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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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Vergangenheit wirklich zu kennen, selbst jetzt noch, da sie schon seit Monaten verheiratet waren. Aber in einer Hinsicht war es auch gut so: Es blieb das Versprechen zu künftigen Entdeckungen.
    Er würde langsam in ihr Leben hineinwachsen wie ein Mann, der einen neuen Dialekt lernt.

    Aber die Erinnerung an das Feuer hielt ihn wach. Er hatte sich eine perfekte Welt gewünscht, eine Welt, die er gegen die Erosion durch die Zivilisation schützen konnte. Vielleicht, schalt er sich selbst, wollte er eine Welt errichten, die nicht sterben konnte.
    »Der berühmte Drehbuchautor Hamilton Speke hat heute nachmittag eigenhändig das Leben von fünf Feuerwehrleuten gerettet, die…« Er hatte sich diese oder ähnliche Worte immer wieder in den Abendnachrichten des Fernsehens angehört, bevor er es endlich geschafft hatte, den Apparat auszuschalten.
    Und jetzt lag dieser heroische Speke hier wach und amüsierte sich über die eigene Ängstlichkeit. Ein schöner Held bin ich, dachte er, ein Held, der hier wach im Dunkeln liegt und an nichts anderes denken kann als daran, wie furchtbar es sein müßte, das alles zu verlieren.
    Wenn ich dieses Haus verlöre, wenn ich Maria verlöre – ich glaube, ich könnte es nicht ertragen.
    Aber es ist ja alles in Ordnung, beruhigte er sich selbst. Das Feuer ist doch aus.
    Oder etwa nicht?

    2
    Es war der Morgen nach dem Feuer.
    Er ließ Maria schlafen und küßte sie nur ganz zart auf das Ohrläppchen. Sie bewegte sich ein wenig, lächelte im Schlaf, wurde aber nicht wach. Sie schlief mehr als irgend jemand, den er kannte. Er hatte immer gedacht, zuviel zu schlafen sei ein Anzeichen von Depressionen oder der klassischen Melancholie. Aber Maria schien weniger deprimiert als vielmehr mitgenommen von den Alltäglichkeiten rings um sie herum. Er fand sie nur um so reizender wegen dieser ihres kleinen Geheimnisses, dieser katzenhaften Fähigkeit, jederzeit zu schlummern.
    Er wußte, daß sie wie er selbst auch unter Alpträumen litt, obwohl er deren Natur nicht kannte. Manchmal tröstete er sie, wenn sie begannen, und versicherte ihr, alles sei bestens. Sie kämpfte im Schlaf und versuchte, mit ganz kleinen Tritten, wie es viele Leute tun, davonzulaufen. Sie sprach auch im Schlaf, stieß Warnrufe aus oder stellte ängstliche Fragen, wenn er ihren Tonfall richtig deutete. Doch nie konnte er verstehen, was sie genau sagte, und er fühlte sich schuldbewußt, weil er versuchte, ihre Ängste und Aggressionen, die sich in ihren Träumen ausdrückten, Stück für Stück zusammenzusetzen.
    Jetzt stand Sarah in der Zufahrt zu ihrem Landhaus und trocknete sich das Haar mit einem weißen Handtuch. Hamilton winkte ihr zu, und sie erwiderte seinen Gruß mit einem Lächeln so hell wie der Sonnenschein.
    Die Luft war jetzt am frühen Morgen noch frisch, und der Morgendunst hatte gerade erst begonnen, sich ein wenig zu lichten. Er wanderte den Wildwechsel entlang, bis er den scharfen Dunst verbrannten Grases in der Nase verspürte, den Geruch erst kürzlich verlöschten Feuers.
    Da waren noch immer die Spuren des Feuerwehrautos und die der Feuerwehrmänner zu sehen. Und hier, wo das verkohlte Gras schon einen silbrigen Schimmer angenommen hatte, war die Stelle, wo er seine Autogramme auf die Helme geschrieben hatte.
    Na also, sagte er zu sich selbst, das Feuer ist doch aus. Was hatte ihn nur so unsicher sein lassen, daß er sich in solcher Hast die Kleider übergeworfen hatte? Sicher, mitunter erwacht ein solches Feuer nach ein paar Stunden von selbst aufs neue.
    Aber hier war doch alles zu totaler Schwärze verbrannt.
    Auf seinem Weg zurück blieb er an dem Mauseloch stehen, holte einen Salzcracker aus der Hemdentasche und kniete sich nieder, um ihn in der Faust zu zerbröseln. Morgen, so wußte er, würde von dem Cracker nichts mehr übrig sein, und obwohl Brothers, der Gärtner, sicher über ihn gelacht hätte, verließ Hamilton das Refugium der Maus in dem schönen Bewußtsein, etwas absolut Unbedeutendes und doch gleichzeitig Gutes, ja Notwendiges getan zu haben.
    Er spürte Gelassenheit, als er wieder an seinem Schreibtisch saß. Er starrte auf den leeren Bildschirm seines Computers, und die Gelassenheit begann dahinzuschwinden.
    Wie lange würde dieser Zustand noch andauern, daß er nicht fähig war, sein Drehbuch zu schreiben? Es war jetzt acht Monate oder sogar noch mehr her, seit er unter den heißen Scheinwerfern in jenem Fernsehstudio gesessen und seine Zuversicht bekundet hatte, sein Werk werde

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