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Die Schwarze Festung

Die Schwarze Festung

Titel: Die Schwarze Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gleichen Moment sauste eine ganze Salve greller Energieschüsse auf das Geschütz herab. Die Laserkanone samt ihrer Besatzung verwandelte sich in eine brodelnde Feuerwolke. Der Gleiter raste im Tiefflug darüber hinweg, kippte wie ein flach geworfener Stein über die Schmalseite ab und vollführte einen rasend engen Salto, um zurückzukehren und auch die übrigen Moroni unter Feuer zu nehmen. Charity richtete sich behutsam auf, überzeugte sich mit einem raschen Blick davon, daß keiner der anderen verletzt oder gar abgetrieben worden war, und deutete zum Zentrum der Basis. Aus irgendeinem Grund schienen die Moroni diesen Teil der Station zu meiden. Mit Ausnahme Frenchs schienen die anderen verstanden zu haben, denn sowohl Stone als auch Skudder und Gurk setzten sich unverzüglich in Bewegung, während French wie erstarrt dahockte und fassungslos den miteinander kämpfenden Moroni zusah. Offensichtlich verstand er noch viel weniger als Charity, was hier vorging. Der Gleiter kam zurück und hielt in zwanzig oder dreißig Metern Höhe über der Station an. Die neu aufgetauchten Ameisen eröffneten das Feuer aus ihren Gewehren auf die riesige Flugscheibe, konnten dem Fahrzeug damit aber keinen Schaden zufügen. Dafür überschüttete der Gleiter sie mit ganzen Salven greller, tödlicher Laserblitze, die ihre Reihen schneller lichteten, als sie sich wieder füllen konnten, obwohl aus der Schleuse immer noch Krieger herausströmten. Auch die überlebenden Moroni hatten sich wieder formiert und drangen – wenn auch unentschlossen und ziellos – auf die Angreifer ein. So erfolgreich der Überfall im ersten Moment gewesen war, das Eingreifen des Gleiters wendete das Kampfgeschehen. Charity begriff, daß ihre neuen Verbündeten nicht mehr lange durchhalten würden. Mit einer entschlossenen Bewegung riß sie French mit sich und versetzte ihm einen Stoß, der ihn hinter Skudder und den anderen hertaumeln ließ. Sie sah, wie sich sein Gesicht verzerrte und er irgend etwas schrie, achtete aber nicht darauf, sondern packte ihn am Arm und zerrte ihn einfach mit sich, während sie mit großen Schritten über das sanft gekrümmte Metall eilte und versuchte, gleichzeitig so schnell wie möglich zu laufen und dabei nicht den Halt unter den Füßen zu verlieren. Sie lief erst langsamer, als sie Skudder und die beiden anderen erreichte, die dicht über der Krümmung des künstlichen Horizonts stehengeblieben waren. Skudder warf ihr einen fragenden, fast hilflosen Blick zu, auf den sie mit einem ebenso hilflosen Achselzucken reagierte. Hastig drehte sie sich herum. Der Kampf tobte noch immer mit unerbittlicher Härte. Der Gleiter flog ein wenig tiefer und bestrich die Außenseite der Orbit-Stadt mit ganzen Salven flimmernder, breit gefächerter Lichtstrahlen. Die Laserstrahlen waren jetzt nicht mehr konzentriert genug, um das Metall der Panzerplatten zu schmelzen, aber sie reichten offensichtlich, die dünnen Schutzanzüge der Moroni zu zerstören, denn über der Orbit-Stadt schwebten Dutzende, wenn nicht Hunderte regloser, riesiger Insektengestalten. Und die Moroni erhielten jetzt keinen Nachschub mehr: Eine der Laserkanonen des Gleiters hatte sich auf die Schleuse gerichtet und gab kurze, grellweiße Energieblitze in rascher Folge ab. Dann hörte Charity Skudders aufgeregte, kurzatmige Stimme: »Was zum Teufel geht dort vor?« Charity zuckte hilflos mit den Achseln. Sie hatte eine ungefähre Ahnung, was dieser abenteuerliche Zwischenfall zu bedeuten hatte, aber die Idee war zu fantastisch, um sie  überhaupt auszusprechen. »Sie bringen sich gegenseitig um«, murmelte Skudder fassungslos. Sein Gesicht war ein einziger Ausdruck von Verwirrung. Charity nickte wortlos und wollte sich umwenden, um weiterzugehen, aber in diesem Moment geschah etwas, das ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf das Kampfgeschehen lenkte. Die Angreifer waren durch die Laser des Gleiters längst so dezimiert worden, daß ihnen selbst ihr entschlosseneres Vorgehen und ihre offensichtlich bessere Bewaffnung nichts mehr nutzten. Die Moroni trieben sie vor sich her, schossen sie nieder oder griffen sie mit bloßen Händen an, um ihre Schutzanzüge zu zerfetzen, ungeachtet der Tatsache, daß sie meistens dabei selbst den Tod fanden. Aber plötzlich beobachtete sie, wie sich eine der Ameisen mit vier ausgebreiteten Armen auf ihren Gegner stürzte – und mit einemmal erstarrte. Fast eine Sekunde lang stand sie völlig reglos da, dann drehte sie sich

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