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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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auch für dein Schweigen. Aber wir haben es eilig.“
    „Werdet ihr verfolgt?“, fragte Frankul mit einem Seitenblick auf die kostbaren Kleider der Ankömmlinge. „Seid ihr auf der Flucht?“
    „Du stellst zu viele Fragen, mein Freund“, antwortete Escorpio. „Je weniger du weißt, desto besser für dich. Besorge uns nur, was wir benötigen.“
    „In Ordnung. Wir treffen uns heute Nacht an den Ruinen des alten Turmes. Bis dahin haltet euch versteckt. Gebt mir zwanzig Goldmünzen, als Anzahlung.“
    Graf Morfidio stieg vom Pferd und ging zu dem Jungen, der schweigend dabeistand. Er strich ihm übers Haar, öffnete einen Lederbeutel und gab Frankul ein paar Münzen.
    „Halte dein Versprechen, Totengräber, sonst bist du der Nächste, für den eine Grube ausgehoben wird!“, warnte er den Mann. „Deinen Sohn nehmen wir mit, er bleibt bei uns, bis alles erledigt ist.“
    Bevor Frankul Einspruch erheben konnte, hielt Morfidio seinen Dolch an die Brust des Jungen.
    ***
    A RTUROS G EFÄHRTEN LUDEN die Arbeitsgeräte des Alchemisten auf einen Karren, den Cordian ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
    Eskortiert von dem Ritter und mehreren Soldaten, ritten sie langsam über die Holzbrücke der Festung.
    Auf den Straßen von Coaglius demonstrierten die Hexenmeister ihre unbeschränkte Macht, indem sie Menschen und Tieren Leidenzufügten. Offenbar konnte sie niemand von ihrem grausamen Tun abhalten. Die Bevölkerung lebte in Angst und Schrecken.
    Viele Augen ruhten auf den Reitern. Astrid hatte sich vorsichtshalber mit einem weiten Kapuzenmantel verhüllt, um unerkannt zu bleiben. Auch Amedia, die der Kummer niederdrückte, war bemüht, keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Als sie an Herminios Herberge vorbeikamen, verspürte Crispín einen leichten Stich im Herzen. Trotz der vielen Menschen konnte er aus den Augenwinkeln Amaraes Gestalt bei den Tieren erkennen. Doch das Mädchen sah ihn nicht.
    Schließlich gelangten sie auf den Weg, der in den Wald führte. Die Soldaten hielten ihre Pferde an.
    „Eigentlich sollte ich euch hier verlassen“, sagte Ritter Cordian, „aber ich habe beschlossen, mit euch fortzugehen. Lieber bin ich ein Geächteter dieses verfluchten Reiches, als ein Teil davon zu sein. Meine Soldaten können frei wählen, welchen Weg sie einschlagen wollen.“
    „Danke, Cordian“, erwiderte Astrid. „Du bist ein ehrenhafter Mann. Ich weiß deine Ergebenheit zu schätzen.“
    „Ich werde Euch behilflich sein, das Land zu verlassen, meine Königin. Ich weiß, wie sehr Ihr gelitten habt, und wünsche Euch, dass Ihr ein besseres Leben findet an der Seite dieser edlen Ritter.“
    „Das hoffe ich auch, mein Freund. Ich möchte die Hölle der Bosheit und Ungerechtigkeit, in der ich schon zu lange gelebt habe, so schnell wie möglich vergessen.“
    „Rugiano war ein grausamer Mann, der die Krone nicht verdient hatte“, sagte Cordian. „Ihr sollt wissen, dass viele von uns bereit waren, sich gegen Euren Gatten aufzulehnen, weil er Euch so schlecht behandelt hat. Mehr als einer hätte sein Leben riskiert, um Euch zu beschützen; aber sie hatten Angst, dass der König seine Drohungen wahrmachen würde.“
    Cordian ging zu seinen Männern, um ihnen seine Absichten darzulegen. Alle entschieden sich dafür, ihm und der Königin in die Verbannung zu folgen.
    „Übermittle ihnen meinen Dank“, sagte Astrid, als der Ritter ihr die Entscheidung der Soldaten mitteilte. „Sag ihnen, dass ich es nievergessen werde. Rugiano hat es beinahe geschafft, mir die Freude am Leben zu rauben. Ich weiß nicht, welche Zukunft mich erwartet, aber auf jeden Fall wird es fern von hier sein. So fern wie möglich. Es freut mich zu wissen, dass deine Leute bereit sind, mein Schicksal zu teilen.“
    „Horacles wird das Königreich ins Unglück stürzen“, prophezeite Crispín. „Er ist furchtbar ehrgeizig und wird Rugianos Thron für sich beanspruchen.“
    „Möge die Erde ihn verschlingen!“, rief Arturo.
    „Das wäre das Beste für alle“, pflichtete Arquitamius ihm bei. „Der Junge ist ein wahrer Teufel.“
    Und so machten sie sich auf den Weg nach Ambrosia, zu Arquimaes, Alexia und Émedi. Lediglich Amedias Trauer warf einen Schatten auf die hoffnungsvolle Stimmung unter den Reisenden.
    Noch am selben Nachmittag warf Arturo Rugianos Kopf in einen Abgrund. Niemand sollte ihn jemals finden. Sogleich machten sich die Aasgeier darüber her.
    Dann überzeugte der blinde Ritter Amedia von der Notwendigkeit, Dédalus’ Leiche zu

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