Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
einem dumpfen Geräusch in den Staub fällt.
Der doppelt enthauptete Drachenrumpf krümmt sich zusammen, taumelt, stößt gegen eine Mauer und stürzt endlich zu Boden. Sofort bildet sich eine riesige Blutlache.
Die magischen Buchstaben setzen mich wieder auf der Erde ab und entfernen sich dann von mir. Das alchemistische Schwert ist voller Blut. Ich säubere die Klinge mit der schuppigen Haut des Drachen, in dem es immer noch atmet.
Arturo Adragón kommt zu mir und umarmt mich.
„Gib mir dein Schwert und knie nieder“, befiehlt er.
Noch außer Atem und vor Angst zitternd, tue ich, was er sagt.
„Arturo Adragón!“, ruft er feierlich, während er meine Schulter mit der Klinge des alchemistischen Schwertes leicht berührt. „Ich, Arturo Adragón, König von Arquimia, schlage dich hiermit zum arquimianischen Ritter. Du hast eine außerordentliche Tapferkeit bewiesen und bist würdig, König von Férenix zu werden.“
Das Blut des Drachen ist in die Erde eingesickert. Der Körper des Monstrums hat sich in einen Felsen verwandelt und zerfällt nun zu schwarzem Staub, den der Wind fortweht.
In diesem Augenblick bricht ein neuer Tag an. Die Strahlen der aufgehenden Sonne lassen mich hoffen, dass sich mein Leben verändern wird. Alle meine Feinde sind tot. Vielleicht ist es mir jetzt möglich, in Frieden zu leben, damit sich mein Schicksal erfüllen kann.
Arturo Adragón gibt mir das alchemistische Schwert zurück.
„Hebe es gut auf und lasse es nicht aus den Augen“, ermahnt er mich. „Es kann sein, dass du es noch einmal brauchst.“
„Ich hoffe nicht“, antworte ich. „Es gibt ja niemanden mehr, gegen den ich kämpfen muss.“
„Sei da mal nicht so sicher“, entgegnet er. „Es wird immer jemanden geben, der dir deine Macht entreißen will.“
„Bin ich wirklich würdig, König von Arquimia zu werden?“
„Du wirst der beste König sein, den Arquimia jemals gehabt hat“, bekräftigt der Schwarze Ritter. „Und ich werde dafür sorgen, dass du es wirst. Ich werde immer an deiner Seite sein. Vergiss das nicht!“
Dann wendet er sich der Sonne zu, und allmählich verwandelt er sich in den adragonianischen Buchstaben, das Drachensymbol … und lässt sich behutsam auf meiner Stirn nieder. Die Buchstaben kehren auf meinen Körper zurück.
Metáfora umarmt mich und gibt mir einen Kuss. Die Sonne strahlt, und der neue Tag zeigt sich in all seiner Frische.
„Ich glaube, ich weiß jetzt, wer in dem Sarg auf Monterfs Zeichnung liegt“, flüstere ich ihr ins Ohr.
„Sag’s mir!“
„Arquimaes. Rías ist in die Höhle gegangen und hat die Zeichnung angefertigt. Ich bin mir ganz sicher! Er musste sich die Geheimnisse des Meisters aneignen, um dahin zu gelangen, wohin er wollte.“
„Rías stand in Demónicus’ Diensten?“
„Ich fürchte, ja … Aber jetzt ist alles vorbei! Es ist geschafft! Wir haben gesiegt!“
Als wir aus der Stiftung kommen, ist es hell. Die Straße ist voller Leute, die einen neuen Tag in ihrem Leben beginnen. Niemand ahnt, was für ein Abenteuer wir soeben erlebt haben. In der Ferne erkennen wir Cristóbal. Er kommt auf uns zugelaufen – wie immer.
„Habt ihr Mireia gesehen?“, fragt er uns atemlos. „Wir haben uns hier verabredet.“
„Sie ist gerade weggegangen“, sage ich. „Sie wollte sich von uns verabschieden.“
„Und mir hat sie gesagt, sie wollte mir etwas erzählen … etwas sehr Wichtiges … Was ist denn passiert? Wo ist sie hingegangen?“
„Das hat sie uns nicht gesagt“, antwortet Metáfora.
„Cristóbal, erinnerst du dich an das Geschenk, das ich dir aus Ägypten mitgebracht habe? Es ist ein in Wachs gegossener Zweig, der einen wunderbaren Duft verbreitet. Komm mit zu uns, wir zünden ihn an.“
„Ich war aber mit Mireia verabredet“, sagt er enttäuscht.
„Komm mit, wir zünden den Zweig an, und dabei erzähle ich dir, was mit Mireia los ist“, verspreche ich ihm. „Es wird dich bestimmt interessieren. Komm, wir gehen …“
XXI
M ORGENDÄMMERUNG
K ÖNIGIN ÉMEDI SPRANG vom Pferd und warf sich auf den Boden, um Arquimaes’ Leiche zu umarmen, die Rías inzwischen gesäubert hatte. Arquitamius brauchte etwas länger, um vom Pferd zu steigen, aber er war genauso niedergeschlagen wie sie.
„Wie konnte das passieren?“, fragte die Königin völlig verzweifelt. „Wer hat das getan?“
„Escorpio hat ihn erstochen, Herrin“, antwortete Arturo. „Er ist hierhergekommen, um ihn zu töten.“
„Verflucht sei sein
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