Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
schmückte. „Hier ist er!“
„Warum hast du ihn getötet?“, fragte Demónicus.
„Weil er sich mit dir verbündet hat“, antwortete Crispín. „Weil er dir seine Armee anvertraut hat. Weil er Arquimia den Krieg erklärt hat … Außerdem war er ein Hexer, der das Blut seiner Untergebenen getrunken hat. Er war die schlimmste Bestie, die ich in meinem Leben jemals gesehen habe!“
„Rache!“, kam es aus dem Kopf. „Rache!“
Alle erstarrten, als sie die Stimme hörten.
„Er ist unsterblich“, erklärte Crispín. „Aber im Moment muss er ohnmächtig zusehen, was um ihn herum passiert. Sein Körper ist in den Flammen eines Scheiterhaufens verbrannt, und auch seinKopf wird nach und nach schwächer, wenn er nicht mehr das Blut bekommt, das er zum Leben braucht. Er wird austrocknen und sich auflösen. Ich werde ihn den Aasgeiern zum Fraße vorwerfen! … Übrigens, Arturo, ich habe das Pergament, das sie gestohlen haben! Horacles hatte es aufbewahrt.“
„Ich werde ihn rächen!“, brüllte Demónicus, als ihm klar wurde, dass sich der Traum, seine Tochter mit Horacles zu vermählen, in Luft aufgelöst hatte. „Ich verfluche euch alle!“
Mit erhobenem Schwert stürzte er sich auf Arturo, entschlossen, ihn in den Abgrund des Todes zu schicken. Doch der König von Arquimia reagierte blitzschnell und parierte den Schlag.
Crispín bemerkte, dass Arturo nicht mit dem alchemistischen Schwert kämpfte. Es steckte in Morfidios Körper, der sich in einen Felsen verwandelt hatte. Also zog Crispín sein Schwert aus der Scheide und rief:
„Arturo! Nimm mein Schwert!“
Arturo wusste, dass er mit Crispíns Schwert besser kämpfen konnte als mit jedem anderen. Also versuchte er, sich von Demónicus zu lösen. Er gab seinem Pferd die Sporen und wich nach links aus, doch der Große Zauberer ahnte, was er vorhatte, und vereitelte seine Absicht.
Er versuchte, ihn aus dem Sattel zu heben, was ihm auch beinahe gelang. Crispín näherte sich von der anderen Seite und reichte Arturo das alchemistische Schwert, das dieser dankbar ergriff.
„Danke, Crispín“, sagte er. „Dadurch verbessern sich meine Aussichten auf einen Sieg.“
„Es wird dir nichts nützen!“, rief Demónicus und stürzte sich erneut auf Arturo. „Du wirst so oder so sterben!“
Die Klingen prallten heftig aufeinander. Das Geräusch war weithin zu hören. Die Wut der Duellanten war so groß, dass sie gemeinsam imstande gewesen wären, einen Drachen zu töten.
Alexias Herz war gespalten. Es stimmte, sie hatte Arturo tausendmal geschworen, dass sie nichts mehr mit ihrem Vater verband und sie endgültig darauf verzichtet hatte, seine Tochter zu sein, aber … Jetzt, da sie Demónicus so wütend kämpfen sah, so heldenhaft, begann sie zu zweifeln. Egal, wie der Kampf ausging, ihr Herz würdein Stücke gerissen werden. Das wurde ihr in diesem Augenblick mit einem Mal bewusst.
Ihr Mann gegen ihren Vater! Der Vater ihres Kindes gegen den Großvater!
Wenn Arturo siegte, wie würde sie ihrem Sohn erklären können, dass vor ihren Augen der Großvater getötet worden war und sie es nicht verhindert hatte? Und wenn Demónicus den Kampf gewann, würde es sehr schwer sein, ihm zu erklären, warum sein Großvater den eigenen Sohn, seinen Vater, getötet hatte.
Alexia war so verzweifelt, dass sie schon mit dem Gedanken spielte, dieses sinnlose Duell zu beenden.
Doch das Schicksal nahm seinen Lauf. Das alchemistische Schwert fand seinen Weg direkt ins Herz des Großen Zauberers. Der Tod, der bereits auf der Lauer gelegen hatte, ereilte Demónicus auf der Stelle. Nur ein alchemistisches Schwert ist imstande, den Schwachpunkt eines Unsterblichen zu finden. Demónicus’ Herz war es gewesen, das ihm die Tür in den Abgrund des Todes geöffnet hatte. Und genau dort wartete Demónicia, seine Frau, um seinen Platz einzunehmen. In Wirklichkeit war Demónicus nur halb unsterblich, die andere Hälfte gehörte Demónicia.
Alle sahen, wie Demónicus zu Boden stürzte und starb. Rías musste mit seinem Pferd ausweichen, um nicht über seine Leiche zu reiten.
Arturo entspannte sich. Er hob sein Schwert und stimmte lautes Siegesgeheul an, und alle wussten, was das bedeutete.
„Adragón! Adragón! Adragón!“, rief Arturo, bis er heiser wurde. „Adragón ist unser König!“
Alexia, die den Kampf mit bangem Herzen verfolgt hatte, ritt zu Arturo, um sich zu vergewissern, dass er unverletzt war.
Niemand achtete auf die Leiche. Unmerklich, ganz langsam,
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