Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
Geister und Gespenster von dieser neuen Welt ferngehalten werden. Auf dir ruhen nun all unsere Hoffnungen. Mögen unsere Zukunft, unsere Träume und Sehnsüchte durch dich Wirklichkeit werden. Du, Arturo Adragón, Blut von unserem Blute, bist Teil unseres Strebens, die Welt zu verbessern und gegen alles Unrecht, gegen Unwissenheit, Krankheit und Elend anzukämpfen.
Wir legen das Schicksal von Arquimia in deine Hände und fordern dich auf, das Land in eine friedliche Zukunft zu führen. Das Reich der Schrift verleiht dir eine unbegrenzte Macht, die andauern wird, solange die Welt besteht. Du bist der König der Buchstaben, die mächtiger sind als Waffen.“
Mit leicht zitternder Hand setzten Émedi und Arquimaes ihrem Sohn die adragonianische Goldkrone aufs Haupt und machten ihn so zum unumschränkten Herrscher von Arquimia.
„Es lebe König Arturo Adragón!“, rief Arquimaes. „Es lebe der König von Arquimia!“
Wie aus einem Munde wiederholten Tausende seine Hochrufe. Ihr Schrei breitete sich wie eine Welle über das Tal von Ambrosia aus, das Teil des Reiches von Arquimia war.
Daraufhin nahm Arturo Alexias Arm, hob ihn hoch und rief:
„Es lebe Königin Alexia!“
Doch bevor die Menge seine Worte wiederholen konnte, kam ein schwarzer Vogel angeflogen, ging im Sturzflug nieder und prallte mit aller Wucht gegen die Brust eines der Mönche, die Arquimaes assistiert hatten. Der Mönch stürzte zu Boden. Er bemühte sich vergebens, sich von dem Vogel zu befreien, denn das Tier hatte sich in seinen Körper gekrallt und hörte nicht auf, mit den Flügeln zu schlagen.
Die Überraschung lähmte das Volk und erstickte die Hochrufe, die Alexia gegolten hatten. Zunächst glaubten alle an einen Unfall, doch als ein zweiter Vogel knapp neben Leónidas, der nur durch ein Wunder überlebte, auf dem Boden zerschellte, wurden ihnen klar, dass es sich um einen geplanten Angriff handeln musste.
Die Wachposten, die sorglos der Zeremonie gefolgt waren, stellten nun fest, dass der Himmel schwarz von fliegenden Tieren war. Wie eine Rachearmee der Hölle schossen sie direkt auf den Festplatz zu.
„Sie attackieren uns!“, schrien die Soldaten von den Wachtürmen und stießen in ihre Hörner. „Sie greifen uns vom Himmel aus an!“
Hunderte zu Drachen mutierter Bestien flogen auf Ambrosia zu, ohne dass irgendjemand sie daran hätte hindern können. Der unerwartete Angriff ereignete sich genau in dem Moment, da Arturo zum König von Arquimia ernannt worden war. Es sah ganz so aus, als wäre alles mit äußerster Präzision geplant worden. Ein heimtückischer Angriff auf den König und das neue Reich! Eben erst war Arquimia gegründet worden, und schon wurde es attackiert!
Arturo sah Alexia fragend an.
„Du weißt sehr gut, wer dahintersteckt“, murmelte die neue Königin von Arquimia.
„Das ist doch nicht möglich!“, rief der junge König. „Das kann Demónicus uns nicht antun! Ich werde ihn umbringen!“
„Aber dann wird Demónicia ins Leben zurückkehren“, erinnerte ihn Alexia. „Nur wenn sie zusammen sterben, werden sie für immer tot sein.“
„Cordian, du bist für Émedis Schutz verantwortlich!“, rief Arturo dem Offizier zu und zog sein alchemistisches Schwert aus der Scheide. „Soldaten! Auf in den Kampf! Es gilt, die Freiheit zu verteidigen!“
Mehrere Drachen stürzten auf ihn nieder, doch er erledigte sie mit raschen, wohlgezielten Hieben. Leónidas versuchte verzweifelt, sich von einer weiteren Flugbestie zu befreien, die ihm die Zähne in die Brust geschlagen hatte. Crispín, erster Offizier der Legion Alexia, schützte sich mit seinem Schild gegen die anfliegenden Mutanten, und es gelang ihm, einige von ihnen zu töten. Neben ihm starben zwei Knappen, die von den Hörnern der schwarzen Drachen durchbohrt worden waren. Auch die Diener entkamen den Attacken dieser teuflischen Bestien nicht.
Arturo schützte Alexia mit seinem Schild. Doch sie hatte nicht die Absicht, in diesem gefährlichen Moment tatenlos zu verharren. Sie zückte ihr Schwert und machte sich bereit, den schrecklichen Angriff abzuwehren.
Als Arturo sah, dass die Leibgarde Émedi beschützte und dass seine Mutter außerdem ein Schwert in der Hand hielt, um sich an dem Kampf zu beteiligen, war er beruhigt.
Panik hatte sich unter den Leuten breitgemacht. Entsetzt rannten sie davon, während sie mit ansehen mussten, wie Freunde und Angehörige Opfer der fliegenden Bestien wurden. Einige stellten sich den Angreifern entgegen, doch
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