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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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ließen.
    * * *
    Arco de Benicius war außer sich. Er warf das Stück Fleisch, an dem er gerade genagt hatte, seinen Hunden vor und riss die Decke vom Tisch. Klirrend fielen Teller und Gläser zu Boden. Er spuckte den letzten Bissen aus und starrte seinen Vertrauten, Ritter Reynaldo, an.
    »Was hast du gesagt?«, schrie er.
    »Wir sind ganz sicher. Morfidio und der Alchemist sind in die Sumpfgebiete entkommen. Es heißt, sie wollen zu Demónicus, Herr.«
    »Bedeutet das, ihr könnt sie nicht fangen und hierherbringen, wie ich es euch befohlen habe?«
    »Ich fürchte ja, Majestät. Wir müssen davon ausgehen, dass sich Graf Morfidio außerhalb unserer Reichweite befindet. Das Gebiet des Demónicus ist für uns nicht zugänglich. Niemand, der es betreten hat, hat es je wieder lebend verlassen.«
    Benicius knetete den Ärmel seiner Tunika und verdrehte die Augen. Wut und Enttäuschung beherrschten ihn, und es kostete ihn Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Verdammte Nichtsnutze!«, brüllte er. »Ich bezahle euch gut, gebe euch zu essen, damit ihr dick und fett werdet, ich beschütze euch wie meine eigenen Kinder, und so dankt ihr es mir! Könnt ihr meine Befehle nicht ordnungsgemäß ausführen? Was soll ich noch tun, damit ihr mir diesen Alchemisten und den Grafen bringt? Wie kann ich Gerechtigkeit üben, wenn ich diesen verfluchten Morfidio nicht in die Finger kriege, damit er gehenkt wird?«
    »Wir könnten einen Boten zu Demónicus schicken und versuchen, uns mit ihm zu einigen.«
    »Und was soll ich ihm als Gegenleistung anbieten?«
    »Königin Émedi. Jeder weiß, dass der Finstere Zauberer ihr Königreich will, mehr als alles andere auf der Welt. Émedi gegen Arquimaes und Morfidio. Das ist ein gutes Geschäft.«
    Benicius strich sich über den Bart, während er den Vorschlag von Ritter Reynaldo überdachte. Kurze Zeit blitzten seine Augen auf, als wäre er bereit, darauf einzugehen. Doch dann verzog er das Gesicht.
    »Nein, ich werde Émedi nicht an diesen Teufel ausliefern. Ich werde sie heiraten und dadurch mein eigenes Reich vergrößern. Falls sie überhaupt noch lebt …«
    »Königin Émedi lebt, das kann ich Euch versichern. Wir könnten sie in Ketten legen und Demónicus übergeben. Danach verleiben wir ihr Reich dem Euren ein. Arquimaes steht wieder unter Eurem Schutz, und Ihr werdet das Geheimnis besitzen, von dem Ihr so besessen seid. Ein perfekter Schachzug.«
    »Ich traue Demónicus nicht, er wird sein Wort nicht halten«, entgegnete der König. »Ich liefere die Königin an ihn aus, und er gibt mir dafür die Leichen der beiden, nachdem er ihnen das Geheimnis entrissen hat … Nein, es muss noch eine andere Möglichkeit geben …«
    »Die gibt es auch … Ihr könntet ihm Herejio anbieten. Demónicus will ihn in die Finger kriegen, seit er ihn verraten hat. Und er hat eine hohe Belohnung auf seinen Kopf ausgesetzt. Herejio gegen …«
    »… Arquimaes!«, rief Benicius aufgeregt. »Er soll mir Arquimaes geben und dafür kriegt er Herejio! Morfidio kann er von mir aus behalten.«
    »Das ist eine gute Idee. Schließlich nützt uns Morfidio überhaupt nichts. Seinen Besitz habt Ihr ja bereits. Ihr könntet jemanden benennen, der an seine Stelle tritt und Euch treu ergeben ist, jemanden, der Eure Position stärkt und Euch vor einem Überraschungsangriff von Demónicus schützt.«
    »Kennst du jemanden, dem ich vertrauen kann?«
    »Natürlich, Herr. Ich kenne einen Mann, der Euch treu ergeben ist und nur an Eure Interessen denkt«, antwortete Reynaldo mit einer unterwürfigen Verbeugung, die keinen Zweifel daran ließ, an wen er dachte.

IV
    Die Karten der Zukunft
    S eit meinem vierzehnten Geburtstag hat sich mein Leben verändert. Und es sieht so aus, als würde es sich noch weiter verändern. Die Buchstaben scheinen sich endgültig auf meinem Oberkörper niedergelassen zu haben. Ich habe keine Ahnung, wie ich sie wieder loswerden soll. Als hätte ich nicht schon genug Ärger mit diesem Drachen auf der Stirn! Ich verstehe einfach nicht, was das soll und woher das alles kommt. Wenigstens kann ich mit Metáfora darüber reden.
    »Hast du kurz Zeit?«, fragt sie mich, während wir unsere Schulbücher einpacken.
    »Warum? Willst du mich entführen?«
    »Ja, wir haben einen Termin bei einer Kartenlegerin«, erklärt sie.
    »Was? Ich soll mir von jemandem aus Tarotkarten die Zukunft lesen lassen? Spinnst du?«
    »Wenn du nicht willst, dann lassen wir es. Vergessen wir das Ganze. Mir ist das egal, ich

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