Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
öffnete Demónicus die Augen. Das alchemistische Schwert hatte ihn nicht endgültig getötet. Es war noch ein Hauch von Leben in ihm, mit dem er seinen Todfeind – jenen Menschen, den er am meisten hasste auf der Welt – unschädlich machen wollte.
„Stirb, du verfluchter Hund!“, schrie er und versuchte, Arturo seine Waffe in den Hals zu stoßen.
„Vorsicht, Arturo!“, warnte ihn Alexia. „Pass auf!“
Arturos Reflexe funktionierten ausgezeichnet. Er beugte sich über Demónicus und stieß ihm sein Schwert in die Brust. Sogleich nahm Demónicia den Körper des Toten in Besitz und kehrte ins Leben zurück. Im selben Augenblick sprang Alexander de Fer zur Überraschung aller auf sie zu, packte sie mit seiner Eisenhand an der Gurgel und drückte mit aller Kraft zu.
„Ich habe auf dich gewartet, du verdammte Hexe!“, schrie der ehemalige Carthacianer. „Wegen dir habe ich die Hölle durchlebt! Jetzt wirst du durch meine Hand sterben! Oder besser gesagt, durch die Hand, die du mir geschenkt hast! Stirb!“
Demónicia versuchte, sich von Alexanders Eisengriff zu befreien, doch der hielt sie fest. Er nahm die Lanze mit der weißen Fahne, die er fallen gelassen hatte, und stieß sie gleichzeitig in beide Körper. Sie waren auf der Stelle tot.
Die doppelte Leiche lag in einem Meer schwarzen Blutes im Schlamm, durchbohrt von der weißen Friedensfahne und dem alchemistischen Schwert, den beiden Symbolen, die der Finstere Zauberer zu Lebzeiten nie respektiert hatte. Der vom Blut der Toten bespritzte Rías entfernte sich rasch. Er war sichtlich erregt.
„Du hast mir die Sinne geraubt!“, schrie Alexander. „Du hast mich zu einem Verräter gemacht! Du hast mir die Ehre genommen! Jetzt bist du nur noch eine böse Erinnerung! Fahr zur Hölle, du verfluchte Hexe!“
Plötzlich wurde sein Körper von einem heftigen Krampf geschüttelt und auf die Knie gezwungen. Instinktiv fasste er sich an die Eisenhand.
„Was hast du, Alexander?“, erkundigte sich Alexia. „Was ist mit dir?“
„Ich glaube, mir wird gerade klar, dass ich ohne Demónicia nicht leben kann!“, lachte Alexander bitter. „Meine Hand …“
„Hat meine Mutter sie dir geschenkt?“
„Ja …“
„Demónicia hat nie selbstlose Geschenke gemacht, ohne an ihre eigenen Interessen zu denken, und schon gar keine, die ihr selbstschaden konnten. Bestimmt hat sie die Hand verhext, damit sie dich tötet, falls du es wagen solltest, sie gegen sie zu richten.“
„Ja, ich habe es gewagt! Und wir haben gesiegt! Demónicus und Demónicia sind tot! Sie werden niemanden mehr verhexen! Verflucht sei die Stunde, in der ich ihren Liebesschwüren geglaubt habe! Ich werde sterben, aber in Freiheit!“
Arturo beugte sich über ihn und stützte seinen Kopf.
„Ganz ruhig, wir werden dich heilen!“
„Es gibt nichts mehr zu heilen, ich bin am Ende meines Weges angelangt“, antwortete Alexander. „Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. Bittet Émedi in meinem Namen um Vergebung. Sagt ihr, sie möge Erbarmen mit mir haben!“
„Ich werde Émedi berichten, was du getan hast“, versprach Arturo. „Sie wird dir vergeben, sei unbesorgt. Du bist ein Ehrenmann, ein wahrer Ritter.“
Alexander de Fer starb mit einem Lächeln auf den Lippen, überzeugt davon, dass seine Ehre gerettet war und alle sich an ihn als einen edlen Ritter erinnern würden, der das Unglück erlebt hatte, der finstersten Hexe, die die Welt jemals gekannt hatte, ins Netz gegangen zu sein.
Eine große Stille breitete sich über das Tal von Ambrosia aus. Der Krieg war beendet.
„Demónicus ist tot!“, rief Alexia den feindlichen Soldaten zu. „Die Schlacht ist zu Ende! Geht nach Hause!“
Die Generäle und Offiziere der demoniquianischen Armee brauchten eine Weile, bis sie die Botschaft der Königin von Arquimia verstanden hatten. Doch nach und nach fingen sie an zu begreifen, dass es keinen Grund mehr gab, weiterzukämpfen.
„Lasst uns in Frieden leben!“, rief Arturo. „Demónicus ist tot! Wir sind frei! Von heute an wird die Gerechtigkeit herrschen! Der Traum von Arquimia ist Wirklichkeit geworden! Frieden und Gerechtigkeit für alle!“
Alexia hob Arturos Arm, und die Arquimianer feierten ihren König.
„Hoch lebe Arturo Adragón!“, schrien sie wie aus einem Munde. „Es lebe Arquimia!“
Alexia und Arturo umarmten sich. Wenige Meter entfernt lagen die Leiche von Alexander de Fer, dessen Gesicht jetzt so bleich war wie das einer Statue, und die von Demónicus, dem
Weitere Kostenlose Bücher