfidio habe durch ein feindliches Schwert sein Leben lassen müssen. Bald hörten die Soldaten auf, einen Herrn zu verteidigen, der möglicherweise gar nicht mehr lebte. Schließlich legten sie die Waffen nieder und ergaben sich, wohl wissend, dass sie damit ihr Leben und ihre Ehre in die Hand der Eroberer legten.
    Mit äußerster Brutalität wurden die Gefangenen auf dem Burghof zusammengetrieben und von Benicius’ Kriegern gefesselt und gedemütigt. Man entriss ihnen Stiefel, Ringe, Armreifen und Ketten sowie alle anderen Gegenstände, die irgendwie von Wert zu sein schienen. Der Lohn für die Soldaten, die eine Festung erobert hatten, bestand überwiegend aus der Beute, die ihnen bei der darauffolgenden Plünderung zufiel. Darum zerstörten Benicius’ Männer mit dem Recht der Eroberer alles, was nicht von Wert war, rafften das, was Reichtum versprach, zusammen und teilten es unter sich auf.
    Gegen Mittag ritt der siegreiche König in die eroberte Festung ein. Seine Soldaten standen im Schatten einer riesigen, bis in den Himmel reichenden Rauchsäule und ließen ihren Herrn als größten Krieger aller Zeiten hochleben. Nach seinem triumphalen Einzug ritt der Monarch zum Hauptturm, stieg vom Pferd und betrat den großen Saal, wo er sich auf Morfidios Thron setzte. Jemand reichte ihm ein Glas Wein, und nach dem ersten Schluck befahl der König, man möge den Alchemisten und den gedemütigten und in Ketten gelegten Grafen zu ihm bringen.
    »Jetzt werden wir sehen, wer hier die Macht hat«, murmelte er und nippte an der süßen, blutroten Flüssigkeit. »Und wir werden auch sehen, wer die Geheimformel des Arquimaes besitzt.«

XXII
    Arturos Enthüllung
    L angsam erwache ich aus meinem Traum. Als ich die Augen öffne, sehe ich Metáforas erschrockenes Gesicht über mir.
    »Alles in Ordnung? Fühlst du dich besser?«, fragt sie besorgt.
    »Ich glaube, ja«, murmele ich, noch etwas benommen. »Was ist mit mir passiert? Hast du die Armee gesehen? Die Schlacht? Die Pfeile?«
    »Hier gibt es weder Pfeile noch Armeen noch eine Schlacht, Arturo. Du bist ohnmächtig geworden, du warst ein paar Sekunden bewusstlos«, erklärt sie mir. »Ich wollte schon Hilfe holen, aber da habe ich gesehen, dass du wieder zu dir kommst und …«
    »Ich bin ins Leben zurückgekehrt! Ich bin verbrannt und jetzt lebe ich wieder! Ich lebe!«
    »Ich glaube, das Essen ist dir nicht gut bekommen. Du bist ganz blass und redest wirres Zeug. Sollen wir nicht rausgehen, an die frische Luft? Das wird dir guttun.«
    Vielleicht hat sie recht.
    »Ist schon gut«, sage ich schließlich. »Komm, ich wollte dir doch was zeigen.«
    Mühsam stehe ich auf. Ich weiß noch immer nicht, was mit mir passiert ist, nur, dass es sehr heftig war. Ich fühle mich ziemlich benommen und meine Knie zittern.
    Was war das eben? Ein Traum? Eine Halluzination? Oder nur eine Magenverstimmung?
    »Du solltest dir was überziehen, sonst erkältest du dich«, ermahnt mich Metáfora. »Außerdem weiß ich nicht, ob es gut ist, wenn dich jemand in diesem Zustand sieht.«
    Ich ziehe ein T-Shirt an und darüber einen Pullover. Fast ohne es zu wollen, werfe ich vorher noch schnell einen Blick auf meinen Oberkörper. Er ist etwas gerötet.
    »Komm, hier lang«, sage ich zu Metáfora. »Die Treppe rauf.«
    »Du solltest dich aber nicht überanstrengen«, sagt sie besorgt. »Nach dem, was gerade mit dir passiert ist.«
    »Keine Sorge, mir geht es schon wieder besser.«
    Wir steigen hinauf auf den Dachboden der Stiftung, den Ort, an dem ich am liebsten sitze, um die Stadt von oben zu betrachten und meinen Gedanken

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